Deception ist mit seiner guten Besetzung und der Ausstrahlung eines "stylishen Thrillers ein viel besserer Film als so manche Kritik glauben machen möchte vorausgesetzt, man kann einige Zweifel unterdrücken (oder ganz über Bord werfen) und sich auf die Sache einlassen.
Schon zu Anfang erkennt der Zuschauer, dass mit Jonathans neuem Freund einiges, wenn nicht sogar alles, nicht stimmt und natürlich, als die beiden "zufällig" ihre Handys verwechseln, geraten einige recht unglaubwürdige Dinge in Bewegung, die Jonathans langweiliges, einsames Leben auf den Kopf stellen. Am Anfang scheint alles prima, als der junge Steuerfachmann mit großen Augen der "Liste" beitritt, einem Sexclub an der Wall Street, in dem sich Rechtsanwälte, Börsenmakler und andere Berufsgruppen, deren Leben zu schnell für alles andere als kurze, anonyme Zusammentreffen in diversen hochpreisigen Hotels verläuft, die Klinke in die Hand geben. (Der Austausch von realen Namen ist innerhalb dieser Welt verboten.) Aber scheinbar ist es nicht genug, Nächte mit Leuten wie Natasha Henstridge oder Charlotte Rampling zu verbringen als er die blonde Schönheit (Michelle Williams) kennen lernt, die nur unter dem Namen "S" bekannt ist, gilt das Motto des Clubs "Intimität ohne Intrigen" nicht mehr, Lust verwandelt sich in Liebe, und Jonathan wird in ein scheinbar endloses Katz- und Maus-Spiel hineingezogen, welches zu einem Mord, einem umfassenden Fall von Unterschlagung von Firmengeldern, dem Tausch von Identitäten und anderen Schandtaten führt. Man muss nicht Nostradamus sein, um zu erkennen, wo das alles hinführt, aber darum geht es auch nicht. Selbst wenn man keinen einzigen Moment davon glaubt, macht Deception dennoch Spaß, ist frisch und unterhaltsam und seit wann ist reiner Eskapismus eine schlechte Sache? Für mich ist Deception eine kleine Überraschung. Die Schauspieler sind toll, die Story interessant und deren Umsetzung lässt für meinen Geschmack keine langweilige Minute aufkommen.