Deutsche Regierung hebt Geheimhaltung bei Waffenlieferungen auf

Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, nimmt an einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit den Regierungschefs der deutschen Bundesländer in Berlin teil. Foto: epa/Jorg Carstensen
Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, nimmt an einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit den Regierungschefs der deutschen Bundesländer in Berlin teil. Foto: epa/Jorg Carstensen

BERLIN: Knapp vier Monate nach Kriegsbeginn hat die deutsche Regierung erstmals alle Waffenlieferungen an die Ukraine offengelegt.

Man passe sich damit der Praxis der engsten Verbündeten - zum Beispiel der USA - an, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit den Schritt am Dienstag.

Die Liste enthält alle Waffen und anderen Rüstungsgüter, die bereits geliefert wurden oder deren Lieferung geplant ist. Sie ist nun im Internet auf der Seite der Regierung zu finden. Bisher war sie nur für Abgeordnete in der Geheimschutzstelle des Bundestags einsehbar.

Öffentlich bekanntgegeben hatte die deutsche Regierung ihre Lieferungen an die ukrainischen Streitkräfte für den Abwehrkampf gegen Russland bisher nur punktuell. Allerdings wurden sie nach Eintreffen im Kriegsgebiet von ukrainischer Seite veröffentlicht.

An Waffen geliefert wurden bisher unter anderem 3000 Panzerfaust-Patronen, 100.000 Handgranaten, 2700 Fliegerfäuste, 500 Stinger-Flugabwehrraketen, 100 Maschinengewehre und 16 Millionen Schuss Munition. Hinzu kommt in großem Umfang Ausrüstung wie 23.000 Gefechtshelme, 178 Kraftfahrzeuge, 1200 Krankenhausbetten, ein Feldlazarett und vieles mehr.

Noch liefern will Deutschland unter anderem sieben Panzerhaubitzen 2000, 54 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung, 30 Flugabwehrpanzer Gepard inklusive etwa 6000 Schuss Munition, ein Luftverteidigungssystem Iris-T SLM, ein Artillerieortungsradar Cobra und drei Mehrfachraketenwerfer mit Munition.

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