Deutsche Menschenrechtsbeauftragte

Kindersoldaten-Einsätze beenden

Archivbild: epa/Bernd Von Jutrczenka
Archivbild: epa/Bernd Von Jutrczenka

BERLIN (dpa) - Deutschlands Menschenrechtsbeauftragte Bärbel Kofler will den deutschen Sitz im UN-Sicherheitsrat «gezielt» für den Schutz von Kindern in Krisengebieten nutzen.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindersoldaten am Dienstag sagte sie weiter: «Es ist die Aufgabe aller Länder, der perfiden Praxis des Einsatzes von Kindersoldaten ein Ende zu setzen.»

Zehntausende Mädchen und Jungen werden nach Angaben von Unicef weltweit als Kindersoldaten missbraucht. Gesicherte Zahlen fehlten zwar, doch Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen zufolge gehen Schätzungen von bis zu 250.000 Kindersoldaten weltweit aus. Besonders betroffen seien der Südsudan, die Zentralafrikanische Republik, die Demokratische Republik Kongo, Somalia, Syrien und der Jemen. Auch in Afghanistan, Mali oder Myanmar würden Mädchen und Jungen als Kindersoldaten oder Helfer bewaffneter Gruppen eingesetzt.

Die Grünen-Politiker Jens Lehman, Mitglied der Kinderkommission des deutschen Parlaments, und Katja Dörner, Sprecherin der Bundestagsfraktion für Kinderpolitik, appellierten, keine Waffen in Länder zu exportieren, in denen Kinder als Soldaten eingesetzt werden. «Die Bundesregierung muss sich aber endlich auch selbst dazu verpflichten, erst ab einem Alter von 18 Jahren für die Bundeswehr zu rekrutieren», teilten sie mit. Für die Rekrutierung in der deutschen Armee gilt bislang ein Mindestalter von 17 Jahren.

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