Das Saison-Zeugnis für die Bundesliga-Clubs

Drei Sechser im Keller

Foto: epa/Friedemann Vogel
Foto: epa/Friedemann Vogel

BERLIN (dpa) - Nürnberg und Hannover haben die Versetzung in die nächste Saison der Fußball-Bundesliga nicht geschafft. Aber auch andere Clubs bekommen für diese Spielzeit keine gute Note. Für Düsseldorf und Frankfurt ist die Zensur hingegen viel besser als zum Start gedacht.

Schon lange war der Titelkampf in der Fußball-Bundesliga nicht mehr so spannend wie in dieser Saison. Perfekt lief die Spielzeit aber auch für die verbliebenen Meisterschaftskandidaten aus München und Dortmund nicht. Im Tabellenkeller heißt das Urteil mehrfach: Ungenügend.

FC Bayern München

Die siebte Meisterschaft am Stück würde den FC Bayern jubeln lassen, das Double die Note auf 2 verbessern. Das frühe Königsklassen-Aus war ein harter Stimmungsdämpfer. Insgesamt zu selten auf Top-Niveau.

Note: 2, 3 oder 5, je nach Ausgang in Meisterschaft und Pokalfinale

Borussia Dortmund:

Der berauschenden Hinrunde und neun Zählern Vorsprung auf die Bayern folgte die Schwächphase nach der Winterpause. Sollte der Titel noch gelingen, wäre es eine perfekte Saison.

Note: 2+, bei Titelgewinn 1

RB Leipzig:

Das Gruppen-Aus in der Europa League tat weh, war aber auch der Weckruf. In der Liga ist die Mannschaft seit 15 Spielen ungeschlagen, im Pokal steht sie im Finale.

Note: 2+

Borussia Mönchengladbach:

Nach einer hervorragenden Hinrunde und zwölf Heimsiegen in Serie ist die Mannschaft in der Rückrunde weit hinter den Erwartungen geblieben. Aber noch ist die Champions League erreichbar.

Note: 2-

Bayer Leverkusen:

Mit Heiko Herrlichs Nachfolger Peter Bosz fand die Werkself in vielen Fällen zu ihrem inspirierten Offensivfußball zurück. Speziell Kai Havertz und Julian Brandt beflügelten ihre Mitspieler.

Note: 2-

Eintracht Frankfurt:

Die Eintracht hat furiose Monate hinter sich, sprang in der Europa League nach Siegen gegen Donezk, Inter und Benfica überraschend ins Halbfinale. Auch in der Liga wurden die Erwartungen übertroffen.

Note: 2, bei Champions-League-Teilnahme 1

VfL Wolfsburg:

Zweimal rettete sich der VfL in den beiden vergangenen beiden Jahren erst in der Relegation vor dem Abstieg. Jetzt ist er ein Europa- League-Kandidat. Mehr Erfolg und mehr Steigerung ist kaum möglich.

Note: 2+, bei Verpassen der Europa League 2-

TSG 1899 Hoffenheim:

Da war mehr drin, viel mehr. Zwölf Mal konnte das Team von Trainer Julian Nagelsmann eine Führung nicht in einen Sieg umwandeln, verballerte immer wieder Chancen en masse.

Note: 4, bei Europa-League-Teilnahme 3

Werder Bremen:

Die Rückkehr nach Europa war ein mutiges Ziel. Dass sie vor dem letzten Spieltag immer noch möglich ist, ist ein Erfolg. Trotzdem ließ Werder zu viele Punkte gegen kleine Clubs liegen.

Note: 2-

Hertha BSC:

Auf ordentliche Hinserie folgte erneut der Absturz. Wegen mangelnder Entwicklung endet die Profitrainer-Zeit von Pal Dardai. Gefahr eines Abstiegs bestand nie, Saisonziel einstelliger Platz wurde verpasst.

Note: 4

Fortuna Düsseldorf:

Der vor der Saison als Absteiger Nummer eins gehandelte Aufsteiger ist das Ãœberraschungsteam der Saison. Friedhelm Funkel sprach sogar von der besten Saison seiner langen Trainerkarriere.

Note: 2+

FSV Mainz 05:

Den Klassenerhalt frühzeitig geschafft, nie in den Abstiegskampf verwickelt. Trainer Sandro Schwarz kann zufrieden sein mit seinem Team, dem so ganz ohne Stars aber Glanz und Glamour fehlt.

Note: 2-

SC Freiburg:

Gelingt dem SC Freiburg frühzeitig der Klassenverbleib, ist es eigentlich immer eine gute Saison. In dieser Spielzeit lag das aber vor allem an drei noch schwächeren Teams im Tabellenkeller.

Note: 3+

FC Augsburg:

So viele Schlagzeilen rund um den FCA gab's noch nie. Rauswürfe von Caiuby und Hinteregger, Lehmann kam und ging, Trainer Baum wurde durch Schmidt ersetzt. Der Klassenerhalt durfte aber gefeiert werden.

Note: 4

FC Schalke 04:

Huub Stevens schaffte mit S04 in der Nachfolge von Domenico Tedesco immerhin den Klassenverbleib. Doch der Absturz des Vizemeisters in die unterste Region ist eine der Negativ-Ãœberraschungen der Saison.

Note: 6

VfB Stuttgart:

«Der VfB Stuttgart wird mit dem Abstieg am Ende nichts zu tun haben – da lehne ich mich aus dem Fenster», sagte Ex-Manager Michael Reschke vor der Saison. Es kam ganz anders. Die Hoffnung heißt Relegation.

Note: 6

Hannover 96:

Der sechste Bundesliga-Abstieg der 96-Geschichte ist selbst verschuldet. Schlechte Transfers, ein Millionen-Minus, das Scheitern von einem Manager und zwei Trainern: Die Saison ist ein Desaster.

Note: 6

1. FC Nürnberg:

Bemühen reicht nicht. Dem «Club» fehlte es an Qualität, aber es kam auch Pech wie gegen Schalke und Bayern dazu. Der Trainerwechsel von Köllner zu Schommers brachte keine entscheidende Wende.

Note: 5

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