Dänemark und England folgen Italien und Spanien ins Halbfinale

Foto: Pixabay/Jorono
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BERLIN: Die Halbfinalisten der Fußball-Europameisterschaft stehen fest. Am Samstagabend folgen England und Dänemark den Italienern und Spaniern. In der Schweiz wird die ausgeschiedene Nati mit Komplimenten überhäuft.

Die dänische und die englische Nationalmannschaft sind den Italienern und Spaniern ins Halbfinale der Fußball-EM gefolgt. Die Briten gewannen am Samstagabend in Rom gegen die Ukraine mit 4:0 (1:0) und treffen am kommenden Mittwoch auf Dänemark, das in Baku Tschechien mit 2:1 besiegt hatte. Italien gegen Belgien und Spanien gegen die Schweiz hatten bereits am Freitag den Sprung in die Runde der besten vier Teams geschafft.

Im Spielort Aserbaidschan sorgten wieder die Regenbogenfarben für Aufsehen. Auf Fotos war zu sehen, wie vor dem Anpfiff in Baku zwei Ordner heftig mit dänischen Fans diskutierten. Diese hatten eine kleine Regenbogenfahne mit ins Olympiastadion gebracht. Die Fahne war kurz drauf verschwunden. Die Europäische Fußball-Union UEFA teilte am Samstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, weder die Ordner in Baku noch in anderen EM-Stadien angewiesen zu haben, Regenbogenflaggen zu konfiszieren. Der Vorfall werde untersucht.

In Deutschland reißt derweil die Kritik nach dem Turnier-Aus der deutschen Mannschaft nicht ab. «Für meinen Geschmack sind die Spieler in den vergangenen zehn Jahren sehr gefördert, aber zu wenig gefordert worden», sagte der frühere Welt- und Europameister Rainer Bonhof im Interview der «Rheinischen Post».

Dass ein Ausscheiden nicht immer nur Diskussionen auslösen, sondern auch Stolz hervorrufen kann, zeigte die Schweiz. Einen Tag nach dem im Elfmeterschießen verlorenen Viertelfinale gegen Spanien feierten die Eidgenossen ihre Nati. «Bravo für die schöne Reise. Ihr habt uns zum Träumen gebracht», lobte Bundespräsident Guy Parmelin das Team von Trainer Vladimir Petkovic schon vor dessen Ankunft am Samstagmittag in Zürich. «Unsere Herzen sind größer als elf Meter!», schrieb die Boulevardzeitung «Blick».

In Italien überboten sich die Medien mit Lob für die Squadra Azzurra. «Italien, du bist großartig, großartig, großartig», frohlockte die «Gazzetta dello Sport» und stellte drei Jahre nach der verpassten WM in Russland stolz fest: «Wir sind wieder unter den Großen den Fußballs.» Wie groß, das wird auch vom Halbfinale im EM-Dauerbrenner mit den Spaniern abhängen. «Der Titel ist keine Fata Morgana mehr. La Roja zittert: Jetzt kommt Italien», schrieb der «Corriere dello Sport».

Getrübt wurde die Freude allerdings von der schweren Verletzung von Leonardo Spinazzola, der mit einem Achillessehnenriss wohl Monate lang ausfällt. «Es hat mich sehr getroffen, ihn in Tränen zu sehen. Die Szene war nicht schön anzusehen. Er hat das nicht verdient. Er war einer unserer besten Spieler dieser EM», sagte Trainer Roberto Mancini. Der 28-jährige Spinazzola hat das EM-Team bereits verlassen und meldete sich kämpferisch zu Wort. «Ich kann euch nur sagen, dass ich bald zurück sein werde! Da bin ich sicher!», schrieb der Verteidiger von AS Rom auf Instagram.

Italiens Halbfinal-Gegner Spanien kürte unterdessen seinen Torhüter Unai Simon zum neuen Helden. Der Keeper von Athletic Bilbao hatte gegen die Schweiz zwei Elfmeter gehalten und war als «Star of the Match» geehrt worden. «Unai Simón ist bereits der neue Heilige Spaniens», befand die Sportzeitung «Marca». «Heilige Hände», schrieb die «As» auf ihrer Titelseite.

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