Kann es sein, dass das Coronavirus der Welt eine Chance eröffnet? Kann es sein, dass endlich alle Menschen begreifen, dass sie auf einer Welt leben, dass sie für jeden verantwortlich sind und jeder für sie?
Der Ernst der Lage spricht sich weltweit langsam herum. Es gibt auf dieser Welt keinen Ort mehr auf den man sich zurückziehen kann, um geschützt zu sein außer in unserem Heim, in dem wir ausharren und darauf hoffen, dass alles wieder wie früher wird. Aber es wird nichts mehr so wie früher, auch dann nicht, wenn dieses Virus besiegt wäre. Nichts wird wieder so wie früher sein. Die Erfahrung, dass jeder jeden braucht, wird zu einem Umdenken führen. Wenn es uns gelingt, diese Pandemie gemeinsam zu unterdrücken, dann werden wir vielleicht auch den Egoismus und die Gier unterdrücken können. Wir werden uns daran erinnern wer uns geholfen hat beim Einkauf. Wir werden daran denken wer uns Essen vor die Tür gestellt hat. Wir werden der Telefonate gedenken, die wir mit alten alleinstehenden Menschen geführt haben. Wir werden uns daran erinnern, dass uns bewusstwurde, wie sehr jeder auf den anderen angewiesen ist. Wir ebenso wie sie. Und wir werden all der Toten gedenken, die diese Katastrophe nicht überlebt haben. Und immer noch ist kein Licht am Ende des Tunnels sichtbar.
Wir werden nicht vergessen, den vielen Helfern, den Ärzten, den Schwestern, den Pflegern und Pflegerinnen zu danken, die bis zur Erschöpfung alles tun, um den Erkrankten zu helfen. Gleichzeitig geht die Wirtschaft in die Knie. Kinos und Theater sind geschlossen, Bars und viele Restaurants. Es wird Länder geben, die einen Lastenausgleich bezahlen können. Andere können es nicht, was dazu führt, dass viele kleine Geschäfte aufgeben müssen und mit ihnen ihre Besitzer und deren Angehörige. Das Coronavirus ist ein Fluch, wie sie die Welt seit Jahrhunderten nicht mehr erlebt hat. Und keiner weiß, wie lange er andauern und wieviel Menschen er hinwegraffen wird. Millionen Menschen sind derzeit von ihren Angehörigen getrennt, viele Tausend Touristen gefangen in Ländern, wo sie ihren Urlaub verleben wollten. Und sie fragen sich ängstlich, wer für die Kosten aufkommt. Und dann gibt es Hotels, die den Gestrandeten ein Zimmer verweigern aus Angst, die könnten das Virus einschleppen.
Es ist das Thema unserer Zeit, und keiner kommt daran vorbei. Die Wenigen, die immer noch glauben, ihnen kann nichts passieren, die sich zu Partys treffen, werden schon in Kürze im Krankenhaus aufwachen, viele sind es schon. Und andere werden an ihrer Lungenentzündung ersticken. Es bringt auch nichts, den Chinesen die Schuld zuzuschieben. Dieses Virus hätte überall zuerst auftreten können. Vorwürfe kann man allenfalls den Ländern machen, die immer noch nicht zu drastischen Einschränkungen der Bürgerrechte bereit sind. Das ist letztlich asozial, denn es gefährdet immer mehr Menschen und Menschenleben. Ich fürchte, dass es den afrikanischen Kontinent am schwersten treffen wird. Unwissen, Armut und mangelnde Hygiene werden dafür die Ursache sein. Die Wirtschaft wird, ebenso wie die gesamte Bevölkerung Opfer bringen müssen, wenn es dann endlich gelungen sein wird, dieser Pandemie den Garaus zu machen. Es ist zu hoffen, dass die EU endlich begreift, dass ihre Alleingänge ins Chaos führen, und auch die Länder weltweit werden einsehen müssen, dass sie keine Insel sind. Wenn wir unseren Planeten erhalten wollen, dann gilt nur eines: Solidarität
Ob sich in der Gesellschaft was ändern wird? Da hab ich meine Zweifel, die Verhaltensmuster sind doch sehr eingeprägt und in einer recht alten und steifen Population wird sich kaum was bewegen.
Ob es Sinn macht hier Vorwürfe an China zu richten oder gar Forderungen finanzieller Art, da würde mich interessieren wie man die eintreiben will.
Sicher wird sich in der nächsten Dekade vieles verändern, nicht wegen Corona, der Virus kann die Entwicklung nur beschleunigen. Nachdem nun Europa über 200 Jahre die Globalisierung genutzt hat um sich zu bereichern und sich für den Nabel der Welt hält, selbstverständlich die Länder mit ähnlichen Strukturen ebenso, USA, Australien, Kanada, Japan usw., wird es erleben wie das ist wenn der Nutzen an andere geht und die Wertschöpfung andere genießen.