Wintersport kompakt

Collage: DER FARANG
Collage: DER FARANG

BERLIN:

Biathlon: Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann kann auch nach den Winterspielen von Peking noch gewinnen. Beim Weltcup in Finnland setzte sich die 33-Jährige aus Sachsen am Samstag erst trotz eines Schießfehlers im Sprint durch, am Sonntag gab es den dritten Rang in der Verfolgung. Dass es in allen vier Einzelwettbewerben in Kontiolahti für einen deutschen Podestplatz reichte, ist auch den Männern zu verdanken. Erst wurde Johannes Kühn Sprint-Dritter, dann überraschte Altmeister Erik Lesser als Zweiter des Jagdrennens. Der 33-Jährige hatte gerade erst seinen Rücktritt angekündigt und schaffte es nur zwei Wochen vor dem letzten Auftritt seiner Laufbahn erstmals in diesem Winter wieder auf das Podium.

Skispringen: Daniel-André Tande kamen die Tränen: Der Norweger hat beim Heim-Weltcup am Holmenkollen einen emotionalen Sieg gefeiert. Der 28-Jährige, der nach einem schweren Sturz im März 2021 in Planica mehrere Tage im Koma lag, setzte sich am Sonntag vor dem Slowenen Anze Lanisek und dem Österreicher Stefan Kraft durch. Markus Eisenbichler belegte als bester Deutscher den vierten Platz. Karl Geiger landete auf Rang fünf. «Jetzt können wir Skifliegen gehen», sagte Geiger mit einem Lächeln im ZDF. Genau wie Eisenbichler freut sich der Oberstdorfer auf die Skiflug-WM am kommenden Wochenende in Vikersund. Dort tritt Geiger als Titelverteidiger an.

Ski alpin: Josef Ferstl in der Abfahrt und Romed Baumann im Super-G wurden in Kvitfjell jeweils Zehnte und sorgten so für die einzigen Top-Ten-Plätze der deutschen Herren am Samstag und Sonntag. Das Duo ist auch in beiden Disziplinen für das Saisonfinale qualifiziert. In der Abfahrt darf in der Finalwoche von Courchevel zudem noch Dominik Schwaiger starten, im Super-G Andreas Sander. Die Siege in Norwegen gingen an den Südtiroler Dominik Paris und Lokalmatador Aleksander Aamodt Kilde, der sich so den Super-G-Gesamterfolg sicherte. Bei den Damen fuhr Kira Weidle als Siebte in Lenzerheide ihr bestes Super-G-Ergebnis ein. Dem Sieg der Französin Romane Miradoli folgte im Riesenslalom der ihrer Landsfrau Tessa Worley. US-Star Mikaela Shiffrin belegte nach dem Olympia-Debakel die Plätze zwei und vier.

Nordische Kombination: Er kommt immer näher: Mit seinen zwei Siegen beim Heim-Weltcup in Oslo setzt der norwegische Ausnahme-Kombinierer Jarl Magnus Riiber den Österreicher Johannes Lamparter im Rennen um den Gesamtweltcupsieg weiter unter Druck. Bei noch zwei ausstehenden Rennen beträgt der Rückstand Riibers auf den Spitzenreiter nur noch 19 Punkte. Für die deutschen Athleten lief es überhaupt nicht wie gewünscht. Manuel Faißt belegte am Sonntag als bester Athlet aus dem Team von Bundestrainer Hermann Weinbuch Rang zehn. Am Samstag war Johannes Rydzek Achter geworden. «Das sind wir nicht gewöhnt, dass wir soweit hinten sind», sagte Weinbuch im ZDF. «Ich hoffe, dass wir uns nächste Woche nochmal anders präsentieren werden.»

Langlauf: Bei der traditionellen norwegischen Langlauf-Party am Holmenkollen triumphierten standesgemäß die Gastgeber. Am Samstag beendete Therese Johaug mit ihrem 99. Weltcup-Sieg im Rennen über 30 Kilometer ihre Karriere und ließ sich anschließend feiern. Teamsprint-Olympiasiegerin Katharina Hennig wurde Fünfte. Tags darauf gewann Lokalmatador Martin Loewstroem Nyenget über 50 Kilometer in der klassischen Technik vor seinen Landsmännern Sjur Röthe und Didrik Tönseth. Für Nyenget war es der erste Weltcup-Sieg der Karriere. Bei strahlendem Sonnenschein säumten zahlreiche ausgelassene norwegische Fans die Strecke, grillten und feierten ihre Loipen-Helden mit Livemusik und teils mit freiem Oberkörper.

Snowboard: Freestyler Leon Vockensperger hat als erster männlicher deutscher Snowboarder einen Slopestyle-Weltcup gewonnen. Durch seinen Sieg in Bakuriani übernahm der Rosenheimer, der bei den Olympischen Winterspielen in China hinter den Erwartungen zurück geblieben war, am Sonntag auch die Gesamtführung in dieser Disziplin. Teamkollege Leon Gütl als Dritter rundete das starke deutsche Ergebnis bei dem Event in Georgien ab, an dem allerdings nur 13 Athleten teilnahmen.

Ski Freestyle: Aliah Delia Eichinger holte als Dritte beim Sieg der Kanadierin Megan Oldham in Bakuriani den ersten Weltcup-Podestplatz ihrer Karriere. Allerdings waren bei dem Slopestyle-Event in Georgien nur vier Athletinnen am Start.

Eisschnelllauf: Knapp zwei Wochen nach ihrem 50. Geburtstag hat sich Eisschnellläuferin Claudia Pechstein bei den Mehrkampf-Weltmeisterschaften im norwegischen Hamar achtbar geschlagen. Die Berlinerin lief am Sonntag über 1500 Meter 2:04,43 Minuten. Damit verpasste die achtmalige Olympia-Starterin mit 125,686 Punkten zwar als 13. des Gesamtklassements die abschließenden 5000 Meter der besten Acht, war aber erneut beste Deutsche.

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