Deutschland und Indien wollen enger bei Rüstung kooperieren

Bundeskanzler Olaf Scholz (L) und der indische Premierminister Narendra Modi (R) verlesen eine gemeinsame Erklärung im Hyderabad House in Neu Delhi. Foto: epa/Harish Tyagi
Bundeskanzler Olaf Scholz (L) und der indische Premierminister Narendra Modi (R) verlesen eine gemeinsame Erklärung im Hyderabad House in Neu Delhi. Foto: epa/Harish Tyagi

NEU DELHI: Deutschland und Indien wollen ihre Zusammenarbeit im Rüstungsbereich ausbauen. Die «Qualität der deutschen Technik» sei auch in diesem Bereich bei den indischen Partnern hoch anerkannt, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Samstag nach einem Gespräch mit dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi. Man wolle die Zusammenarbeit «in ganz konkreten Arbeitsbeziehungen vertiefen und da weiter dran bleiben». Scholz sagte, dass auch über konkrete Projekte gesprochen worden sei, nannte aber keine Einzelheiten.

Modi betonte, dass die Zusammenarbeit mit Deutschland im Sicherheits- und Verteidigungsbereich für ihn ein wichtiger Teil der strategischen Partnerschaft sei. Hier gebe es noch «unerschlossenes Potenzial».

Indiens Streitkräfte sind derzeit zu einem Großteil mit russischen Waffen ausgerüstet. «Dass das so bleibt, kann nicht in unserem Interesse sein», heißt es aus deutschen Regierungskreisen.

Indischen Medienberichten zufolge sucht die Regierung in Neu Delhi einen Kooperationspartner für die Produktion von sechs U-Booten. Aus Deutschland käme dafür Thyssenkrupp Marine Systems in Frage, aber auch Südkorea soll im Rennen sein. Ein solches Geschäft wäre mehrere Milliarden Euro wert. Scholz wird auf der Reise von einem Dutzend Wirtschaftsvertretern begleitet, darunter auch Thyssenkrupp-Vorstandschefin Martina Merz.

Derzeit verfügt Indien über 16 konventionelle und ein nukleares U-Boot. Das Land zählt zu den mutmaßlich insgesamt neun Ländern, die über Atomwaffen verfügen, und steht seit Jahrzehnten in einem Konflikt mit dem ebenfalls nuklear bewaffneten Nachbarland Pakistan. Waffenexporte nach Indien sind daher umstritten.

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