Dax startet knapp unter seinem Rekordhoch

Händler schauen auf ihre Bildschirme im Handelssaal der Börse in Frankfurt am Main. Foto: EPA/Frank Rumpenhorst
Händler schauen auf ihre Bildschirme im Handelssaal der Börse in Frankfurt am Main. Foto: EPA/Frank Rumpenhorst

FRANKFURT/MAIN: Die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt nicht vom Hocker gerissen. Der Dax, der knapp unter seinem Rekordhoch in den Handel gestartet war, hielt sich auch nach dem Zinsentscheid in etwa auf Vortagesniveau und schloss am Donnerstag 0,13 Prozent höher bei 20.426,27 Punkten. Der MDax hingegen sank um 0,43 Prozent auf 26.812,99 Zähler.

Die EZB senkte zum vierten Mal in diesem Jahr den Leitzins. Sie reagierte mit einem Schritt um 0,25 Prozentpunkte auf die schwächelnde Konjunktur im Euroraum. Zudem wurden die Inflations- und Wachstumsprognosen leicht nach unten angepasst. Volkswirte rechnen damit, dass die Notenbank die Leitzinsen im nächsten Jahr noch weiter herabsetzen wird. Denn Handelskonflikte etwa mit den USA und ihrem wiedergewählten Präsidenten Donald Trump könnten die schwächelnde Konjunktur in Europa zusätzlich unter Druck setzen.

Florian Heider, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung Safe, kommentierte: «Die heutige Entscheidung zeigt, dass die EZB diese kleine Zinssenkung nutzt, um den vielen vorherrschenden Unsicherheiten, insbesondere von geopolitischer Natur, zu begegnen und die Finanzmarktstabilität zu sichern. Die leicht gestiegene Inflation und die Entscheidung, die Zinsen zu senken, sind von den Märkten bereits eingepreist worden, was diese Entscheidung rechtfertigt.»

Unter den Einzelwerten legten im Dax BASF um 0,4 Prozent zu. Analyst Thomas Schulte-Vorwick vom Bankhaus Metzler hatte den Chemiewert auf «Buy» hochgestuft und hält ihn für historisch günstig.

Für die Papiere von BMW, Mercedes und Volkswagen ging es zwischen 0,9 und 1,9 Prozent nach oben. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will einem Pressebericht zufolge mit Ladestromguthaben und Steueranreizen den Kauf von Elektroautos ankurbeln.

Im MDax legten Hensoldt um 2,3 Prozent zu. Der Rüstungselektronik-Spezialist sprach am Kapitalmarkttag über seine mittelfristigen Wachstumsambitionen und rechnet mit einer anhaltenden Auftragsflut. Die Anteilsscheine von Fraport verteuerten sich um 2,8 Prozent. Der Flughafenbetreiber hatte Verkehrszahlen für den Monat November vorgelegt.

Nemetschek verloren 3,4 Prozent. Die US-Bank JPMorgan nahm die Bewertung des Bausoftwarespezialisten mit «Underweight» auf. Die Gewinnentwicklung werde überschätzt, hieß es. Schott Pharma gingen nach durchwachsenen Zahlen auf Berg- und Talfahrt. Im späten Handel sackten sie auf ein Rekordtief von 23,60 Euro ab und schlossen 5,6 Prozent im Minus.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0506 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0491 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,07 Prozent am Vortag auf 2,11 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,23 Prozent auf 127,17 Punkte. Der Bund-Future sank zuletzt um 0,50 Prozent auf 135,15 Zähler.

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