Anleger sehen möglichen Wahlsieg Trumps gelassen

​Dax im Plus 

Auf dem Börsenparkett der Deutschen Börse in Frankfurt spiegelt sich die gespiegelte DAX-Indexkurve im DAX-Logo. Foto: epa/Arne Dedert
Auf dem Börsenparkett der Deutschen Börse in Frankfurt spiegelt sich die gespiegelte DAX-Indexkurve im DAX-Logo. Foto: epa/Arne Dedert

FRANKFURT/MAIN: Nach anfänglich größeren Kursgewinnen haben die Investoren am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch mit umfangreichen Verkäufen auf den Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl reagiert. Der Dax stieg am Vormittag zeitweise um mehr als 1,5 Prozent, bröckelte danach aber stetig ab und beschleunigte seine Talfahrt am Nachmittag. Am Ende verlor der Leitindex 1,13 Prozent auf 19.039,31 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte schloss mit einem Minus von 0,86 Prozent bei 26.338,01 Zählern.

Wahlsieger Trump stellte für seine zweite Amtszeit unter anderem hohe Einfuhrzölle und Steuersenkungen in Aussicht. Letzteres ließ die Kurse von US-Staatsanleihen einbrechen, denn mit Steuersenkungen droht ein höheres Haushaltsdefizit. Anleger könnten nun also Mittel aus US-Anleihen in Aktien und andere Anlageklassen umschichten. Entsprechend euphorisch fielen die Reaktionen an den US-Börsen aus, wo die wichtigsten Standardwerte-Indizes Rekordhöhen erreichten.

«Donald Trump kehrt ins Weiße Haus zurück. Mehr noch, er kann dank eines «Republican Sweep», der Mehrheit in beiden Kammern des US-Kongresses, quasi durchregieren. Mit solch einem triumphalen Sieg haben auch an der Börse nur die wenigsten gerechnet», stellte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets fest. Dagegen wüssten die Anleger hierzulande einfach noch nicht, «was sie nun wirklich von einem Trump 2.0 mit noch mehr Machtfülle erwarten können. So dürften auch die kommenden Tage und Wochen für den Dax eher volatil ohne klare Richtung bleiben», prognostizierte Oldenburger.

Björn Jesch vom Vermögensverwalter DWS merkte an: «Als positiv könnte man die Hoffnung äußern, dass eine weitere Trump-Präsidentschaft den Reformwillen in Brüssel und Berlin vorantreiben könnte.»

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