Die beste Zeit des Jahres in Nong Khai

Sala Keoku, Radtouren, blühende Mangos und ortsfremde Schraubenpalmen

Das Sonnenblumenfeld beim Stadthaus von Had Kam ist eine jährlich wiederkehrende Attraktion von Nong Khai. Fotos: hf
Das Sonnenblumenfeld beim Stadthaus von Had Kam ist eine jährlich wiederkehrende Attraktion von Nong Khai. Fotos: hf

Jetzt ist gerade die beste, schönste Zeit in Nong Khai. Die Temperaturen sind noch moderat und quasi ideal für Radtouren dem mächtigen Mekong entlang oder durch üppig grüne Reis- und Maisfelder.

Monsterfiguren sind hier zu sehen.
Monsterfiguren sind hier zu sehen.

Die allerersten Tage habe ich in Nong Khai geradezu geschlottert, weil die Außentemperatur in der Nacht auf 10 Grad Celsius absank. Mein Freund Patrick ist aus Pattaya auf Besuch. Noch bevor er ankam, habe ich die drei Fahrräder hier – für lächerlich wenig Geld – in die Reparatur gebracht, jetzt laufen sie wieder rund.

Raffinierte Bewässerung hier

Wir fahren los durch die scheinbar endlosen Reis- und Maisfelder, die sich entlang eines ausgedehnten Bewässerungssystems hinziehen. Das Gefälle des Hauptkanals ist gering, aber klar in der Fließrichtung des Mekong, mit einem Damm am Ende des einen Armes. Das viele Wasser wird nun, wo es nicht regnet, aus dem Mekong hochgepumpt. Die Landwirte pumpen das Nass in riesigen Mengen auf ihr Land, so sind hier drei Reisernten möglich.

Die Mangobäume blühen ganz wild.
Die Mangobäume blühen ganz wild.

Zahllose Störche suchen im Reiswasser nach Fröschen und kleinen Fischen, die Störche haben hier ein gutes Leben. Der Mais, der hier angebaut wird, ist offenbar genmanipuliert, er hat zwei Stengel aus einem Samen und liefert so den doppelten Ertrag.

Während der ersten Tage hier in Nong Khai habe ich beim Radfahren am Morgen noch gefroren, doch bereits jetzt steigen die Temperaturen wieder an und gegen Mittag will man hier nicht mehr an der prallen Sonne herumradeln. In einem Monat spätes­tens hört man von unseren Thais kein „nau, nau“ mehr, dann heißt es wieder „lon, lon“, so ist das eben hier...

Sala Keoku, eine kuriose Sache

Zu den wenigen Sehenswürdigkeiten von Nong Khai gehört sicher die Sala Keoku mit den Riesenfiguren aus Beton, die vom Buddhismus inspiriert sind. Ich zeige den leicht verrückten Park natürlich auch meinem Freund Patrick. Dort haben wir noch die Riesenwelse in den Teichen gefüttert, das bringt bekanntlich Glück, und das können wir momentan speziell gebrauchen.

Riesige Feigen liefert der lokale Baum.
Riesige Feigen liefert der lokale Baum.

Wir wollen nämlich mit dem neuen chinesischen Schnellzug von Vientiane nach Luang Prabang. Fahrkarten gibt es am neuen Bahnhof in Vientiane, aber immer nur drei Tage im Voraus. Wir werden also am Freitag schon mal rüber nach Laos und versuchen, Karten für den Montag zu bekommen. Ich werde die geschätzte DER-FARANG-Leserschaft über den Erfolg oder Misserfolg unserer Bemühungen informieren. Nach der geglückten Fisch-Fütterung bin ich natürlich zuversichtlich.

Überall in Nong Khai blühen momentan die Mangobäume besonders ekstatisch, sie explodieren fast vor den kleinen Blüten, die den Bienen momentan viel Nahrung verschaffen. Auch das ist saisonal. Es gibt zwar durchaus Mangosorten, die drei Mal im Jahr blühen und Früchte tragen, aber die meisten blühen nur gerade jetzt und liefern dann im April.

Besonders schön kommen in meinem Nong-Khai-Garten jetzt gerade die Elefantenohr-Feigen, deren Riesenblätter eben wie die Löffel der Riesenviecher aussehen. Meine Pflanzen haben auch große, noch grüne Früchte. Bald sind sie rot und können gegessen werden.

Nicht von hier sind die Schraubenpalmen in meinem Nong-Khai-Garten, sie stehen typischerweise am Meer. Sie machen sich aber an meinem Fischteich auch sehr gut und fallen so richtig auf. Farangs gewissermaßen, wie Du und ich.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!

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