Deutschland schickt Berater in den Iran

«Reale Eskalationsgefahr»

Archivbild: epa/Jacek Turczyk
Archivbild: epa/Jacek Turczyk

BERLIN (dpa) - Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran hat Deutschlands Außenminister Heiko Maas einen seiner wichtigsten Berater nach Teheran geschickt.

Der Politische Direktor im Auswärtigen Amt, Jens Plötner, sollte dort am Donnerstag mit Vize-Außenminister Seyed Abbas Aragchi sprechen, den er noch aus den Verhandlungen über das Atomabkommen mit dem Iran kennt, wie aus dem Ministerium verlautete.

Der Iran hatte ein Jahr nach dem Ausstieg der USA aus dem mühsam ausgehandelten Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe vor zwei Woche angekündigt, sich nun auch nicht mehr an einzelne Vereinbarungen halten zu wollen.

Der iranische Präsident Hassan Ruhani setzte den verbliebenen Partnern China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland eine Frist von 60 Tagen, um doch noch zu ermöglichen, dass der Iran wieder von versprochenen Sanktionserleichterungen profitiert. Seitdem haben die Spannungen zwischen den USA und Iran massiv zugenommen, und es wird offen über eine Kriegsgefahr diskutiert.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Lage in der Region sei ausgesprochen ernst. Es bestehe eine «reale Eskalationsgefahr etwa auch aufgrund von Missverständnissen oder eines Zwischenfalls». In dieser Situation ist Dialog von hoher Bedeutung. Im Mittelpunkt des Besuchs Plötners steht die Frage, wie das Atomabkommen gerettet werden kann. Deutschland stehe dazu auch in sehr engem Austausch mit den EU-Partnern, aber auch mit Russland und China, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.

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