Der Thai-Baht und der Rest der Welt

Der Thai-Baht und der Rest der Welt

Ein Leser präsentiert seine Gedanken zur Stärke des Thai-Baht:

Als ich mich im Jahr 2007 dazu entschloss, meinen künftigen Lebensschwerpunkt ins Ausland zu verlegen (Thailand war für mich bis zu diesem Zeitpunkt nur eine von mehreren Optionen!), erhielt ich nach meiner Einreise in Thailand für einen 200-Euro-Geldschein exakt 10.000 Thai-Baht (1 EUR = 50 THB – und das ließ sich auch richtig gut rechnen!).

Inzwischen hat der Euro gegenüber dem Thai-Baht gewaltig Federn gelassen! Für einen 200-Euro-Schein bekommt man aktuell gerade noch knapp 7.000 Thai-Baht (1 EUR = ca. 34 THB), das ist ein Währungsschwund von unglaublichen 30 Prozent in nur 12 Jahren! Tendenz weiter fallend. Dem deutschen Michel wird der Euro-Zerfall nicht bewusst, solange er bei Lidl, Aldi und Co. die Sonderangebote aus dem Regal fischen kann.

Den wenigsten Westlern ist bekannt, dass der Thai-Baht in den vergangenen Jahren zu einer der stärksten Währungen der Welt mutiert ist! So konnte sich auch der US-Dollar vor Zeiten noch in wohlwollenden Gefilden bei etwa 42 bis 44 Thai-Baht tummeln. Inzwischen ist aber auch er auf 36 Thai-Baht abgesackt und dümpelt aktuell etwa bei +/- 31/32 Thai-Baht im unteren Bereich dahin.

Der Schweizer Franken erlitt ebenfalls sein Armageddon (zumindest in Thailand!). Bis vor einem Jahr konnte sich der Schweizer Franken stabil bei ca. 34 Thai-Baht wacker gegen die Konkurrenz aus dem Fernen Osten halten. Zwischenzeitlich wurde aber auch der „Fränkli“ von der Realität eingeholt – man muss inzwischen froh sein, wenn man für einen Schweizer Franken gerade mal noch 30 Baht erhält. Tendenz ebenfalls abwärtsgerichtet.

Das Problem der Währungsstärke des Thai-Baht, welcher an die abgeschaffte D-Mark erinnert, ist der Pression Thailands durch den mächtigen Nachbarn China geschuldet. Wiederholt hatte China der thailändischen Regierung den Wirtschaftskrieg angedroht, sofern sie es wagen sollte, den Thai-Baht abzuwerten, um damit den Chinesen ihren begehrten US-Markt streitig zu machen. Ein Wunder insofern, dass Thailand im Schnitt der vergangenen 10 bis 15 Jahre ein Wirtschaftswachstum von mehr als 5 Prozent p.a. generieren konnte.

Inzwischen ist es doch eine Überlegung wert, ob man sich mit seinem hart erarbeiteten oder ersparten Geld, respektive seiner Rente, für ein Leben in Thailand entscheidet, dies inmitten überaus freundlicher Menschen und Lebenshaltungskosten, welche in vielen Bereichen an ein intaktes Deutschland der 60er-Jahre erinnern.

In jedem Fall sollte nachfolgende Erkenntnis wegweisend sein: „Man ist nicht dort zuhause, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern stets nur dort, wo man sich wohl fühlt“.

Robert Rischmann, Finanzkaufmann i.R.


Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht!

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christian meile 24.03.20 12:21
Scvweizer Franken
In Bezug auf die Kursentwicklung des Schweizer Frankens sind die Aussagen nicht korrekt.
Marco Egloff 24.03.20 12:21
Liebe Fachleute des Finanzmaktes. Es ist ja momentan völlig egal wo der Kurs steht! Wo wollen Sie denn monentan Bargeld wechseln? Nur noch eine Wechselstube in Samui ZB. Wechselt noch. Privat und in Russischer Hand. Die bleiben dann locker 2 Baht tiefer als offiziell und machen den grossen Reibach. Da sollte mal die Regierung eingreiffen. Ist ja wie Masken überteuert zu verkaufen
Beat Kratz 23.03.20 21:42
Wechselkursbeeinflussungen
Beeinflussungen der Wechselkurse sind immer nur kurz- und mittelfristig möglich. Längerfristig spielt die Inflation (Preissteigerung) in den beiden Ländern eine entscheidende Rolle. Gemäss dieser Gesetzmässigkeit muss also über einen längeren Zeitraum die Inflation in D grösser gewesen sein als in Thailand. Seit der Finanzkrise 2008 wurde in der CH und im Euro Raum massiv auf dem Devisenmarkt interveniert. Dies wird sich eines Tages auch auf die Inflation negativ auswirken. Sollte die thailändische Nationalbank den Wechselkurs weniger beeinflusst haben, wird der Baht noch stärker werden. Thailands Importeure werden die Gewinner sein, die Exporteure und auch der thailändische Tourismus die Verlierer.
Rene Amiguet 22.03.20 22:46
Finanzkaufmann?
Du hast wohl übersehen das der Euro schon bald pari ist mit dem Schweizer Franken. Vor nicht all zu langer Zeit war der Euro so immer um die 1.20 Wert in CHF. Der Euro schwächelt massiv und nicht der Thai Baht wird stärker, Das ist, im Moment wenigstens vorbei, der CHF ist THB über 33 Wert wenn man CHF verkauft.
Ulrich Herzog 22.03.20 14:10
Devisenüberschüsse
Ob die Aussagen von Herrn Rischmann 100 %stimmig sind kann ich nicht sagen, aber Thailand hat 220 Mrd. DEVISENÜBERSCHUẞ, das ist schon eine Hausnummer.
Wenn der € gegenüber dem Baht weiter abwerten sollte in den nächsten Jahren in gleicher höhe, isch over für die meisten Farangs.
Das die zu Hause geblieben D es nixht mitbekommen wohin die Reise geht, liegt tatsächlich an Aldi und Co.
Just my 5 cent
Josef Aschwanden 22.03.20 14:10
Woher nimmst Du die KURSE ?
Hallo lieber ZEITGENOSSE,
ich bin ein „EIDGENOSSE“, ( und seit 2006 in Thailand ) und als solcher, der gewohnt ist FAKTEN präzise zu nennen, verwundert mich Deine Aussage;
Zwischenzeitlich wurde aber auch der „Fränkli“ von der Realität eingeholt – man muss inzwischen froh sein, wenn man für einen Schweizer Franken gerade mal noch 30 Baht erhält. Tendenz ebenfalls abwärtsgerichtet.

Gut, für Dich, denn Du hast wohl kaum „Frankli“ die Du wechseln musst !
Ob es aber zum „Wechseln“ auch gut ist, dass Du „EURO“ hast ?
Ich meine jedenfalls: Gut für mich, dass ich „Fränkli“ habe, und dass ich sogar ständig, „ob ich will oder nicht“, neue dazu bekomme !
Zudem: Wenn Du als „FINANZKAUFMANN i. R“, noch auf dem Laufenden wärst, würdest Du wissen, dass der USD aktuell ca. 32.5 THB Wert ist, und das „Fränkli“ ca. THB 33.0 THB. Tendenz steigend, aber das kann morgen schon wieder ändern.
https://www1.oanda.com/lang/de/currency/converter/
Deine „FAKTEN“ weichen also recht erheblich von der Realität ab.
Zudem, wenn Du schreibst;
Den wenigsten Westlern ist bekannt, dass der Thai-Baht in den vergangenen Jahren zu einer der stärksten Währungen der Welt mutiert ist!
dann unterschätzt Du offensichtlich die meisten Westler gewaltig, oder Du überschätzt Dich, wenn Du glaubst, Du seist einer der Wenigen, die das wissen !

Ich wünsche Dir, dass Du, wenn die REALITÄT auch Dich einholt, ( oder hat sie Dich vielleicht schon überholt ? ) nicht überrascht wirst, in welcher Form auch immer.
Jedenfalls
Ingo Kerp 22.03.20 14:08
Was für Waren aus TH sollten es denn sein, mit denen diese den US Markt überschwemmen und den Chinesen ihren Exportanteil streitig machen koennten?
Beat Sigrist 22.03.20 13:21
Finanzkaufmann ?
Nicht böse sein Herr Rischmann, aber ich habe eine Frage an Sie. Haben Sie diesen Beitrag nach einem 5 stündigen Stammtischbesuch mit einem massiven Absturz verfasst ? Ihre Aussage,dass Thailand massiv von China eingeschüchtert wird oder wurde ,ist eine Fakenews auf dem untersten Niveau und kann mit keinem einzigen Beweis belegt werden. Bei Export oder Importgeschäfte werden höchstens Zollandrohungen in einen Zusammenhang gebracht. Genau dieses gefährliche Spiel betreiben die USA und China gegeneinander.Dies wird jedoch keinen Gewinner bringen sondern beide Länder werden nur verlieren im Endeffekt.Klar werden auf der ganzen Welt Wechselkurse von den Nationalbanken manipuliert im Westen wie auch im Osten. Wenn es irgendwo auf diesem Planeten eine Möglichkeit gibt,springen alle auf diesen Zug und möchten ebenfalls ein Stück vom Kuchen haben. Vermutlich wurde der Bath genau aus diesem Grunde aus seinem Schlaf gerissen und an die asiatische Spitze getrieben.Diese Treibjagd nach oben wird aber nicht für alle einen Jackpot bringen und nur derjenige welcher vor dem Hype aufgesprungen ist, wird oder hat bereits gewonnen und ist schon längstens wieder ausgestiegen. Jeder andere Investor wird als Verlierer aus diesem Spiel aussteigen.Eine gute und ehrliche Steigerung einer Landeswährung kann nur mit top Wirtschaftszahlen erreicht werden. Ob dies für Thailand zutrifft überlasse ich Ihren Gedanken Herr Rischmann.
Oliver Harms 22.03.20 00:31
??????
Was möchte der Leserbrief Schreiber uns jetzt neues mitteilen?
Wo mit sollte Thailand den Chinesen den US Markt streitig machen?