Deutschland setzt ein Zeichen und verliert 

Spanien dominiert

Fußball-Weltmeisterschaft 2022 - Gruppe E Spanien gegen Costa Rica. Foto: epa/Noushad Thekkayil
Fußball-Weltmeisterschaft 2022 - Gruppe E Spanien gegen Costa Rica. Foto: epa/Noushad Thekkayil

DOHA: Vor dem Anpfiff gegen Japan setzt die deutsche Mannschaft ein Zeichen des Protests. Sportlich gibt es eine Enttäuschung. Der nächste Gegner Spanien zeigt sich in blendender Form.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist bei der Weltmeisterschaft in Katar mit einer Niederlage ins Turnier gestartet und steht nun gegen formstarke Spanier schon gewaltig unter Druck. Gegen Japan unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick am Mittwoch mit 1:2 (1:0). Ilkay Gündogan (33. Minute/Foulelfmeter), Ritsu Doan vom SC Freiburg (76.) und der Bochumer Takuma Asano (83.) machten die Tore.

Vor Anpfiff setzte die deutsche Auswahl ein Zeichen: Beim Mannschaftsfoto hielten sich alle Spieler eine Hand vor den Mund - eine Botschaft an den Weltverband FIFA, der die «One Love»-Kapitänsbinde von Manuel Neuer und sechs weiteren europäischen Mannschaftskapitänen unter Androhung von Sanktionen verboten hatte.

Menschenrechte seien nicht verhandelbar, teilte der Deutsche Fußball-Bund nach Spielbeginn bei Twitter mit. «Das sollte selbstverständlich sein. Ist es aber leider immer noch nicht. Deshalb ist uns diese Botschaft so wichtig. Uns die Binde zu verbieten, ist wie den Mund zu verbieten.» Statt Kapitän Manuel Neuer trug Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf der Zuschauertribüne die Binde.

Sportlich zeigte die deutsche Mannschaft in Al-Rajjan zu Beginn eine solide Leistung. Gündogan (60.) hätte sich dabei zum Doppeltorschützen krönen können, scheiterte allerdings am Pfosten. Dann schlug Japan zu: Die Bundesligaprofis Doan und Asano drehten das Spiel in der Schlussviertelstunde.

Spanien, Weltmeister von 2010, nutzte seine Partie gegen Costa Rica am Nachmittag für eine Machtdemonstration. 7:0 (3:0) hieß es am Ende für die Iberer gegen die vollkommen überforderten Lateinamerikaner. Vor 40.013 Zuschauern in Doha trafen Dani Olmo von RB Leipzig (11. Minute), Marco Asensio (21.), Ferrán Torres (Foulelfmeter/31. und 54.), Gavi (74.), Carlos Soler (90.) und Alvaro Morata (90.+2) beim höchsten WM-Sieg der spanischen Historie.

Trainer Luis Enrique schaute schon auf die nächste Aufgabe: «Wir werden genauso versuchen, gegen Deutschland zu spielen. Wenn sie uns schlagen, dann müssen wir sagen, dass sie besser waren als wir.» In dem Duell kann sein Team die DFB-Auswahl bereits aus dem Turnier befördern.

Belgien mühte sich am Abend zu einem schmeichelhaften Sieg. Der WM-Dritte von 2018 um Starspieler Kevin de Bruyne schlug Kanada im Ahmad bin Ali Stadion von Al-Rajjan 1:0 (1:0). Ex-BVB-Stürmer Michy Batshuayi erzielte für die Red Devils kurz vor der Halbzeitpause das Tor des Spiels (44. Minute). Die Kanadier zeigten in ihrem ersten WM-Spiel seit 36 Jahren eine gute Leistung, belohnten sich aber nicht. Bayern-Profi Alphonso Davies verschoss einen Strafstoß.

Bereits früh am Tag hatten sich Marokko und Kroatien mit einem 0:0 getrennt. Für den Vize-Weltmeister Kroatien war das Ergebnis eine Enttäuschung, das Team wurde seinen Titelansprüchen beim müden Auftritt nicht gerecht. Marokko konnte deutlich besser mit dem Remis leben, allerdings wurde der Punktgewinn durch eine Verletzung von Noussair Mazraoui vom FC Bayern Münchens getrübt. Der Außenverteidiger musste nach knapp einer Stunde mit einer Trage vom Feld gebracht werden. Eine Diagnose stand zunächst aus.

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Hans-Dieter Volkmann 24.11.22 19:20
Mr. Litschi 24.11.22 18:50 Hand vorm Mund
Ja, Sport und die Seltsamen grün politisiert. Das ist nur möglich weil wir in D. eine lautstarke Minderheit und eine gleichgültige Mehrheit haben.
Norbert Schettler 24.11.22 18:30
Dirk
Und auf wen trifft die Deutsche Auswahl im Achtelfinale? Richtig, auf Flughafenpersonal.
Dirk 24.11.22 18:10
Vorsorglich
Vorsorglich wurde der Mannschaftsbus auf dem Kurzzeitparkplatz am Frankfurter Flughafen abgestellt
Hartmut Wirth 24.11.22 16:10
Maul halten
Wenn außer politische "Agitation" im DFB-Team nichts los ist, braucht der Emir von Katar die Politiker, ähm Politkicker, gar nicht nach Hause zu schicken: das besorgen die schon von ganz alleine.

Man sieht: überall, wo deutsche Politik drinsteckt, geht's bergab!! :-)
Ingo Kerp 24.11.22 12:30
Statt sich den Mund zuzuhalten, hätten die deutschen Fußballer lieber den Mund aufgemacht und dem geldgeilen Infantino die Meinung geigen sollen.