Der bisherige WM-Kampf Hamilton vs. Vettel

Lewis Hamilton (l.) Sebastian Vettel(r.). Foto: epa/Yuri Kochetkov
Lewis Hamilton (l.) Sebastian Vettel(r.). Foto: epa/Yuri Kochetkov

AUSTIN (dpa) - Es begann so gut für Sebastian Vettel. Der Formel-1-Herausforderer siegte beim Saisonauftakt in Australien, er siegte auch danach in Bahrain. 15 Rennwochenenden später könnte die Titelentscheidung aber gegen den 31 Jahre alten Ferrari-Piloten aus Deutschland fallen und Rivale Lewis Hamilton von Mercedes den fünften Triumph seiner Karriere klarmachen. Ein Saisonüberblick:

GROßER PREIS VON AUSTRALIEN: Vettel siegt vor Pole-Mann Hamilton, dessen Mercedes im Rennen durch eine Software-Panne eingebremst wird. Für Vettel läuft es dagegen optimal, eine virtuelle Safety-Car-Phase begünstigt ihn. «Man hat gesehen, dass Lewis der schnellste Mann draußen war», konstatiert Vettel nach seinem Sieg aber auch.

GROßER PREIS VON BAHRAIN: Ein Zittersieg von Vettel nach einer waghalsigen Reifenstrategie mit einem hauchdünnen Vorsprung auf Valtteri Bottas im zweiten Mercedes. Hamilton schafft es von Startrang neun auf den dritten Platz, der Rückstand im Klassement wächst auf 17 Punkte.

GROßER PREIS VON CHINA: Startplatz eins, Rennrang acht - Vettel bekommt den ersten größeren Dämpfer nach einem unverschuldeten Crash mit Max Verstappen von Red Bull. Hamilton wartet aber auch noch auf den ersten Saisonsieg, wird nur Vierter.

GROßER PREIS VON ASERBAIDSCHAN: Der erste Sieg von Hamilton in diesem Jahr, Vettel wird Vierter. In einem chaotischen Rennen riskiert er bei einem Manöver gegen Bottas um die Führung zuviel: «Ich habe nichts Außerirdisches probiert, aber es hat halt nicht funktioniert.» Die WM-Führung ist Vettel los. Hamilton liegt nun mit vier Punkten vorn, sagt aber zu den Kräfteverhältnissen: «Ferrari ist noch immer vorne.»

GROßER PREIS VON SPANIEN: Erster Appell von Vettel nach einer Machtdemonstration von Hamilton. «Wir waren nicht schnell genug heute. Wenn wir das nicht sehen würden, wären wir blind.» Nach dem zweiten Saisonsieg führt der Brite nun mit 17 Punkten. Vettel wird im Rennen nur Vierter.

GROßER PREIS VON MONACO: Weder Vettel noch Hamilton - Daniel Ricciardo siegt im Red Bull. Vettel wird Zweiter, Hamilton Dritter.

GROßER PREIS VON KANADA: 50. Karrieresieg von Vettel, Führung in der WM-Wertung zurückerobert - wenn auch nur mit einem Punkt Vorsprung vor Hamilton, der nicht über Platz fünf in Montréal hinauskommt. «Unglaublich, so ein Rennen zu haben, das war perfekt», sagt Vettel.

GROßER PREIS VON FRANKREICH: Startunfall von Vettel. Selbst Schuld. «Das ist mein Fehler», sagt er. Vettel rettet sich noch auf Platz fünf, es siegt aber Rivale Hamilton und übernimmt mit 14 Punkten Vorsprung auch wieder die WM-Führung: «Genau da will ich sein.»

GROßER PREIS VON ÖSTERREICH: Dem Hamilton-Hochgefühl folgt der Tiefschlag für den Briten. Er scheidet zum ersten Mal aus, nach einer Taktikpanne gibt es auch noch Probleme mit dem Benzindruck. Vettel schafft es von Startrang sechs auf den dritten Platz und führt in der WM-Wertung nun wieder mit einem Punkt vor Hamilton.

GROßER PREIS VON GROßBRITANNIEN: Vettel siegt in Hamiltons Revier. «Jetzt nehmen wir die englische Fahne mit nach Maranello», höhnt er noch im Auto via Funk. Hamilton wird Zweiter, nachdem er die Pole gegen Vettel nach dem Start nicht verteidigen kann und nach einem Dreher zwischenzeitlich bis auf Platz 18 zurückfällt.

GROßER PREIS VON DEUTSCHLAND: Vettel verhaut das Heimrennen, Hamilton revanchiert sich im Revier des Deutschen. In Führung liegend kracht Vettel nach einem Fahrfehler 15 Runden vor Schluss in die Streckenbegrenzung. «Kleiner Fehler, große Enttäuschung», sagt Vettel. Hamilton, der von Position 14 ins Rennen geht, übernimmt mit 17 Punkten wieder die WM-Führung.

GROßER PREIS VON UNGARN: Platz zwei für Vettel hinter Hamilton, aber das Gefühl, etwas gut gemacht zu haben. Ein riskante Reifenstrategie und ein missglückter Boxenstopp bringen Vettel in Bedrängnis. Fünf Runden vor Schluss zwängt er sich an Bottas vorbei. An Hamilton kommt er nicht mehr ran.

GROßER PREIS VON BELGIEN: Vettel startet auch in die zweite Saisonhälfte mit einem Sieg. Hamilton wird Zweiter, führt im Klassement mit 17 Punkten. Die Rennentscheidung fällt in der ersten Runde, als Vettel mit einem Mut-Manöver an Hamilton vorbeikommt.

GROßER PREIS VON ITALIEN: Das Ferrari-Heimrennen wird zum großen Fiasko und womöglich zur Titelvorentscheidung. In der Qualifikation lässt Ferrari den Vettel-Kollegen Räikkönen auf Pole vor den deutschen WM-Aspiranten fahren. Im Rennen rächt es sich. «Es tut mir leid für die Leute. Aber es ist nicht das Ende der Welt», beteuert Vettel. Platz fünf in Monza. Ein Crash mit dem siegreichen Hamilton in Runde eins raubt dem Hessen alle Siegchancen. 30 Punkte liegt Vettel nun hinter Hamilton.

GROßER PREIS VON SINGAPUR: Die Hoffnung stirbt noch ein bisschen mehr. Auf einer der eigentlichen Ferrari-Parade- und Mercedes-Problemstrecken triumphiert Hamilton. Diesmal leisten sich die Ferrari-Rennstrategen den entscheidenden Fehler und holen Vettel zu früh an die Box. «Ich habe mein Team immer verteidigt», betont der Heppenheimer. «Wenn etwas nicht funktioniert, ist es leicht zu kritisieren.» Er wird Dritter, der Rückstand im Klassement wächst auf 40 Punkte.

GROßER PREIS VON RUSSLAND: Hamilton setzt seine Siegesserie fort und baut den WM-Vorsprung auf Vettel auf 50 Punkte aus. Anders als bei Ferrari setzt Mercedes alles auf Hamilton. Bottas muss seinen eigentlich sicheren Sieg hergeben und kommt hinter dem Briten ins Ziel. Vettel wird Dritter und hat es nun nicht mehr in den eigenen Händen.

GROßER PREIS VON JAPAN: «Das ist ein ziemlicher Haufen Mist, der kann ja nicht mehr größer werden», sagt Vettel. Nur Platz sechs nach einer unnötigen Kollision mit Verstappen beim erneuten Hamilton-Sieg. «Wir haben es ihnen zuletzt zu einfach gemacht», sagt Vettel auch. 67 Punkte liegt er zurück.

GROßER PREIS DER USA: Es beginnt mit dem nächsten schweren Rückschlag für Vettel. Er wird in der Startaufstellung um drei Plätze nach hinten versetzt, weil er beim Freitags-Training in einer Rotphase das Tempo nicht schnell genug drosselte.

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