Dänemark feiert Wiedervereinigung mit Nordschleswig vor 100 Jahren

Foto: Pixabay/reetdachfan
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KOPENHAGEN: Dänemark hat der Wiedereingliederung der Region Nordschleswig ins eigene Königreich vor genau 100 Jahren gedacht. «Ganz Dänemark feiert diesen festlichen Tag, auch wenn es wegen Corona eine andere Feier wird, als wir es erhofft haben», sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau bei einem Besuch in der Region, die ihr Land als Sønderjylland (Süderjütland) bezeichnet. Obwohl die durch eine Volksabstimmung besiegelte Wiedervereinigung sehr gut gelungen sei und heute als Vorbild für andere Länder gelte, sollte man anerkennen, dass es auf beiden Seiten der Grenze Minderheiten gebe.

Passenderweise wurde die dänische Grenze am Montag wieder für deutsche Urlauber geöffnet, Menschen aus Schleswig-Holstein dürfen nun zudem wieder ohne triftigen Einreisegrund über die Grenze fahren. Die dänische Zeitung «Politiken» betrachtete die Grenzöffnung in einem Leitartikel am Montag als das bestmögliche Symbol für das deutsch-dänische Verhältnis.

Nach zwei historischen Volksabstimmungen war 1920 eine neue Grenze zwischen Deutschland und Dänemark gezogen worden. Dänemark gliederte Nordschleswig am 15. Juni 1920 wieder formal in sein Königreich ein, Südschleswig blieb deutsch.

Eigentlich wollten die Dänen das Jubiläumsjahr unter dem Motto «Genforeningen 2020» (Wiedervereinigung 2020) mit zahlreichen Festen und Veranstaltungen feiern. Dann kam die Corona-Krise, die dafür sorgte, dass etliches davon abgesagt oder aufgeschoben werden musste. Der Rahmen der Veranstaltungsreihe wurde bis November 2020 verlängert und um ein kompaktes Sommerprogramm 2021 ergänzt. Eine Rundtour von Königin Margrethe II. mitsamt ihrer Familie wurde um ein knappes Jahr auf den Juni 2021 verschoben.

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