Deutscher Dschihadist von Kurden in Syrien festgenommen

Archivbild: epa/Sedat Suna
Archivbild: epa/Sedat Suna

DAMASKUS (dpa) - Im Osten Syriens ist ein deutscher Dschihadist von kurdischen Kämpfern festgenommen worden. Es handele sich um Martin L., der sich mit Kampfnamen Abu Zakaria al-Almani nenne, sagte Mustapha Bali, ein Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Er habe sich in der ostsyrischen Provinz Dair as-Saur ergeben.

Bereits im Dezember 2017 berichtete die Zeitung «Die Zeit» über den mutmaßlichen Islamisten, der im Gegensatz zu den meisten anderen deutschen IS-Anhängern in der Hierarchie der Terrormiliz schnell aufgestiegen sein soll und für den Geheimdienst der Islamisten gearbeitet habe. Der junge Mann soll demnach aus Sachsen-Anhalt stammen. Nach Angaben eines LKA-Sprechers habe er sich zwischenzeitlich auch in Sachsen aufgehalten.

Die kurdisch geführten SDF sind maßgeblich am Kampf gegen den IS im Osten Syriens beteiligt. Derzeit läuft eine Offensive, um die Islamisten aus den letzten Gebieten an der Grenze zum Irak zu vertreiben. Mehrere Deutsche befinden sich in Gewahrsam der SDF. Weder Syrien noch der Irak haben ein Auslieferungsabkommen mit Deutschland und die SDF sind keine anerkannte Staatsregierung.

Dem Bundesinnenministerium in Berlin liegen Erkenntnisse zu 1050 mutmaßlichen Islamisten vor, die sich bis 2018 in Richtung Syrien und Irak auf den Weg gemacht haben.

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