"Der Farang" und die berühmte "New York Times"

„Der Farang“ und die berühmte „New York Times“
„Der Farang“ und die berühmte „New York Times“

Wir sind in guter Gesellschaft. In der Nr. 19 vom 9. September 2010 berichtete diese Kolumne von neuen Trends im Pattaya-Tourismus. Gut eine Woche später, am 18. September, trug die famose Top-Zeitung NY Times eine längere Story über Pattaya mit dem Titel "Eine anrüchige Stadt versucht sich ein sauberes Image zu geben".

Die Einleitung zum Artikel liest sich dann so: "Vielleicht gibt es irgendwo auf der Welt einen Ort mit einer noch zwielichtigeren Reputation, mit noch mehr Fokus auf die Sex-Industrie, die noch mehr Anziehungspunkt für "Kriminelle auf der Flucht" ist. ABER DAS IST EHER UNWAHRSCHEINLICH."

Aber der Artikel ist in keiner Weise negativ, ganz im Gegenteil, beeindruckend für das Weltblatt, für welches Pattaya mangels geopolitischer Vorkommnisse gar nicht existierte.

Weiter geht es mit geradliniger Sprache: "Wenn Las Vegas als Stadt der Sünde gilt, dann ist Pattaya eine innige Umarmung des Teufels". Die Verbindung hat den Hintergrund, dass Las Vegas über lange Jahre auch versucht hat, sich als Familien-Plauschort neu zu präsentieren und profilieren. Es ist nicht geglückt, man setzt wieder auf Honky-Tonk, und betriebswirtschaftlich gesprochen muss gesagt werden, dass die Urlauber-Familien vielleicht die Hotelzimmer füllen, aber die Party-Löwen sind die Typen, die pro Kopf viermal mehr Geld ausgeben.

Es wird dann weiter berichtet über einen sogenannten langfristig angelegten Master-Plan (wir sagen nur !???), aber die Fokussierung auf die asiatischen Märkte ist ganz offensichtlich. China und Indien sind die neuen Märkte, auch wenn diese an Ort und Stelle wenig Bargeld liegen lassen, aber es sind Massen, und den Westlern muss man nicht nachlaufen, weil, wenn die mal das Pattaya-Virus haben, sie ganz von selbst wiederkommen, und bringen noch Freunde mit! Herr Niti Kongrut, zitiert im Artikel der NY Times, hat da eine gesunde Einstellung: "Weshalb auch die alten Attraktionen abschaffen, die bringen immer noch Besucher und Geld, wir müssen uns neu positionieren, indem wir das Gesamtangebot verbreitern und vertiefen."

…und außerdem…

In der Welt der Go-Go-Bars ist im Vorfeld der kommenden Hochsaison einiges in Vorbereitung, und wir werden uns intensiver damit befassen müssen, sobald aus "dem Vernehmen nach" auch Tatsachen geworden sind. Diese Sparte der Unterhaltungs-Palette von Pattaya hat diesen Sommer ein paar Schließungen erlebt, aber auf wunderbare Weise findet sich immer wieder ein neuer Investor/Unternehmer. Im Zuge der Verschiebungen im Mix der Touristen und Besucher haben wir beobachten können, dass es auch für Verheiratete und Pärchen neuerdings zum Vollprogramm eines Pattaya-Urlaubs gehört, mindestens einer der gehobeneren Go-Gos einen Besuch abgestattet zu haben. Besonders Japaner und Koreaner scheinen da wenig Berührungsängste zu haben. Für die chinesischen Besucher wiederum gibt es eine ganze Reihe von speziellen exklusiven Vergnügungsstätten, in denen niemand anders Zutritt hat, sie lieben die Shows mit Vertretern des dritten Geschlechts.

Das ist aber auch ein Signal, dass man diese Art Unterhaltung nicht eliminieren sollte (wird auch nie geschehen), da man ja als Team die eigenen Stärken ausspielen sollte. Pattaya hat seine Einzigartigkeit, und diese ist nun mal ein wenig spezieller Art. Es kommt doch niemand wegen dem sauberen Meer oder guten Luft nach Pattaya, auch wenn ein Werbevideo solchermaßen vorsuggerieren will. Es ist ganz einfach, entweder wegen des (noch) guten Preis-/Leistungs-Verhältnisses oder wegen des Spaßes, der Party-Stimmung.

Kulinarisch ist Pattaya auch immer besser ausgestattet, das muss auch gesagt werden, von der Vielfalt her, und die Attraktion ist, dass alles so zentral liegt, praktisch per Fuß erreichbar, wenn es denn einen begehbaren Fußgängersteig geben würde.

Vor fünfzehn Jahren hat es hier nur sieben indische Restaurants gegeben, aber mit der eingangs erwähnten Entwicklung sehen wir jede Woche ein neues Lokal mit "Indian Food".

Hochsaison im Anzug

Was immer Sie sonst noch hören, wir glauben, das wird eine Knaller-Hochsaison geben. Wenn schon an einem gewöhnlichen Montag spät im September kaum ein vernünftiger Sitzplatz verfügbar ist in den Top-Shot-Bars wie Airport, Iron, Baccara, Heaven, Shark, What’s Up etc., wie wird das dann erst werden, wenn Weihnachten gefeiert wird. Die Top-Models haben auch bereits ihre Dienstleistungspreise nach oben angepasst, nimmt uns wunder, wie lange die währungsmäßig gebeutelten Farangs dies aushalten können.

Das heutige Suphasit

Vor zwei Jahren hat es sich die lokale "Freund-und-Helfer-Einheit" zum Ziel gemacht, die Bettel-Elefanten und die Service-Girls am Strand zu eliminieren. Wir haben schon lange keinen Elefanten mehr in den Straßen gesehen….50% Erfolg. Just vor Beginn der neuen Hochsaison hat die Polizei auch gemeldet, dass wieder vermehrt und flächendeckender Kontrollen betreffend Reinheit von Darbietungen und das Einhalten der Schließungszeiten vorgenommen werden.

Keine Bange, der Engländer sagt dazu: "Don’t bite the hand that feeds you" = beisse nicht in die Hand die dich füttert, oder auf Thai:

¡Ô¹º¹àÃ×͹¢Õ麹ËÅѧ¤Ò = gin bon ruean, khi: bon hlang kha=auf Kosten des Hauses essen und dann auf das Dach sch…. Im alten Thailand war ein sauberes Dach lebensnotwendig, da es bei Regen die einzige Wasserquelle war.

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