«Crazy Rich» wirbelt Hollywood auf

​Asiatisch besetzte Komödie

LOS ANGELES (dpa) - Alle Hauptrollen sind mit Darstellern asiatischer Abstammung besetzt. Das hat in Hollywood Seltenheitswert, umso größer ist nun der Wirbel zum Kinostart der turbulenten Asien-Love-Story.

Der deutsche Titel «Crazy Rich» lässt das Wichtigste einfach weg: die Hollywood-Komödie «Crazy Rich Asians» - so der englische Filmtitel - dreht sich um Liebe, Intrigen und Traditionen im asiatischen Kulturkreis. Entsprechend hat Regisseur Jon M. Chu («Die Unfassbaren 2», «G.I. Joe - Die Abrechnung») alle Hauptrollen mit Darstellern asiatischer Abstammung besetzt. Das hat in Hollywood Seltenheitswert, umso größer ist nun der Wirbel zum Kinostart der turbulenten Asien-Love-Story in den USA (am 17. August).

Die Happy-End-Geschichte im Stil von «Manhattan Love Story» oder «Pretty Woman» dreht sich um die New Yorker Jungprofessorin Rachel Chu (Constance Wu), die von ihrem Freund Nick Young (Henry Golding) ins heimatliche Singapur eingeladen wird. Er hat ihr allerdings verschwiegen, dass er der Sprössling einer der reichsten Familien des Landes ist und als begehrter Junggeselle gilt. Vor allem seine standesbewusste Mutter (Michelle Yeoh) wünscht eine passende Braut.

In der romantischen Komödie nach dem Bestseller von Kevin Kwan spielen auch Gemma Chan, Sonoya Mizuno und die US-Rapperin Awkwafina, Tochter einer südkoreanischen Mutter, mit. «Crazy Rich» ist der erste große Hollywood-Film mit einem rein asiatischen Cast seit dem Drama «Töchter des Himmels» («Joy Luck Club») vor 25 Jahren.

Asiaten vor Hollywoods Filmkameras sind immer noch die Ausnahme. Nach der jüngsten Studie der USC-Universität in Kalifornien zur Diversität im Filmgeschäft gab es 2017 in 65 von 100 Hit-Filmen nicht eine einzige Sprechrolle für eine Asiatin. Hollywood-Produktionen wird oft vorgeworfen, Rollen und Figuren aus anderen Kulturen durch «Weißwaschen» auf ein weißes Publikum zuzuschneiden. Ein Streit entbrannte etwa um den Film «Ghost in the Shell», in dem die blonde Scarlett Johansson mit schwarzer Perücke eine japanische Manga-Heldin spielte.

«Es ist kein Film, es ist eine Bewegung», sagte Regisseur Chu bei einem Screening. Er hoffe, dass in zehn Jahren ein solcher Film ganz normal sei. «Das ist ein Traum von mir, dass wir nicht über einen Film sprechen, nur weil er eine komplett asiatische Besetzung hat», sagte Chu dem Kinoportal «Deadline.com».

Spannend ist nun, wie viel Geld die Komödie bei ihrem Debüt in Nordamerika an den Kinokassen abräumen wird. Die US-Kritiker gaben durchweg gute Noten. Auch US-Rapper und Oscar-Preisträger Common macht sich für die Produktion stark. «Lasst uns zusammen diesen Film emporheben und beim Kinostart unterstützen», schrieb Common auf Twitter.

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