Unesco-Chefin begrüßt Welterbetitel für Kurorte

Unesco-Generaldirektorin Irina Bokowa (L) aus Bulgarien und die deutsche Staatsministerin Maria Böhmer (R) nehmen an der 39. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Bonn teil. Foto: epa/Marius Becker
Unesco-Generaldirektorin Irina Bokowa (L) aus Bulgarien und die deutsche Staatsministerin Maria Böhmer (R) nehmen an der 39. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Bonn teil. Foto: epa/Marius Becker

FUZHOU/BONN: Die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, hat die Auszeichnung der deutschen Kurorte Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen zusammen mit acht weiteren europäischen Bädern als neues Welterbe begrüßt. «Im Antlitz der heute ausgezeichneten Kurstädte spiegelt sich Europa», sagte Böhmer am Samstag nach dem Beschluss des zuständigen Komitees der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) auf seiner 44. Sitzung im chinesischen Fuzhou.

«Vielfalt und Einheit gehen hier Hand in Hand. Die Tradition der Kurbäder und ihre besondere Architektur, ihre Gemeinsamkeiten und Eigenheiten offenbaren sich hier wie nirgendwo sonst», hob Böhmer hervor. Auch die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, würdigte die Auszeichnung für die Kurbäder: «Mit ihrer Kurtradition und ihren städtebaulichen Besonderheiten bringen sie auf einzigartige Weise das Phänomen der europäischen Kurstadt zum Ausdruck.»

Die Bewerbung um die Auszeichnung wurde von Deutschland gemeinsam mit Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und Tschechien erarbeitet.

Die Tradition der Kur hat sich in Europa auf besondere Art herausgebildet, wie die Unesco hervorhob. Rund um Heilquellen entstanden Kurstädte mit einem eigenen städtebaulichen Typus. Ihre Blüte erlebte die Bäderkultur zwischen 1700 und den 1930er Jahren. Das Wissen um die Heilkraft des Wassers wurden systematisch untersucht und angewandt.

Von England bis Rumänien entstanden rund 1500 größere und kleinere Kurorte. Architekten von Rang wurden verpflichtet, Trinkhallen, Kurhäuser, Kolonnaden, Grand Hotels, aber auch private Villen und Sakralbauten für Glaubensgemeinschaften zu entwerfen. Hinzu kamen Kurgärten, Parks, Theater und Casinos.

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