Das muss man zum Großen Preis von Großbritannien wissen

Britischer Formel-1-Pilot Lewis Hamilton von Mercedes in Aktion während des Formel-1-Grand-Prix von Österreich auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Foto: epa/Ronald Wittek
Britischer Formel-1-Pilot Lewis Hamilton von Mercedes in Aktion während des Formel-1-Grand-Prix von Österreich auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Foto: epa/Ronald Wittek

SILVERSTONE: In der Formel 1 wird gesprintet. Lewis Hamilton & Co. experimentieren in Silverstone mit einem neuen Format. Die Fans sollen mehr Action bekommen. Hunderttausende Besucher werden erwartet.

Die Formel 1 probiert in Silverstone etwas ganz Neues. Erstmals wird es einen Sprint an diesem Grand-Prix-Wochenende geben. Die Motorsport-Königsklasse will damit spektakulärer werden.

Was hat es mit diesem Sprint auf sich?

Die Formel 1 will den Zuschauern mehr Action auf der Strecke bieten. Dafür experimentiert sie erstmals mit dem neuen Format des Sprints, der noch auf zwei weiteren Strecken in diesem Jahr getestet werden soll - Monza gilt dabei als gesetzt. So geht's: Der Formel-1-Sprint ist ein Rennen am Samstag (17.30 Uhr) über 100 Kilometer Distanz, was in Silverstone 17 Runden entspricht. Das ganze dauert etwa 25 bis 30 Minuten. Der Sieger, also der spätere Pole-Mann, bekommt drei Punkte, der Zweite zwei, der Dritte noch einen Zähler. Das Ergebnis des Sprintrennens ermittelt die Startaufstellung für den Grand Prix am Sonntag (16.00 Uhr/Sky).

Was passiert mit der üblichen Qualifikation und den drei K.o.-Runden?

Die Qualifikation gibt es weiter, sie wandert allerdings auf den Freitag (19.00 Uhr). Das Ergebnis dieser einstündigen Einheit ist die Grundlage für die Sprint-Aufstellung tags darauf. Die Idee hinter dem Experiment: Fans und Sponsoren sollen an drei Tagen drei Höhepunkte mit möglichst viel Spektakel geboten bekommen. Die späte Startzeit am Freitag soll zudem viele Interessierte vor die Endgeräte locken. Ach ja: Wer es im Sprint aufs Podest schafft, bekommt wie in den guten alten Motorsportzeiten einen Kranz umgehängt.

Erlebt Silverstone die nächste Verstappen-Show?

Die englischen Fans würden sicher gerne Lokalheld Lewis Hamilton im Mercedes vorne sehen, Red-Bull-Pilot Max Verstappen rast der Konkurrenz aktuell aber davon. Drei Rennen nacheinander hat der Niederländer gewonnen und profitiert davon, dass sein Rennstall die neuen Aerodynamikregeln mit einer hohen Anstellung des Hecks optimal genutzt hat. Mercedes, das ein tieferes Heck konstruiert hat, büßte in dieser Saison mächtig viel Zeit ein. Hamilton, mit sieben Erfolgen in Silverstone Rekordsieger, hat nun schon 32 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Verstappen. Mercedes hofft daher auf Upgrades.

Sind Zuschauer an der Strecke erlaubt?

Oh ja. Der Veranstalter meldete am Mittwoch sogar: ausverkauft! Nur noch wenige Vip-Pakete seien verfügbar. Sonst ist mit rund 140.000 Besuchern pro Tag am Silverstone Circuit zu rechnen. So viele Zuschauer hatte die Formel 1 seit Beginn der Corona-Pandemie an keinem Kurs. Der Fan-Zuspruch werde «einen enormen Schub geben, vor so vielen begeisterten Anhängern zu fahren», sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Vor zwei Wochen in Spielberg waren noch 132.000 Zuschauer dabei - allerdings verteilt auf das ganze Wochenende.

Ist die Zulassung von so vielen Fans vernünftig?

Die Besitzer eines Formel-1-Tickets müssen entweder einen negativen Schnelltest, der selbst abgenommen und online eingetragen wird, oder den Nachweis über eine vollständige Impfung vorlegen. Die zweite Spritze muss mindestens 14 Tage her sein. Wie auch zum Beispiel das Tennis-Turnier von Wimbledon gehört das Formel-1-Rennen in Silverstone zu einem Forschungsprogramm der britischen Regierung. Dieses untersucht das Risiko einer Übertragung von Covid-19 beim Besuch von Veranstaltungen. Zuletzt ist wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante die Zahl der Corona-Neuinfektionen aber landesweit deutlich gestiegen.

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