Deutsche Fregatte vor möglicher Fahrt durch Taiwanstraße

Die deutsche Fregatte lief in den Hafen ein. Foto: epa/Adam Warzawa
Die deutsche Fregatte lief in den Hafen ein. Foto: epa/Adam Warzawa

INCHEON: Die Fregatte «Baden-Württemberg» ankert in Südkorea. Sie könnte als erstes deutsches Marineschiff seit 22 Jahren die Meerenge zwischen China und Taiwan durchqueren. Ein potenzielles Politikum.

Die Führung der deutschen Fregatte «Baden-Württemberg» möchte eine mögliche Fahrt durch die Meerenge zwischen Taiwan und China aus Gründen der «operativen Sicherheit» nicht kommentieren. Chinas Regierung, die Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet und die demokratische Inselrepublik - notfalls auch mit militärischer Gewalt - mit dem Festland vereinen will, hatte vor einer Durchfahrt gewarnt. «Wir nehmen hier die Freiheit der internationalen Gewässer wahr. Es gibt also keinen Grund, irgendetwas über die Route zu sagen, die wir befahren», sagte Axel Schulz, Flottenadmiral der deutschen Marine, im südkoreanischen Hafen von Incheon.

Die Fregatte «Baden-Württemberg» und der Einsatzgruppenversorger «Frankfurt am Main» befinden sich während ihrer Pazifik-Mission derzeit in Südkorea, wo sie zuletzt an der Überwachung von UN-Sanktionen gegen Nordkorea beteiligt waren. Sollte die Fregatte vor ihrem nächsten Halt in Manila nun die zwischen China und der gleichnamigen Insel gelegene Taiwanstraße durchqueren, wäre es das erste Mal seit 2002, dass ein deutsches Marineschiff diese Route wählt.

Bereits im Vorfeld der Pazifik-Mission hatte China davor gewarnt. Die Volksrepublik habe das Recht auf freie Schifffahrt stets respektiert, lehne es aber entschieden ab, dass ein Land im Namen der Freiheit der Schifffahrt China provoziere und seine Souveränität bedrohe, sagte Außenamtssprecher Lin Jian im Mai. Anders als China hat Taiwan seit Jahrzehnten eine demokratisch gewählte - und von Peking unabhängige - Regierung.

Während ihrer Pazifik-Mission wurde die deutsche Fregatte regelmäßig von Schiffen der chinesischen Marine verfolgt. «Sie beobachten uns, aber das geschieht alles aus sicherer Entfernung. Das ist nichts, was uns beunruhigt», sagte Flottenadmiral Schulz.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Bernd Lange 09.09.24 12:40
@Kerp-haste nicht verstanden, daß is doch
ne friedliche Handreichung der Deutschen gegenüber Thaiwan und China!
Ingo Kerp 08.09.24 14:40
Die deutsche Fregatte nimmt die Freiheit intern. Gewässer wahr, China protestiert und nach der Durchfahrt ist das Ergebnis = NULL. Ein symbolischer Akt wie derzeit viele politische "Darbietungen", ohne das es irgend etwas bewirkt. Diplomatie ist wohl heute nicht mehr gefragt.