Dax weiter zwischen Zinsängsten und Corona-Hoffnungen

FRANKFURT/MAIN: Auch in der neuen Woche dürften Inflations- und Zinsängste und die Hoffnungen auf eine Wirtschaftserholung von der Corona-Krise die Börsen bestimmen. Unsicherheit und Nervosität dürften den deutschen Aktienmarkt weiter prägen.

Der Dax war am Freitag wieder unter die Marke von 14.000 Punkten gefallen. Der deutsche Leitindex verlor letztlich 0,97 Prozent auf 13.920,69 Zähler. In dieser Woche legte er dennoch um 1 Prozent zu. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen schloss am Freitag 1,89 Prozent tiefer bei 30.716,51 Punkten.

Der geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zetralbank (EZB) stehen am Donnerstag besonders im Fokus der Anleger. Sie werden genau hinhören, was die Präsidentin Christine Lagarde zu sagen hat. Zumal der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, gerade erst die Märkte vor den Kopf gestoßen hat mit nur sehr vorsichtigen Äußerungen zum starken Anstieg der Kapitalmarktzinsen, woraufhin die Börsen prompt negativ reagiert hatten.

Für Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), ist das Reflationierungsszenario - eine boomende Konjunktur begleitet von Preissteigerungen - das Hauptthema an den Märkten. «Für die Aktionäre bedeutet dies: Super-Growth-Aktien, also Unternehmen, die in ihrer hohen Bewertung eine rosige Zukunft vorwegnehmen, haben es zur Zeit schwer», sagte der Experte. Am anderen Ende der Risikoskala seien Anleger derzeit besser aufgehoben, denn werthaltige Aktien profitierten vom Reflationierungsthema. Derzeit erschienen etwa dividendenstarke Versicherer und Energietitel attraktiv - «zumindest so lange, bis der Sturm an den Rentenmärkten wieder abebbt», so Burkert.

Die Berichtssaison der Unternehmen neigt sich dem Ende zu. In der neuen Woche werden aus dem Dax und seinem Eurozonen-Pendant, dem EuroStoxx 50, nur noch drei beziehungsweise vier Unternehmen über ihre Geschäftsentwicklung berichten, darunter der Sportartikelhersteller Adidas am Mittwoch, der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental am Dienstag sowie die Deutsche Post, ebenfalls am Dienstag.

Neben der EZB-Sitzung stehen aus konjunktureller Sicht die Zahlen zur Industrieproduktion in der Eurozone insgesamt und in großen Mitgliedsländern verstärkt im Blick. In den USA dürften Inflationszahlen große Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

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