Deutsche Schiffe retten 122 Menschen aus Seenot

ROM: Deutsche Handelsschiffe und deutsche Seenotretter haben am Wochenende insgesamt 122 Migranten im Mittelmeer gerettet. In einer aufwendigen Aktion von Freitagabend bis Sonntagabend konnten zwei Hamburger Containerschiffe und das Seenotrettungsschiff «Sea-Eye 4» die Rettung von 34 Menschen von einem Holzboot durchführen, wie die Organisation Sea-Eye aus Regensburg am Montag mitteilte.

Das Rettungsschiff «Sea-Watch 4» holte indes am Sonntagabend 88 Menschen von einem überfüllten Schlauchboot an Bord, wo sich schon 57 Migranten aus einer ersten Rettung befanden. Am Montagvormittag rettete das Schiff «Geo Barents» von Ärzte ohne Grenzen rund 200 Menschen von zwei Booten, wie die Organisation twitterte.

Nach Angaben der Retter hatte das Containerschiff «Berlin Express» aus Hamburg am Freitag das Holzboot entdeckt und einen Notruf abgesetzt. Die Menschen konnten wegen des schlechten Wetters und der Schiffsbegebenheiten aber nicht an Bord geholt werden. Die «Berlin Express» ließ also eine Rettungsinsel ins Wasser und blieb bei dem Boot, bis die «BSG Bahamas» ebenfalls aus Hamburg eintraf. Diese konnte die Geflüchteten aufnehmen und erstversorgen, bis sie am Sonntagabend dem Rettungsschiff «Sea-Eye 4» übergeben wurden.

«Ohne die Besatzungen der «Berlin Express» und der «BSG Bahamas» hätten die Menschen keine Chance gehabt, zu überleben. Sie wären verdurstet oder ertrunken", sagte Gorden Isler von Sea-Eye.

Die «Sea-Watch 4» ist indes auf einer der letzten Missionen für die Berliner Organisation Sea-Watch im Einsatz. Das Schiff wird im August an SOS Humanity übergeben, die es dann als «Humanity 1» einsetzt, wie am Montag bekanntgegeben wurden. Der Verein war aus dem deutschen Teil des europäischen Netzwerkes SOS Mediterranee hervorgegangen.

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