Die Lehren aus dem Großen Preis der Türkei

Lewis Hamilton, britischer Formel-1-Pilot von Mercedes-AMG Petronas (C), feiert mit seinem Hund und seinen Teammitgliedern. Foto: epa/Jeon Heon-kyun
Lewis Hamilton, britischer Formel-1-Pilot von Mercedes-AMG Petronas (C), feiert mit seinem Hund und seinen Teammitgliedern. Foto: epa/Jeon Heon-kyun

ISTANBUL: Schon wieder ist Lewis Hamilton Weltmeister. Der Mercedes-Fahrer hat zwar noch keinen Vertrag über das Jahresende hinaus, kündigte aber an, noch längst nicht am Ende seiner Formel-1-Karriere zu sein.

Drei Rennen bleiben in dieser Formel-1-Saison noch, doch die wichtigsten Entscheidungen sind schon gefallen. Lewis Hamilton ist zum siebten Mal in seiner Laufbahn Weltmeister, sein Mercedes-Team sogar das siebte Mal Konstrukteurs-Champion.

HAMILTON KANN AUCH DIE SCHWEREN RENNEN GEWINNEN

Hamilton ging in Istanbul nur von Position sechs ins Rennen - und gewann am Ende überlegen zum zehnten Mal in dieser Saison. Die Bedingungen auf der durch zweitweisen Regen rutschigen Piste waren kompliziert. Doch der 35-Jährige zeigte seine ganze Klasse und zog nach Titeln mit Michael Schumacher gleich. «Viele haben heute die Kontrolle verloren und das war ein großer Test für mich», sagte Hamilton und bilanzierte: «Ich fühle, ich habe heute etwas Großes erreicht.»

VETTEL DARF MAN NOCH NICHT ABSCHREIBEN

Ein bisschen Glück gehörte zwar auch dazu, dass Sebastian Vettel erstmals in diesem bislang so enttäuschenden Jahr auf dem Podest stand. Doch den dritten Rang in der Türkei verdiente sich der viermalige Weltmeister im Ferrari redlich. Erst in der letzten Runde nutzte er einen Fehler von Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc und hätte sogar noch Zweiter werden können. Der Heppenheimer bewies sich selbst und der Konkurrenz: Er kann es noch. «Er ist ein vierfacher Weltmeister und das konnte man auch erkennen», lobte der früherer Formel-1-Fahrer Johnny Herbert den 33-Jährigen.

IM REGEN IST MAX VERSTAPPEN ZU UNGESTÜM

Erst verpasste Max Verstappen eine fast sicher geglaubte Pole Position, dann gab er leichtfertig einen Podestplatz aus der Hand. Der Niederländer leistete sich am Sonntag im Red Bull ungewöhnlich viele Fehler und riskierte im Regen zu viel. Dreher und am Ende nur der sechste Rang waren die Folge für den 23-Jährigen. «Es war kein guter Tag und es sollte wohl einfach nicht sein», sagte er.

SERGIO PEREZ HAT EIN COCKPIT FÜR 2021 VERDIENT

Seinen Platz bei Racing Point verliert Sergio Perez im kommenden Jahr an Vettel, der dann für das künftige Werksteam von Aston Martin fahren wird. Der 30-Jährige betrieb mit einem starken zweiten Platz hinter Hamilton aber einmal mehr beste Eigenwerbung. Der 30-Jährige ist noch auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber und liebäugelt mit Red Bull. Der ehemalige Weltmeister-Rennstall lässt bislang offen, ob mit Alexander Albon verlängert wird. Auch der Deutsche Nico Hülkenberg soll ein Kandidat für das Cockpit neben Verstappen sein.

LANCE STROLL IST (NOCH) NICHT REIF FÜR SEINEN ERSTEN SIEG

Seine Pole Position nützte Lance Stroll nicht viel. Erstmals in seiner Karriere ging der Kanadier am Bosporus im Racing Point von ganz vorne auf die Strecke. Zwar konnte er die Position lange verteidigen, fiel am Ende aber bis auf Rang neun zurück und hatte dafür keine Erklärung. «Es ist wirklich schwer zu verstehen, was heute passiert ist», sagte der künftige Teamkollege von Sebastian Vettel, der große Probleme mit den Reifen hatte: «Es hat Spaß gemacht, so viele Runden zu führen, aber wir haben nicht lange genug vorne gelegen.»

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