PATTAYA: Die Touristenmetropole hat einen herben Gesichtsverlust erlitten, nachdem eine deutsche TV-Show Betrügereien und mangelnde Sicherheit in Pattaya aufgedeckt hat und den thailändischen Sicherheitsbehörden Untätigkeit vorwirft.
Der Beitrag mit dem Titel „Achtung Abzocke“ thematisierte eine Reihe von Verbrechen an Urlaubern, die sich in den letzten Wochen zum Beginn der touristischen Hochsaison ereignet haben, unter anderem mehrere Überfälle auf russische Besucher im Seebad.
Der TV-Bericht schlug auch in Thailand große Wellen und blieb auch in obersten Regierungskreisen nicht unbemerkt. Das Innenministerium sah sich geradezu gezwungen, Pattayas Polizei dazu aufzufordern, Verbrechen an den jährlich 10 Millionen Touristen im Badeort nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Pattayas stellvertretender Vizebürgermeister Ronnakit Ekkasingh reagierte prompt und berief eine Sondersitzung ein, bei der neben Beamten aller vier Polizeistationen der Touristenmetropole und der Touristenpolizei sowie auch Vertreter des Tourismusministeriums, der lokalen Handelskammer und der Tourism Authority of Thailand der Provinz Chonburi teilnahmen.
Im Hinblick auf Pattayas Rolle als Hauptstadt des entstehenden Eastern Economic Corridor (EEC) in den Provinzen Chachoengsao, Chonburi und Rayong und als familienfreundlich vermarktetes Reiseziel, erlitten die Verantwortlichen durch die Aufforderung aus dem Ausland, endlich für Sicherheit in der Touristenmetropole zu sorgen, einen Gesichtsverlust, jedoch mit positiver Wende: So werden während der touristischen Hochsaison ab sofort zwischen 22 und 4 Uhr mehr Polizei- und Sicherheitsbeamte auf Patrouille geschickt. Auch das Überwachungskamerasystem soll auf seine Tauglichkeit überprüft werden. Dennoch fragen sich viele Urlauber und Touristen aber auch Einheimische zu Recht, warum es erst ausländische Medien benötigt, dass die Behörden Probleme anpacken, die bereits seit vielen Jahren bekannt sind.