Die Frucht, die wie Erdnussbutter schmeckt

4 von 100, 100 von 100, merkwürdige Ananas, Geflügel impfen und das Fensterblatt

Gut verwurzelt und gewachsen sind die neuen Vanille-Setzlinge, ihre Vorgänger wurden Opfer der Gänse. Fotos: hf
Gut verwurzelt und gewachsen sind die neuen Vanille-Setzlinge, ihre Vorgänger wurden Opfer der Gänse. Fotos: hf
Der „Sombrero“ hat rasch und fest gewurzelt.
Der „Sombrero“ hat rasch und fest gewurzelt.

Ziemlich schlecht herausgekommen ist mein Nachzug der australischen Baobabs! Freunde aus Australien hatten mir 100 Samen der Adansonia gregorii mitgebracht, doch nach einem halben Jahr sind nur gerade vier Pflanzen übriggeblieben. Das ist bei Samenkosten von 2.500 Baht natürlich erbärmlich schlecht.

Da ist es schon wesentlich einfacher den Sombrero-Baum (Clitoria racemosa) zu vermehren. Rasch geht das über die rasend schnell keimenden Samen, die der zweimal pro Jahr blühende Baum in großer Zahl produziert und über große Teile des Gartens verstreut. Ich kann dann entweder ein paar Samen einsammeln und eintopfen oder gleich ein paar Setzlinge ausgraben, die überall da entstehen, wo es auch nur ein bisschen Wasser in dieser so extrem trockenen Zeit übrighat.

Abmoosen geht noch viel schneller

Ich empfehle den aus Südamerika stammenden und äußerst rasch wachsenden Sombrero all denen, die rasch irgendwo Schatten schaffen wollen. Außerdem sind seine Blüten sehr dekorativ und der Baum wächst auch auf miserablen Böden.

Die Samen werden an der Oberfläche belassen.
Die Samen werden an der Oberfläche belassen.

Die beste Vermehrung geht bei diesem Baum über das Abmoosen. Dabei wird bekanntlich die Rinde an einem Ast rundum entfernt und eine Plastiktüte mit gemahlener Kokosnussschale über die Wunde gegeben. Innerhalb von nur vier Wochen haben sich an dieser Stelle so viele Wurzeln gebildet, dass wir alle (100 Prozent!) so behandelten Äste abschneiden und eintopfen konnten. Mehrere, der so neu gewonnenen Bäume, haben bereits angefangen zu blühen. Viel schneller als beim letzten Mal sind (einige, nicht alle) unsere seltsamen Ananas wieder gewachsen: Sie bilden nicht eine einzige große Frucht, sondern Dutzende kleine Ananäschen, die dann wiederum gepflanzt werden können.

Vanille-Pflanzen nun wieder lieferbar

Gut gewachsen und verwurzelt sind inzwischen auch unsere kleinen, frisch angesetzten Vanille-Pflanzen in unserer Nursery und somit wieder lieferbar. Auch an unserer „Vanille-Wand“, wo die Gänse alle Pflanzen, die sie erreichen konnten, abgefressen haben, sind die neu gesetzten gut angewachsen und streben nun unserer Mauer entlang in die Höhe. Hoffen wir, dass sich dieses Fiasko nicht wiederholt, denn die extrem teuren Vanilla -Pflanzen sind als Futter für die hungrigen Gänse nun wirklich viel zu teuer. Geimpft haben wir dieser Tage das gesamte Federvieh wieder einmal gegen die Newcastle-Krankheit (alle drei Monate fällig). Dabei wird jeder Gans je ein Tropfen Impfflüssigkeit ins rechte und linke Auge gegeben. Schön entwickeln sich unsere panaschierten Großen Fensterblätter (Monstera deliciosa), auch von ihnen sollten wir bald Ableger nehmen und sie so vermehren können.

Schön sind die Großen Fens­terblätter geworden.
Schön sind die Großen Fens­terblätter geworden.

Und – last but not least – können wir uns endlich mal ans Vermehren unserer Erdnussbutter-Früchte machen. Wir haben von der Bunchosia armeniaca nun derart viele Früchte, dass ich aus einigen der Samen frische Pflanzen ziehen will. Ihre Früchte schmecken – wie es der Name schon andeutet – wie Erdnussbutter. Bislang konnte ich davon noch nie Nachwuchs gewinnen, was aber wohl daran lag, dass ich die Samen zu tief eingebuddelt hatte. Sie sollen ganz an der Oberfläche, an der Sonne liegen und dann innert Tagen keimen. Bin mal gespannt, ob das so nun klappt.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957[at]gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite oder Facebookseite.

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