Daten-Skandal in Ecuador

Buchstaben und Zahlen leuchten auf einem Bildschirm auf dem ein Hackerwerkzeug läuft. Foto: Sina Schuldt/Dpa
Buchstaben und Zahlen leuchten auf einem Bildschirm auf dem ein Hackerwerkzeug läuft. Foto: Sina Schuldt/Dpa

SAN JOSÉ (dpa) - Sicherheitsforscher aus Israel haben eine riesige Datenbank mit persönlichen Daten von fast allen Bewohnern Ecuadors entdeckt.

Sicherheitsforscher aus Israel haben eine riesige Datenbank mit persönlichen Daten von fast allen Bewohnern Ecuadors entdeckt. Die Datenbank beinhalte 20,8 Millionen Einträge, berichtete am Montag das IT-Fachportal ZDnet, das mit den Experten zusammengearbeitet hatte. Ecuador selbst hat nur knapp 17 Millionen Einwohner. Die Differenz erklären die israelischen Hackern Noam Rotem und Ran Lokar mit Doppeleinträgen und Datensätzen bereits verstorbener Bürger.

Die Einträge in der Datenbank enthalten die vollständigen Namen der Bürger, Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnadresse, Familienstand, die nationale Ausweisnummer, Informationen zum Arbeitgeber sowie Telefonnummern und Bildungsabschluss. In der Datenbank sollen auch Angaben zu 6,7 Millionen Kinder stehen. Die Datensätze sollen bis in das Jahr 2002 zurückgehen.

In der Datenbank befindet sich dem Bericht zufolge auch ein Eintrag zu Julian Assange. Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks war im Juni 2012 aus einem Hausarrest in Großbritannien in die ecuadorianische Botschaft in London geflohen und hatte dort politisches Asyl beantragt. Im Januar 2018 wurde er eingebürgert, im April 2019 dann von der Polizei in London festgenommen, nachdem Ecuador ihm das Asyl entzogen hatte.

Die Sicherheitsforscher und ZDnet haben nach eigenen Angaben den Betreiber des Servers informiert, damit dieser die Sicherheitslücke schließen konnte. Ob die Daten unterdessen in dritte Hände fallen konnten, kann nicht ausgeschlossen werden.

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