Deutscher aus Haft in Syrien freigekommen - in Prag gelandet

Der tschechische Außenminister Jan Hamacek. Foto: Wikimedia/David Sedlecký
Der tschechische Außenminister Jan Hamacek. Foto: Wikimedia/David Sedlecký

PRAG (dpa) - Das Bangen hat ein Ende: Zwei lange Zeit in Syrien inhaftierte Mitarbeiter einer deutschen Nichtregierungsorganisation sind frei, darunter ein Deutscher. Tschechien hatte in dem Fall vermittelt.

Zwei Mitarbeiter einer deutschen Hilfsorganisation sind aus der Haft im Bürgerkriegsland Syrien freigekommen. Sie landeten am Donnerstag an Bord einer tschechischen Regierungsmaschine auf dem internationalen Flughafen in Prag. Einer der beiden sei Deutscher, bestätigte der Botschafter der Bundesrepublik in Prag, Christoph Israng. Er sei froh, dass es den Männern den Umständen entsprechend gut gehe. Der Name der Nichtregierungsorganisation und die Staatsangehörigkeit des zweiten Mannes wurden nicht genannt.

Der tschechische Außenminister Jan Hamacek hatte die Freilassung persönlich bei der Regierung von Präsident Baschar al-Assad in Damaskus vermittelt. «Ohne die schnelle und unbürokratische Hilfe unserer tschechischen Freunde wäre das so nicht möglich gewesen», sagte Israng. Tschechien ist derzeit als einziger EU-Mitgliedsstaat mit einer Botschafterin in Syrien vertreten.

Nach Angaben Hamaceks wurden die Männer auf syrischem Gebiet aufgegriffen und von den dortigen Sicherheitskräften in eine Haftanstalt in Damaskus gebracht, die «zu den härtesten in Syrien» zählt. «Man sieht ihnen das Leid an», sagte der Sozialdemokrat der Deutschen Presse-Agentur. Eine schnelle ärztliche Kontrolle an Bord des Flugzeuges habe indes keine schwerwiegenden Gesundheitsprobleme ergeben.

Nach Informationen des Nachrichtenportals aktualne.cz aus Diplomatenkreisen hatte das syrische Regime die beiden Männer vor mehreren Monaten nahe der Grenze zum Irak festgenommen. Ihnen sei unerlaubter Grenzübertritt ohne das erforderliche Visum vorgeworfen worden. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch (HRW) hatten in der Vergangenheit wiederholt unzumutbare Zustände und Folter in syrischen Gefängnissen angeprangert.

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