BANGKOK: Bangkok, die pulsierende Metropole Thailands, hat viele Gesichter. Doch wenn man von der Stadt spricht, kommt man um eine ihrer wichtigsten Lebensadern nicht herum – die Sukhumvit Road. Diese ikonische Straße erstreckt sich über 400 Kilometer parallel zur Golfküste von Bangkok bis zur thailändisch-kambodschanischen Grenze. Ein Blick auf die faszinierende Geschichte des Highway 3, der mehr als eine Verkehrsader ist.
Die Ursprünge der Sukhumvit Road reichen zurück in die 1950er Jahre, als der damalige Premierminister von Thailand, Feldmarschall Sarit Thanarat, das visionäre „Bangkok Development Project“ ins Leben rief. Ziel war es, eine moderne Straße zu schaffen, die die Hauptstadt mit anderen bedeutenden Städten und Regionen des Landes verbindet. Die Thanon Sukhumvit, benannt nach Prinz Sukhumvit, einem Mitglied der königlichen Familie, wurde geboren.
Fast alle Sois sind Sackgassen
Heutzutage hat die Straße teilweise ihre Funktion als Hauptverbindungsachse verloren, bedingt durch die Entstehung kürzerer Verbindungen wie der Autobahn Bangkok–Chonburi (Autobahn 7) und dem Bang Na Expressway, die parallel zur Sukhumvit Road verlaufen.
Für den Bau der Straße wurden einige Khlongs zugeschüttet und überbaut, wodurch sich das Stadtbild veränderte. Obwohl dies zu einer urbanen Transformation führte, blieben die meisten Khlongs für viele Jahrzehnte das Hauptverkehrsmittel der Bevölkerung. Dies wiederum führte zu einer ruhigen Lebensweise in den Nebenstraßen (Soi). Noch heute sind viele Nebenstraßen der Sukhumvit Road Sackgassen, da der Khlong Saen Saep aus Geldmangel vielerorts nicht überbrückt wurde, was Durchgangsverkehr verhindert.
In den nachfolgenden Jahrzehnten erlebte die Sukhumvit Road ein explosives Wachstum. Von einer schlichten Verbindungsstraße entwickelte sie sich zu einer pulsierenden Lebensader, gesäumt von Geschäften, Restaurants, Hotels und Unterhaltungseinrichtungen. Die boomende Wirtschaft und der Tourismus trugen dazu bei, dass die Sukhumvit Road zu einer der wichtigsten und kosmopolitischsten Straßen in Bangkok avancierte.
Multikulturelle Anwohnerschaft
Was die Sukhumvit Road besonders prägt, ist ihre multikulturelle Vielfalt. Hier verschmelzen thailändische Traditionen mit westlichem Einfluss, und die Straße wird zu einem Schmelztiegel der Kulturen. Internationale Botschaften, Geschäftszentren und Luxushotels reihen sich entlang der Sukhumvit Road auf, was sie zu einem beliebten Anlaufpunkt für Expats und Reisende aus aller Welt macht.
Die Gegend zwischen Sukhumvit Soi 1 und Sukhumvit Soi 55 ist bei westlichen Auswanderern als Wohngegend sehr beliebt. Menschen japanischer Herkunft bevorzugen die Gegend von der Thanon Asok Montri aufwärts. Die Preise für Wohnungen variieren in den geradzahligen Sois zwischen Soi 8 und Soi 28 sowie in den ungerade nummerierten Nebenstraßen von Soi 15 bis Soi 39. Die Soi 12 ist hauptsächlich von indischstämmigen Auswanderern bewohnt.
Goldene Meile des Nachtlebens
Ein Höhepunkt entlang der Sukhumvit Road ist der berühmte Unterhaltungsbereich zwischen Soi 21 und Soi 23, auch bekannt als „Soi Cowboy“. Hier erreicht das Nachtleben von Bangkok seinen Höhepunkt mit lebhaften A-Go-Go-Bars, Clubs und Unterhaltungsmöglichkeiten. Die Straße wird nach Sonnenuntergang zum Treffpunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen.
Trotz ihres Glanzes hat die Sukhumvit Road mit Herausforderungen zu kämpfen, darunter Verkehrsüberlastung und Umweltprobleme. Das hohe Verkehrsaufkommen von Fahrzeugen bewirkt selbst noch an den Abendstunden einen fast ununterbrochenen Stau. Die Stadtregierung unternimmt jedoch Schritte, um diese Probleme anzugehen und die Zukunft der Straße zu sichern.
Die Sukhumvit Road bleibt eine Reise wert – sei es für Einkaufsbummel, kulinarische Entdeckungen oder ein aufregendes Nachtleben. Ihre Geschichte spiegelt die Entwicklung Bangkoks wider und macht sie zu einem unverzichtbaren Teil der reichen kulturellen Vielfalt der „Big Mango“.