KOPENHAGEN (dpa) - Dänemarks Regierung will IS-Kämpfern mit doppeltem Pass ihre dänische Staatsbürgerschaft entziehen.
Die aktuelle Situation im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien stelle ein erhebliches Risiko dar, dass sich Kämpfer, die auch über einen dänischen Pass verfügten, in Kürze auf den Weg nach Dänemark machen könnten, teilte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Montag mit. Deshalb wolle die Regierung das Parlament in Kopenhagen bitten, sich schnell mit einem Gesetzesvorschlag zu befassen, demzufolge solchen Kämpfern mit zwei Pässen die dänische Staatsbürgerschaft aberkannt werden könne, während sie sich noch im Ausland befänden.
Die Türkei hatte am Mittwoch vergangener Woche ihre lange geplante Militäroffensive in Nordsyrien begonnen. Sie richtet sich gegen die Kurdenmilizen, die im nordsyrischen Grenzgebiet ein großes Areal beherrschen. In der Region befinden sich Lager, in denen Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat sitzen.
Wegen der Offensive bestehe das Risiko, dass mehrere der von den Kurden kontrollierten Lager im Grenzgebiet zusammenbrechen und ausländische Kämpfer nach Dänemark kommen könnten, erklärte Frederiksen. Diese Kämpfer stellten eine Gefahr für die dänische Gemeinschaft dar. «Sie sind unerwünscht in Dänemark», so Frederiksen.
Der Vorschlag gilt nur für Kämpfer mit zwei Pässen - wer davon also nur einen dänischen Pass besitzt, soll diesen nicht verlieren. Dies würde nämlich bedeuten, dass die jeweilige Person staatenlos wird.
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