Cyberminister will Thai-Streaming-Dienst

Cyberminister Puttipong Punnakan will thailändische Filme im Ausland bekannter machen. Foto: The Thaiger
Cyberminister Puttipong Punnakan will thailändische Filme im Ausland bekannter machen. Foto: The Thaiger

BANGKOK: Der thailändische Minister für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Puttipong Punnakan, im Volksmund kurz „Cyberminister“ genannt, schlägt die Entwicklung einer eigenen, Netflix ähnlichen Streaming-Plattform vor, die Thailand durch den Verkauf von Abonnements Einnahmen bescheren sowie thailändische Filme und TV-Serien im Ausland bekanntmachen soll.

Gemäß Puttipong sei die Regierung dazu bereit, den thailändischen Unterhaltungssektor zu unterstützen, um Unterhaltungsprogramme nach südkoreanischem Vorbild zu schaffen.

„Warum hat Thailand keine eigene Plattform für thailändische Produktionen oder Online-Dienste? Wir nutzen immer ausländische Plattformen, schicken Einnahmen aus der Werbebranche und aus dem Online-Shopping ins Ausland“, kritisiert Thailands Cyberminister. „Wenn Thailand einige gute Programminhalte zusammenstellen kann, dann können wir sie auf die gleiche Weise exportieren wie Südkorea. Das ‚Team Thailand‘ wird sowohl aus der Privatwirtschaft als auch von der Regierung unterstützt werden“, erläutert Puttipong.

Kritiker von Puttipongs Vision weisen darauf hin, dass der amerikanische Streaming-Gigant, der sich sowohl bei Thais aus der Mittelschicht als auch bei Expats gleichermaßen großer Beliebtheit erfreut, bereits eine breite Palette thailändischer Filme und Serien aus eigener Produktion sowie Serien auf Thailändisch anbietet. Sie bezweifeln, dass eine thailändische Plattform an den großen Erfolg des Originals anknüpfen kann und betonen, dass die thailändische Regierung, insbesondere die amtierende, nicht dafür bekannt sei, populäre Medien zu schaffen.

So erzielte das wöchentliche TV-Programm von Premierminister Prayut Chan-o-cha während der Militärherrschaft Rekordtiefs bei den Zuschauerzahlen. Auch ein von der Regierung finanzierter Film, der für die von Prayut propagierten „12 Werte“ warb, wurde von Usern sozialer Netzwerke regelrecht zerrissen und lächerlich gemacht. Ähnliches Schicksal wiederfuhr Prayuts selbstkomponierter Song „Return Happiness to Thailand“.

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