Die fünf Lehren aus dem Großen Preis von Japan

Foto: epa/Diego Azubel
Foto: epa/Diego Azubel

SUZUKA: Runde 14 der Formel-1-Weltmeisterschaft in diesem Jahr ist vorbei. Fünf Rennen stehen noch an. Der neue Champion könnte aber schon vorher feststehen. Dass Lewis Hamilton nach seinem Nuller in Singapur wegen eines Ausfalls wieder ganz der Alte ist, gehört auch zu den Erkenntnissen des Japan-Rennens. Es gibt aber noch mehr:

MERCEDES BLEIBT DIE MACHT

Da sind sie wieder. Der Beweis ist erbracht, die Auftritte vom 18. 19. und 20. September in Singapur sind (unrühmliche) Ausnahmen gewesen. Selbst wenn nun in Russland auch ein Kurs kommt, der den Silberpfeilen vor einem Jahr nicht hundertprozentig lag und wohl auch wieder die supersoften Reifen wie in Singapur aufgezogen werden könnten. Mit noch so einem Einbruch ist nicht mehr zu rechnen.

ROSBERG BLEIBT DER GESCHLAGENE

Er hat es nicht leicht. Wäre dieser Hamilton nicht, wäre Nico Rosberg wohl schon als dritter deutscher Weltmeister in die Formel-1-Geschichte eingegangen. Nun ist dieser Hamilton aber da und auch noch in der Form seines Lebens. Rosberg droht es, wieder nur der Geschlagene zu sein. Er will unbedingt diesen Titel. Die Krönung, die seinem Vater Keke 1982 mit der historischen, weil einzigartigen Bilanz von nur einem Grand-Prix-Sieg gelang. Es sieht aber nicht gut aus. Und selbst wenn ihn der Vizerang wie 2014 nicht interessiert – auch der ist noch bedroht.

FERRARI BLEIBT DIE GEFAHR

Denn Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel ist da. Der Rückstand auf Rosberg wuchs mit Vettels drittem Rang in Japan hinter Hamilton und seinem deutschen Widersacher auf den gebürtigen Würzburger auf elf Punkte. Das ist aber nichts bei insgesamt 125 Punkten, die in Russland, den USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi noch zu holen sind. Beleg der roten Erstarkung ist auch Kimi Räikkönen. In Singapur Dritter, in Japan Vierter.

HONDA BLEIBT DER FRUSTFAKTOR

Und das in Japan, beim Heimrennen. Nicht, dass McLaren mit seinem Honda-Antrieb bislang von der Rückkehr zu altem Ruhm nur mit viel Phantasie träumen darf. Das Heimrennen auf dem International Suzuka Racing Course wurde für die Verantwortlichen des japanischen Herstellers zu einem weiteren bitterbösen Erwachen. Oder wie es Ex-Weltmeister Jenson Button sagte: Man kommt sich vor wie ein Samurai ohne Schwert.

SICHERHEIT BLEIBT TRUMPF

Es waren wieder Bilder, bei denen den Zuschauern der Atem stockte, nachdem es vor einem Jahr in Japan zum tödlichen Unfall von Jules Bianchi gekommen war. Diesmal ein Formel-1-Wagen, der mit dem Heck in die Streckenbegrenzung prallte und sich daraufhin überschlug. Ein Formel-1-Wagen, dessen linke Seite und dessen Frontpartie einem Wrack glichen. Doch diesmal stieg der Fahrer, Daniil Kwjat, aus seinem Auto (Red Bull) aus - aus eigener Kraft. Nichts war ihm passiert, am Tag nach seinem schwersten Crash fuhr er im Rennen, als wäre nie etwas geschehen (13.). Wieder mal ein Beleg für die Sicherheit, die die Rennwagen mittlerweile bieten.

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