Deutsche Verteidigungsministerin für stärkere Digitaltechnik

Foto: Pixabay
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MÜNCHEN/BERLIN: Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer plädiert für stärkere Anstrengungen, um Europa auf dem Feld von Cybersicherheit und digitaler Infrastruktur eigenständiger zu machen.

Server seien zu oft in Ländern, die die europäischen Wert- und Ordnungsvorstellungen nicht teilten oder sogar offen herausforderten, sagte sie am Dienstag zum Auftakt der virtuellen Jahrestagung des Forschungsinstitutes Code («Cyber Operations Defence») an der Universität der Bundeswehr in München.

«Und diese Länder können die digitalen Technologien weltweit gestalten, in ihrem Sinne prägen. Sie verfügen über digitale Gestaltungsmacht», warnte Kramp-Karrenbauer. «Sie kontrollieren damit entscheidende Machtinstrumente unserer Zukunft.»

Schon jetzt sei auch zu sehen, wie digitale Technologien den Charakter militärischer Auseinandersetzungen veränderten: Gefechtsfelder würden digitaler und damit auch grenzenlos. Bewaffnete Konflikte würden schneller, komplexer, unberechenbarer und hybrider.

Kramp-Karrenbauer eröffnete die Konferenz mit ihrer niederländischen Amtskollegin Ank Bijleveld-Schouten. Die deutsche Regierung will während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft Grundlagen für eine einheitliche europäische Digital- und Cyber-Kompetenz legen, um die Durchhaltefähigkeit eigener Systeme zu stärken und Cyberangriffe besser abwehren zu können.

Fünf Handlungsfelder wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums identifiziert: Nutzung vertrauenswürdiger IT, Aufbau und Erhalt der dafür notwendigen Schlüsseltechnologien im eigenen Land und Europa, Erhalt der militärischen Kernführungsfähigkeit auch bei Ausfall ziviler Systems, Erhöhung der eigenen Innovationsfähigkeit in den Streitkräften und Ausbau und Erhalt der erforderlichen digitalen Kompetenzen - Mitarbeiter müssen die neuen Systeme auch beherrschen.

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