​Holpriger Start für Rangnick

​«Der erste Zauber ist verflogen» 

Österreichs Cheftrainer Ralf Rangnick reagiert vor dem UEFA Nations League-Fußballspiel zwischen Österreich und Kroatien in Wien. Foto: epa/Christian Bruna
Österreichs Cheftrainer Ralf Rangnick reagiert vor dem UEFA Nations League-Fußballspiel zwischen Österreich und Kroatien in Wien. Foto: epa/Christian Bruna

BERLIN: Lange Sieglosserie, Abstieg in der Nations League und für die WM in Katar ohnehin nicht qualifiziert: Auf Österreichs Teamchef Rangnick wartet noch viel Arbeit. Das große Ziel: EM 2024.

Nach dem holprigen Start und dem nun besiegelten Abstieg aus der Liga A der Nations League ist der erste Zauber der Verpflichtung von Ralf Rangnick als Teamchef in Österreich verflogen. So zumindest kommentierte es die Tageszeitung «Die Presse» nach der 1:3-Niederlage der österreichischen Nationalelf gegen den WM-Zweiten Kroatien und beklagte weiterhin eklatante Abwehrfehler im Team. «Niederlagen fühlen sich nie gut an, trotzdem haben wir genug Selbstvertrauen, um uns für die EM zu qualifizieren», sagte Rangnick vor der Auslosung der EM-Qualifikationsspiele am 9. Oktober. Die Teilnahme an der Europameisterschaft in 2024 in Deutschland ist das große Ziel des 64-Jährigen.

Mit dem neuen Hoffnungsträger, der im Mai die Nachfolge des glücklosen Franco Foda angetreten hat, wurde nicht gleich alles besser. Die längste Sieglosserie seit mehr als zehn Jahren und der Abstieg in der Nations League fallen in diese Zeit, die verpasste WM in Katar hatte Foda zu verantworten. Mit nur einem Erfolg aus sechs Spielen hat das mit aktuellen und ehemaligen Bundesligaprofis gespickte ÖFB-Team unter Rangnick im Spiel gegen Kroatien gute Ansätze gehabt, doch am Ende musste sich auch der Teamchef Kritik an personellen Entscheidungen gefallen lassen.

«Eine misslungene Umstellung besiegelte Österreichs Niederlage», schrieb der «Kurier». Rangnick hatte nach einer Stunde die Defensivspieler Stefan Posch (TSG Hoffenheim) und Christopher Trimmel (Union Berlin) eingewechselt und auf Vierer-Abwehrkette umgestellt. Zudem musste der sehr agile Marko Arnautovic, der nun mit 104 Einsätzen alleiniger Rekordteamspieler Österreichs ist, vorzeitig vom Feld und fand die Entscheidung gar nicht gut. «Es war Ärger da, da ich weiß, dass ich der Mannschaft helfen kann. Ich bin einen kurzen Moment sauer, aber der Trainer hat die Entscheidung getroffen und die muss man respektieren», sagte der ehemalige Bundesligaspieler von Werder Bremen.

Rangnick nahm die Kritik an. «Wir haben danach doch mehr Lücken gehabt und haben hinten nicht mehr so kompakt gestanden wie vorher. Im Nachhinein würde ich das wahrscheinlich so nicht mehr machen», sagte der Teamchef, dessen Bilanz nach den Auftritten in der Nations League gemischt ausfiel. «Von sechs Spielen waren vier gut, da haben wir die Spiele über weite Strecken kontrolliert. In Dänemark und Frankreich haben wir verdientermaßen verloren, in den vier anderen Partien haben wir leider nur vier Punkte geholt», sagte er.

Das soll nun besser werden. «Wir müssen uns im Hinblick auf die Qualifikation weiterentwickeln», forderte Rangnick, der nach seinem sechsmonatigen Engagement bei Manchester United erstmals eine Nationalmannschaft betreut und seine Ansprüche auch gleich kundtut. Nur die Qualifikation zur EM reicht ihm nicht. «Wir wollen bei der EM 2024 eine richtig gute Rolle spielen», sagte der Teamchef.

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