Deutsche Christdemokraten büßen massiv in Wählergunst ein

Foto: Freepik/Jcomp
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BERLIN: Die regierenden Christdemokraten und Christsozialen verlieren in Deutschland zwei neuen Umfragen zufolge rasant an Ansehen in der Bevölkerung.

In einer neuen Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch) sank die Zustimmung für die CDU/CSU bei der Sonntagsfrage von 37 Prozent Anfang Februar auf jetzt 28,5 Prozent. Die Grünen kommen auf 21 Prozent, die SPD auf 18 Prozent. FDP und Linke erreichen jeweils 8,5 Prozent, die AfD erzielt 10 Prozent.

Die Affäre einzelner Unionspolitiker um Geschäfte mit Schutzmasken ist aus Sicht von Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher nicht entscheidend für den Niedergang der CDU/CSU in den Umfragen. Der Vertrauensverfall habe schon vorher eingesetzt.

So sei die Niederlage der CDU in Baden-Württemberg schon drei Wochen vor der Landtagswahl absehbar gewesen. Hauptgrund für den Sinneswandel sei, dass das Vertrauen, «die CDU kann Krise», erschüttert sei. Lange sei das Vertrauen in den Kurs der Regierung ungewöhnlich groß gewesen. Seit Januar verfalle die Zustimmung und wachse die Kritik.

Auch im neuen RTL/ntv-Trendbarometer sackt die Union weiter ab. Die CDU/CSU kommt bei der Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa nur noch auf 26 Prozent, drei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Die Grünen liegen mit 22 Prozent nicht mehr weit dahinter. Die SPD kommt in der Sonntagsfrage auf 16 Prozent, die FDP auf 10, die Linke auf 8 und die AfD auf 10 Prozent.

Im vorigen Jahr hatte die Union angesichts eines seinerzeit als erfolgreich empfundenen Corona-Krisenmanagements von Kanzlerin Angela Merkel einen Höhenflug in den Umfragen verzeichnet. Bei der Bundestagswahl 2017 hatte die CDU/CSU 32,9 Prozent der Stimmen geholt, bei der Europawahl zwei Jahre später nur 28,9 Prozent.

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