Schwächere Wall Street und großer Verfallstag belasten den Dax

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

FRANKFURT/MAIN: Nach einer durchwachsenen Börsenwoche hat sich der Dax auch am sogenannten großen Verfallstag am Freitag schwer getan. Am Nachmittag kam mit der schwächeren Eröffnung an der New Yorker Wall Street zusätzlicher Verkaufsdruck auf. Letztlich verlor der Dax 1,03 Prozent auf 15.490,17 Punkte und endete nahe seines Tagestiefs. Damit lautete die Wochenbilanz für das Börsenbarometer rund minus 0,8 Prozent. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte büßte am Freitag 0,74 Prozent auf 35.292,99 Zähler ein.

Am großen Verfallstag laufen Terminkontrakte auf Indizes und einzelne Aktien aus. Dabei versuchen Anleger oft, die Kurse noch in eine für sie günstige Richtung zu bewegen, so dass es oft auch ohne Nachrichten zu stärkeren Kursschwankungen kommt.

Auch die europäischen Leitindizes gingen klar auf Talfahrt. Der EuroStoxx 50 schloss mit minus 0,94 Prozent bei 4130,84 Zählern. Der Cac 40 in Paris sank um rund 0,8 Prozent. Der Londoner FTSE 100 büßte rund 1,2 Prozent ein. Der Dow Jones Industrial in New York notierte zum europäischen Handelsschluss rund 0,7 Prozent niedriger. Die Stimmung im Handel war laut Börsianern angesichts anhaltender Inflations- und Konjunktursorgen und der unklaren US-Geldpolitik von Unsicherheit geprägt.

Auf Unternehmensseite legten die seit Monaten schwächelnden Commerzbank-Papiere als einer der MDax-Favoriten um rund 1,2 Prozent zu. Hier beflügelte ein «Handelsblatt»-Bericht die Fantasie der Investoren, wonach der Finanzinvestor Cerberus Interesse an den vom Bund gehaltenen Aktien zeigt. Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen waren zudem Tourismuswerte wie Fraport, Tui und Lufthansa mit Aufschlägen bis zu 6,2 Prozent gefragt.

Continental erholten sich auf dem Dax-Spitzenplatz mit plus 1,1 Prozent ein Stück weit vom Kursknick tags zuvor nach der Abspaltung von Vitesco. Die Papiere des Antriebstechnikspezialisten rückten um mehr als 5 Prozent vor, nach einem eher durchwachsenen Börsenstart am Donnerstag. Für Rückenwind sorgten Kaufempfehlungen von Analysten.

Aktien des Autovermieters Sixt eroberten nach einem positiven Kommentar von Warburg Research ein Hoch seit Anfang Juni und schlossen 5 Prozent höher. Biotest sprangen nach der Übernahme durch den spanischen Medizinkonzern Grifols an. Die Spanier unterbreiten nun den übrigen Aktionären ein Angebot. Die Biotest-Stammaktien lagen mit einem Plus von fast 25 Prozent knapp über den gebotenen 43 Euro.

Für den Dax war der Freitag der letzte Handelstag mit 30 Mitgliedern. Von Montag an verfügt der Leitindex über 40 Werte, darunter befindet sich mit Airbus auch ein weiteres Schwergewicht.

Der Euro sank im späten Handel auf zuletzt 1,1733 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,1780 Dollar festgesetzt.

Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,37 Prozent am Vortag auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,05 Prozent auf 144,87 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,05 Prozent auf 171,05 Punkte.

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