Wintersport kompakt

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

BERLIN: Zum Abschluss der WM in Oberstdorf wird nach dem 50-Kilometer-Rennen der Sieger dann doch nicht Weltmeister. Überragend sind die Skispringer um Karl Geiger. Die Biathleten sind nach der WM wieder erfolgreich. Im Ski Alpin sind die Podestplätze dagegen weit weg.

SKISPRINGEN: Die WM-Bilanz des Teams um Karl Geiger fällt hervorragend aus. In allen vier Entscheidungen am Oberstdorfer Schattenberg gab es eine Medaille, immer war Lokalmatador Geiger beteiligt. Am Samstag führte der Allgäuer das Männer-Team mit Markus Eisenbichler, Pius Paschke und Severin Freund als Schlussmann zu Gold vor Österreich und Polen. Einen Tag vorher hatte Geiger im Einzel die Bronzemedaille hinter Stefan Kraft aus Österreich und Robert Johansson aus Norwegen geholt. Auf der Normalschanze vergangene Woche hatte es bereits Silber und Mixed-Gold gegeben.

NORDISCHE KOMBINATION: Die angepeilten drei Medaillen haben die Schützlinge von Hermann Weinbuch zwar verpasst, ein sportliches WM-Fiasko im Teamsprint aber verhindert. Rekord-Weltmeister Eric Frenzel und Fabian Rießle holten in der Loipe einen großen Rückstand noch auf und sicherten sich mit Bronze das zweite Edelmetall bei der Heim-WM. Gold ging an Österreichs Duo mit Youngster Johannes Lamparter, das auch für Norwegen und Weltcup-Dominator Jarl Magnus Riiber zu stark war. Es ist trotz des versöhnlichen Abschlusses die schlechteste deutsche WM-Bilanz seit 1999.

LANGLAUF: Die deutsche Mannschaft von Teamchef Peter Schlickenrieder ist auch bei der lange herbeigesehnten Heim-WM in Oberstdorf medaillenlos geblieben. Laura Gimmler (Rang zehn) und Jonas Dobler (18.) waren bei den abschließenden Langdistanzrennen in der klassischen Technik die besten Deutschen. Dominierende Nation war einmal mehr Norwegen. Sprint-Ass Johannes Kläbo (dreimal Gold) und Dominatorin Therese Johaug (vier Titel) prägten die Rennen im Ried. Turbulent wurde der abschließende 50-Kilometer-Lauf, bei dem Kläbo nach dem Zielspurt disqualifiziert wurde. Stattdessen ging der WM-Titel an seinen Landsmann Emil Iversen.

BIATHLON: Denise Herrmann trifft endlich wieder und schon holt sie in der Verfolgung als Zweite hinter Seriensiegerin Tiril Eckhoff ihren zweiten Podestplatz der Saison. Der Winter und auch die WM liefen bisher eher enttäuschend, nun hofft die 32-Jährige wie auch Franziska Preuß (5. Platz) beim zweiten Weltcup-Teil in Nove Mesto auf weitere Erfolgserlebnisse. Die holten sich auch die Männer mit dem ersten Staffelsieg seit über vier Jahren und Rang drei im Sprint durch Arnd Peiffer. Im Jagdrennen fehlten Benedikt Doll beim Doppelsieg der Brüder Tarjei und Johannes Thingnes Bö als Achtem nur vier Sekunden auf das Podest. Peiffer lief auf Rang zehn.

SKI ALPIN: Bei der WM in Cortina waren die deutschen Speed-Männer noch die große Überraschung mit zweimal Silber. Beim ersten Weltcup nach dem Saisonhöhepunkt waren die Podestplätze aber wieder weit weg: In der Abfahrt von Saalbach-Hinterglemm wurde Romed Baumann nur Zwölfter, Andreas Sander landete im Super-G am Sonntag immerhin auf Rang acht. Die Siege gingen an den Österreicher Vincent Kriechmayr und Marco Odermatt. Der Schweizer verringerte im Kampf um den Gesamtweltcup den Rückstand auf Platz eins ebenso wie Petra Vlhova in Jasna: Dort gewann die Slowakin am Sonntag den Riesenslalom. Tags zuvor war sie Slalom-Zweite hinter Mikaela Shiffrin (USA) geworden.

SNOWBOARD: Ramona Hofmeister bleibt das Maß der Dinge im alpinen Snowboard-Weltcup. Die Oberbayerin rast in Rogla zum Sieg im Parallel-Riesenslalom und führt vor dem letzten Saisonrennen in zwei Wochen daheim in Berchtesgaden die Gesamtwertung an. Gefährlich werden kann ihr nur noch die junge Russin Sofia Nadirschina, die im Finale am Samstag in Rogla das Nachsehen hatte. Den Disziplin-Weltcup im Riesenslalom hatte Hofmeister bereits zuvor sicher. Pech hatten indes Weltmeisterin Selina Jörg und Teamkollegin Cheyenne Loch, die in der Qualifikation wegen eines Lochs in der Piste ausschieden.

SHORTTRACK: Zwei zehnte Plätze durch Adrian Lüdtke (1000 Meter) und Christoph Schubert (1500 Meter) sind mehr, als sich die deutschen Shorttracker im Vorfeld der WM in Dordrecht ausrechnen durften. Nach dem Schock durch den Beinbruch von Leistungsträgerin Anna Seidel machten die Deutschen somit das Bestmögliche aus der schwierigen Situation. Überragend ist die Niederländerin Suzanne Schulting, die auf allen Strecken siegte, sich die Mehrkampfkrone sicherte und in der Staffel ihr fünftes WM-Gold erkämpfte.

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