Das Anpflanzen ist die schönste Tätigkeit

Baobabs aus Madagaskar, Kalebassen, gelbe Stachelbeer-Guaven und Inka-Nüsse

Die Pergola steht im Zentrum, darum herum haben wir interessante Pflanzen platziert, ein Ensemble entsteht. Fotos: hf
Die Pergola steht im Zentrum, darum herum haben wir interessante Pflanzen platziert, ein Ensemble entsteht. Fotos: hf

Wir bauen eine neue Pergola, wo wir in Zukunft unsere „Schokoladen-Akademie“ abhalten wollen, falls der Regen je wieder aufhören sollte. Auf der 36 Quadratmeter großen Pergola wollen wir unseren Gartenbesuchern zudem die Inka-Nuss vorstellen.

Die Inka-Nuss wird jetzt sehr rasch hinauf wachsen.
Die Inka-Nuss wird jetzt sehr rasch hinauf wachsen.

Nach dem „Grünen Labyrinth“ und der „Orangerie“ kamen die Gartenbesucher in Pattaya bislang auf ein mehr oder weniger quadratisches Feld, das relativ unstrukturiert ist, seit wir hier Bäume umgehauen haben, die allen anderen Pflanzen vor der Sonne standen. Neu setzen wir ins Zentrum des Quadrats eine quadratische Pergola, in deren Schatten wir zukünftig den Teilnehmern unserer „Schokoladen-Akademie“ zeigen wollen, wie man Schokolade aus dem eigenen Garten gewinnen kann.

Die Inka-Nuss ist wenig bekannt

Zuerst haben wir vier Betonröhren besorgt, füllen sie mit Eisen und Beton und nachdem diese vier Pfeiler da solide in der Landschaft stehen, bringen wir noch das Pergola-Gestell oben an. Beim Verschweißen der massiven Eisenstangen dort schlug einmal ein Blitz in den großen Baum des Nachbarn ein, wir sind dabei alle ziemlich erschrocken…

Ein seltener Baobab, der aus Madagaskar stammt.
Ein seltener Baobab, der aus Madagaskar stammt.

Hier wollen wir zentral die noch immer eher unbekannte Inka-Nuss vorstellen (Plukenetia volubilis), die sich als Apero-Nüsschen gut eignet und aus der auch ein hochgesundes Öl gepresst werden kann, das sehr reich an ungesättigten Fetten ist: Es enthält 48 Prozent Omega 3, 3,3 Prozent Omega 6 und 9 Prozent Omega 9, was es zu einem ausgezeichneten Speiseöl macht, das aber auch in der Kosmetik vermehrt angewendet wird. Ferner kann aus den getrockneten Blättern ein ausgezeichneter Tee gebraut werden.

Rasch sind sieben Betonröhren an Ort und Stelle, die mit unserer guten Pflanzerde gefüllt werden. Da hinein kommen die Setzlinge der Inka-Nuss, die ich schon vorbereitet hatte. An einer dicken Bambusstange werden sich die Sacha-Inchi-Pflanzen (ein weiterer Name) bald hinaufranken und auf unserer neuen Pergola einerseits Schatten spenden, andererseits für Nüsse und Blätter sorgen.

Anpflanzen ist Optimismus pur

Die gelben Stachelbeer-Guaven gedeihen bestens.
Die gelben Stachelbeer-Guaven gedeihen bestens.

Martin Luther wird (übrigens zu Unrecht) folgende Sentenz zugeschrieben:

„Wenn ich wüsste, dass morgen der Weltuntergang ist, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Das bringt den optimistischen Zug, den hoffnungsreichen Charakter des Anpflanzens auf den Punkt, den ich auch immer verspüre, wenn es darum geht, einen Ort neu zu kreieren, indem man gezielt ausgewählte Pflanzen platziert. Nachdem die zentrale Pergola gebaut und bepflanzt ist, können wir uns an die Umgebung machen, die in einer Relation zum neuen Zentrum steht.

Ich habe von Samen, die ich bei Ebay bestellt hatte, Baobabs gezogen, die sonst ursprünglich nur auf Madagaskar vorkommen: Adansonia perrieri. Davon pflanzen wir nun einmal fünf in der Nähe der Pergola, tüfteln zuerst, wo sie wohl hinkommen sollen, damit sie – einmal riesig – ein interessantes, faszinierendes Ensemble bilden.

Dann geht es darum die Kalebassen-Bäume (Crescentia cujete) ins rechte Licht zu rücken: Ich hatte vor einem knappen Jahr Samen davon aus Kolumbien mitgebracht und daraus sind, in dieser kurzen Zeit, Pflanzen entstanden, die bis 2 Meter groß sind. Ich bin gespannt, wann sie die ersten großen, holzigen Früchte liefern, aus denen sich Gefäße basteln lassen.

Und dann bekommen auch noch drei gelbe Stachelbeer-Guaven einen guten, gebührenden Auftrittsort, wo sie die Gartenbesucher gebührend verblüffen können.

Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite www.discovery-garden.net oder Facebookseite.

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