TEHERAN: Im Rahmen eines Großmanövers beordert Irans militärische Führung Zehntausende nach Teheran. Der Kommandeur der Revolutionsgarden spricht eine indirekte Drohung aus.
Im Iran sind im Rahmen eines Großmanövers Zehntausende Mitglieder der paramilitärischen Basidsch-Miliz in die Hauptstadt Teheran gereist. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim nahmen insgesamt etwa 110.000 Mitglieder teil. Der Drill mit dem Titel «Rahian-e Kuds» (Reisende nach Jerusalem) war Teil eines umfangreichen Militärmanövers, das vor dem Hintergrund wachsender politischer und militärischer Spannungen stattfand. Bei einem Marsch im Stadtzentrum wurde auch Militärgerät präsentiert.
Indirekte Drohungen von Kommandeur der Revolutionsgarden
Der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami, äußerte sich in der Grenzstadt Abadan nahe dem Irak zum jüngsten Machtwechsel in Syrien. «Die Feinde wollen behaupten, der Iran sei geschwächt. Aber sind wir heute nicht stärker darin, die Meerengen zu kontrollieren, als vor Jahren?», zitierte die Staatsagentur Irna den General. Bereits in der Vergangenheit hatten iranische Militärführer damit gedroht, die strategisch wichtige Straße von Hormus zu blockieren. Diese ist eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport.
Militärmanöver vor Antritt von Donald Trump
Angesichts der bevorstehenden Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar und wachsender Spannungen mit Israel nimmt die Sorge im Iran vor einer erneuten Eskalation des Konflikts zu. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Israel und der Iran mehrfach in gefährlichen militärischen Auseinandersetzungen direkt beschossen.
Basidsch-Miliz Rückgrat der Revolutionsgarden
Die Basidsch-Miliz wurde nach der Islamischen Revolution 1979 gegründet. Sie rekrutiert ihre Mitglieder überwiegend aus der jungen Bevölkerung. Als Teil der Revolutionsgarden zählt sie mehrere Hunderttausend systemtreue Anhänger. Die Einheit ist für ihre zentrale Rolle in der iranischen Sicherheits- und Militärstruktur bekannt. Sie tritt regelmäßig bei militärischen und politischen Inszenierungen auf.