Lebenslange Haft für deutsche Islamistin

Das Hauptquartier des irakischen Bundesgerichts im Zentrum von Bagdad. Foto: epa/Str
Das Hauptquartier des irakischen Bundesgerichts im Zentrum von Bagdad. Foto: epa/Str

BAGDAD (dpa) - Eine deutsche Islamistin ist im Irak wegen ihrer Zugehörigkeit zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu Lebenslanger Haft verurteilt worden. Nadia K. sei am Montag zusammen mit einem Franzosen abgeurteilt worden, sagte ein Richter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Lebenslang entspricht im Irak 20, bei guter Führung 15 Jahre. Das Urteil kann angefochten werden.

Nadia K. ist die Tochter der bereits zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilten Lamia K. aus Mannheim, die marokkanische Wurzeln hat. Sie war nach irakischen Gerichtsangaben 2014 von Deutschland aus nach Syrien und später in den Irak gereist, um sich dem IS anzuschließen. Lamia K. hatte ihre beiden Töchter, darunter Nadia, später in den Nahen Osten nachgeholt und sie mit IS-Kämpfern verheiratet. Vergangenes Jahr wurde die nun Verurteilte von irakischen Sicherheitskräften bei der Befreiung des Landes vom IS aufgegriffen.

Neben Nadia, die ein Kind hat, und ihrer Mutter sitzen noch zwei weitere frühere IS-Frauen aus Deutschland im Irak in Haft - unter ihnen ist auch Linda W. aus Pulsnitz, die zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden war.

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