Deutschlands Handballerinnen sind in EM-Form

Trainer Markus Gaugisch aus Deutschland. Archivfoto: epa/Bo Amstrup DÄNEMARK OUT
Trainer Markus Gaugisch aus Deutschland. Archivfoto: epa/Bo Amstrup DÄNEMARK OUT

LARVIK: Mit einem Sieg gegen Gruppengegner Niederlande holen sich die deutschen Handballerinnen Selbstvertrauen für die EM. Allerdings verfällt das Team gegen Dänemark dann wieder in alte Muster.

Die deutschen Handballerinnen suchen ihre EM-Form. Einen Monat vor dem Gipfeltreffen der europäischen Top-Teams zeigte die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch schwankende Leistungen. Im Rahmen der hochkarätigen Golden League in Norwegen besiegte das DHB-Team zwar den EM-Vorrundengegner und früheren Weltmeister Niederlande mit 27:23 und verlor nur knappen gegen den gastgebenden Olympiasieger (30:32). Zum Abschluss gegen Dänemark zeigten die Deutschen dann aber beim 19:34 ihre schlechteste Leistung beim Vier-Länder-Turnier

Die Riege um Co-Kapitänin Alina Grijseels wollte die Partien in Larvik nutzen, um mehr Wettkampfpraxis auf Top-Niveau zu sammeln. Als «sehr lehrreich für die Zukunft», beschrieb Führungsspielerin Xenia Smits den Kurztrip in den Norden. Gaugisch attestierte seinen Schützlingen einen Lernfortschritt und sprach nach dem Erfolg gegen die Niederlande von einem «ganz wichtigen Sieg» auf dem Weg zur EM.

Emily Bölk zeigte sich nach der Abschluss-Pleite gegen Dänemark selbstkritisch: «So wollten wir das Turnier nicht abschließen. Wir haben von Anfang an nicht in den Flow gefunden und zu viele technische Fehler gemacht.» Markus Gaugisch beklagte das Zweikampfverhalten in der Abwehr und im Angriff: «So hast du keine Chance gegen Dänemark.»

Die Ansprüche der DHB-Auswahl sind gestiegen

Die Ansprüche der Spielerinnen und Verbands-Verantwortlichen sind nach Platz sechs bei der WM und der erstmaligen Olympia-Qualifikation seit 16 Jahren gestiegen. Deutschland will endlich die Lücke zu den skandinavischen Handball-Hochburgen und Weltmeister Frankreich schließen.

Die knappen Niederlagen wie jetzt gegen Norwegen oder bei Olympia gegen die Équipe Tricolore zeigen: Der Rückstand schmilzt, ist aber noch zu groß, um zu den Medaillenkandidatinnen zu zählen. «Wir haben noch vier, fünf Bälle, die wir wegschmeißen ohne Gegnerdruck. Wo wir zu hektisch sind. Die müssen wir abstellen. Wenn wir oben angreifen wollen, tun die am Ende sehr weh», analysierte Grijseels.

Michelmann will «dauerhaft in die Weltspitze»

Auch der Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB), Andreas Michelmann, will sich nicht mehr mit Platzierungen jenseits der Medaillenränge zufriedengeben. «Ziel ist es nun, die Frauen dauerhaft in der Weltspitze zu etablieren und immer in der Lage zu sein, das Halbfinale zu erreichen. Passieren kann das auch schon bei der EM», hatte Michelmann zuletzt gesagt.

Bei der Europameisterschaft vom 28. November bis 15. Dezember muss sich das DHB-Team in der Vorrunde mit den Niederlanden sowie den Außenseitern aus Island und der Ukraine messen. Die besten zwei Teams ziehen in die Hauptrunde ein - eigentlich Formsache für die DHB-Frauen. Die letzte deutsche EM-Medaille liegt 30 Jahre zurück.

Die deutschen Handballerinnen starten am 18. November in die letzte Phase der Vorbereitung. Die Generalprobe steigt am 24. November gegen Mit-Gastgeber Österreich.

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