Das Fenster zum Norden

In Doi Saket das ländliche Chiang Mai kennen- und lieben lernen

Erhaben wacht der Wat Phra That Doi Saket über das kleine Dorf. Bei klarem Wetter kann man bis nach Chiang Mai und über die malerische Bergwelt der Region schauen. Foto: Mazur Travel
Erhaben wacht der Wat Phra That Doi Saket über das kleine Dorf. Bei klarem Wetter kann man bis nach Chiang Mai und über die malerische Bergwelt der Region schauen. Foto: Mazur Travel

CHIANG MAI: Reisfelder, sich auftürmende Berge, golden glitzernde Tempel, freundliche Menschen, kleine Dörfer und jede Menge Natur. Wer das ländliche Chiang Mai erkunden will, der ist in der Amphoe Doi Saket bestens aufgehoben. Das Dorf eignet sich hervorragend für Ausflüge in die Bergwelt der Umgebung und auch wunderbar zum Chillen.

Schon von weitem sieht man vom Highway 118 den großen goldenen Chedi auf dem Hügel. Darunter liegt das Zentrum des kleinen Marktfleckens Doi Saket. Der Wat Phra That Doi Saket ist einer der wichtigsten Tempel der Provinz mit einer Buddha-Reliquie. Eine lange Treppe, gesäumt von Naga-Schlangen, führt steil den Berg hinauf. Keine Angst, Treppenmuffel können die gut asphaltierte Straße den Berg hinauf nehmen. Die Wände im Inneren des Viharns sind mit modernen Malereien des regionalen Künstlers Chaiwat Wannaon verziert. Weiter oben auf dem Berg hat es noch einen weißen Chedi und eine Buddha-Statue, von dort hat man bei klarem Wetter einen schönen Panoramablick.

Eierkochen in den heißen Quellen ist allseits beliebt. Foto: Mazur Travel
Eierkochen in den heißen Quellen ist allseits beliebt. Foto: Mazur Travel

Der Ortskern mit Geschäften, einem Krankenhaus, Garküchen und dem täglichen Markt ist schnell erkundet. Das Gebiet Doi Saket besteht aus kleinen Weilern, die sich rechts und links des Highways erstrecken. Am Fuße des Tempelberges gelegen, ist der überdachte Markt eine feste Institution – Früchte leuchten um die Wette mit erntefrischem Gemüse. Dienstags wird ein Teil der Straße gesperrt und ab 16 Uhr findet der Bauernmarkt statt – unter den riesigen Bäumen, die die Straße säumen bieten Händler ihre Waren an. Frischer geht’s nicht. Freitags findet ab 16 Uhr ein Essenmarkt statt auf dem Platz vor dem Amphoer.

Sehenswertes rund um Doi Saket

Nur vier Kilometer hinter Doi Saket auf der Straße 1014 liegt das Baan Celadon (135/4 Moo 5, Doi Saket-Bosang Rd., Papong. Tel.: 053-484.693, E-Mail: info@chiangmaiceladon). „Celadon“ ist eine spezielle Art der Thai-Keramik, sie ist leicht grünlich und die Lasur sieht gebrochen aus. Auf dem großen Areal von Khun Thasanee stehen schöne Teakhäuser und man hat das Gefühl in einem Lanna-Dorf von vor 200 Jahren gelandet zu sein. Man kann den Töpfern bei der Arbeit zuschauen und beobachten, wie die gebrannte Ware bemalt wird. Im angrenzenden Showroom werden die Objekte zum Verkauf ausgestellt. Es findet sich etwas für jeden Geschmack und Geldbeutel. Das Café hält für Naschmäuler eine große Auswahl an Kuchen und Torten bereit. Khun Tasanee bietet Töpferkurse an, in denen man selbst Hand anlegen und sein schönstes Stück Celadon mit nach Hause nehmen kann.

Würde nicht ab und zu ein Auto vorbeifahren, würde man sich in Mae Kamphong in der Zeit zurückversetzt fühlen. Foto: nopporn
Würde nicht ab und zu ein Auto vorbeifahren, würde man sich in Mae Kamphong in der Zeit zurückversetzt fühlen. Foto: nopporn

Auch Pflanzenliebhaber kommen auf ihre Kosten. Am Highways 118 befindet sich das Horizon Resort, gleich daneben erstreckt sich der Tweechol Botanical Garden. In dem kleinen Museum (Eintritt 100 Baht) sieht man Gegenstände aus der Lanna-Zeit. Daneben hat man aus altem Teakholz Gebäude nachgebaut, die einen schönen Einblick in die Lanna-Architektur bieten. Mittelpunkt des botanischen Gartens ist ein künstlich angelegter See, auf dem man Tretboot fahren kann. Weitere Teile des großen Areals sind nach Themen gegliedert, so gibt es ein Sukkulenten Areal, in dem riesige Granitbrocken liegen, und Kakteen in allen Varianten darum herum gruppiert sind. Im künstlich angelegten Dschungel läuft Wasser über Kaskaden in einen Fischteich und die Bromelien und Orchideen blühen um die Wette. Im Palmengarten machen die roten Lipstick-Palmen auf sich aufmerksam. Der große Park kann zu Fuß oder per Fahrrad erkundet werden. Alternativ per Golf Caddy mit Fahrer. Idyllisch liegt der Stausee vor der Bergkulisse, die sich im Hintergrund auftürmt. Die Straße schlängelt sich durch Reisfelder, vorbei an kleinen Dörfern. Von der östlichen Staumauer hat man einen schönen Blick auf das riesige Reservoir. Hier gibt es einfache Restaurants – scharfer Papaya-Salat und Fisch gelten als Klassiker. Angler finden Welse und die endemischen Schlangenkopf-Fische vor. Übrigens ein schöner Platz für den Sonnenuntergang. Auf dem Weg zum Staudamm passiert man den Tempel Wat Sri Muang. Zwei große schwarze Löwen mit goldenen Köpfen wachen am Eingang. Im Inneren sind die schwarz gefärbten Holzwände mit goldenen Buddhas versehen, die Säulen leuchten in Rot. Ein stimmungsvoller Ort. Am hinteren Ende des Viharns funkeln große goldene Chedis.

Auf in die Berge

Den Mae-Kampong-Wasserfall hinaufsteigen oder ein Bad im kühlen Nass genießen, erfrischt an an heißen Tagen. Foto: soda426
Den Mae-Kampong-Wasserfall hinaufsteigen oder ein Bad im kühlen Nass genießen, erfrischt an an heißen Tagen. Foto: soda426

Der Bezirk Doi Saket besticht durch seine schöne Landschaft. An den Ausläufern des Himalaya gelegen, findet man eine abwechslungsreiche Natur mit kleinen Pass-Straßen, Nationalparks, Bergdörfern, Wasserfällen und gemütliche Lodges und Restaurants.

Im Huai Hong Krai Study Center, einem Königlichen Projekt, kommen Angler nicht zu kurz. Nachdem man die Schranke passiert hat, fährt man entlang Baumriesen und Seen ins Niemandsland, so scheint es. Das riesige Areal wird genutzt, um neue Erkenntnisse in der Landwirtschaft zu gewinnen. Man trifft hier selten auf jemanden. Außer an dem großen See vor dem Campingplatz (ca. 13 Kilometer nördlich, auf dem Highway 118 den Schildern folgen. Tel.: 053-389.228). Eine Oase der Ruhe und Idylle. Getränke und Picknick muss man sich selber mitbringen. Weiter nördlich liegen die Doi Saket Hot Springs. Ein Geysir verbreitet schwefeligen Geruch. Die Quelle wird auf 42 Grad heruntergekühlt und man kann seine Füße in den warmen Strom tauchen. In den Badehäusern gönnt man sich ein Vollbad im schwefeligen Nass oder nimmt ein Bad im großen Becken und erfreut sich am Blick auf die Berge und Reisfelder.

Tharnthon Lodge: Weiter Richtung Norden gelangt man zur idyllisch gelegenen Lodge, einem beliebten Ausflugsziel. Eingebettet in ein Hochtal fließt der kleine Fluss durch das riesige Anwesen. Üppige Vegetation in einem wild anmutend angelegten Garten. Der sprechende Kakadu, der durchs Lokal hüpft und mit Vorliebe an den Tischen knabbert, ist amüsant und das Essen gut. Die Zimmer in der Lodge sind behaglich eingerichtet.

Die Hängebrücke ist der Selfie-Hotspot schlechthin. Sie führt zum Café des Riesen-Baumes: dem Giant Tree Cafe. Foto: nopporn
Die Hängebrücke ist der Selfie-Hotspot schlechthin. Sie führt zum Café des Riesen-Baumes: dem Giant Tree Cafe. Foto: nopporn

Weiter am Royal Project Cafe vorbei, gelangt man in das Bergdorf Mae Kamphong. Zwischen hohen Bäumen an den Hang geschmiegt liegen die Holzhäuser. Stünden hier keine Autos, würde man sich um hundert Jahre zurückversetzt fühlen. Bauern arbeiten an den Hängen der Kaffeeplantagen, vor den Häusern flechten Frauen Körbe, gackernde Hühner laufen über die Straße, Kinder spielen am Wegesrand und im Winter wärmen sich die Menschen am offenen Feuer. Touristen zieht es wegen des Zipline-Parks in den Ort und so sind kleine Garküchen und Restaurants entstanden. Hinter dem Ort steigt die Straße weiter an und man gelangt an den Mae Kampong Waterfall. Über drei Kaskaden plätschert er hinunter. Wer will kann durch den dichten Wald zu seinem Ursprung klettern. Zurück auf der Hauptstraße biegt man rechts ab und nach dem Wat Malai links und gelangt dann zum Giant Tree. Hoch oben in einem riesigen Baum befindet sich die Plattform eines Restaurants. Über eine Hängebrücke begibt man sich in das Baum-Restaurant und genießt die Umgebung aus der Vogelperspektive.


Übernachten

Monn Phu Phrai Resort. Ein sehr schön gelegenes, idyllisches Kleinod mit Swimming Pool und großen Zimmern. Deng, der Besitzer, spricht sehr gut Deutsch!

Baan Chai Thung. Unweit des Dorfes in einem Reisfeld gelegen stehen die Bungalows, das Resort verfügt zudem über einen schönen Pool.

Kulinarisches

Doi Saket verfügt über viele Garküchen entlang der Straße, von denen die meisten bis 18 Uhr geöffnet haben.

Im Larb Pha Kha an der 1014 kann man an langen Holztischen oder in Salas direkt am Reisfeld sitzen.

Im Pizza Plus, 1 Kilometer weiter Richtung Bosang, gibt es Thai-Italian Fusion Food.

Papa’s Garden, hinterhalb vom Baan Chai Thung, ist ein richtig uriges Lokal. Ein schönes Holzhaus mit viel Liebe zum Detail lädt zum Verweilen ein.

Im Sole y Luna hinter dem Wat Sri Muang sitzt man im überdachten Garten wie in Bella Italia, hausgemachte Pasta und gute Pizzen gibt’s bei Angelo.

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