Die neuesten Meldungen zum Coronavirus

Foto: epa/Felipe Trueba
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China-Rückkehrer in Berlin eingetroffen

Die 20 China-Rückkehrer kamen am Sonntagnachmittag in einem Gebäude der Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin-Köpenick an. Dort sollen sie 14 Tage in Quarantäne bleiben. «Auch bei dieser Rückkehr gilt, dass die Sicherheit an allererster Stelle steht», sagte Maas. Auch die Klinik, das DRK und die Berliner Gesundheitsverwaltung betonten, für das Klinikpersonal, Patienten und die Bevölkerung bestehe kein Grund zur Sorge. Das DRK geht davon aus, dass die Ankömmlinge alle gesund sind.

In Berlin-Tegel sollten die Menschen laut Gesundheitsverwaltung von einem Amtsarzt in Empfang genommen werden. Er sollte prüfen, ob bei Passagieren während des Flugs Symptome aufgetreten sind. Alle Passagiere würden auf das Coronavirus getestet, hieß es. Mit einem Ergebnis wurde für Montagmittag gerechnet.

Die Rückkehrer wohnen in einem Verwaltungsgebäude, strikt getrennt von der regulären Patientenbetreuung, wie das DRK mitteilte. Auch die Betreuer gehörten nicht zum Mitarbeiterstamm der Kliniken. «Diese strikte räumliche und personelle Trennung trägt maßgeblich zur Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher sowie der Patientinnen und Patienten in Köpenick bei», sagte ein DRK-Sprecher.

Für die Rückkehrer seien zwölf Zimmer eingerichtet, sagte der Leiter der internationalen Zusammenarbeit des DRK, Christof Johnen. Es wurden Einzelpersonen, Paare und zwei Familien erwartet. «Für die Menschen ist es eine belastende Situation, deshalb soll ihnen der Aufenthalt so angenehm wie möglich gemacht werden.» Den Menschen stehe unter anderem Fernsehen und WLAN Zur Verfügung, für die Kinder gebe es Spielzeug. Das Essen komme von einem Caterer. Die Rückkehrer dürfen ihre Zimmer verlassen. Im Hof gibt es einen mit einem Zaun abgeschirmten Bereich.

Unterdessen gibt es in Köpenick auch Sorge wegen der Unterbringung der Menschen aus China und der aus Sicht von Anwohnern spärlichen Informationen. «Egal, ob es in Köpenick ist oder woanders, das gehört nicht in eine Großstadt», sagte eine Köpenickerin mit einem Protest-Plakat vor der Klinik.


WHO besorgt wegen Verbreitung falscher Infos zu Coronavirus

GENF (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht nach eigenen Angaben gegen Falschinformationen zum neuen Coronavirus vor. Falsche Informationen über das Virus sorgten für Verwirrung und Angst in der Bevölkerung, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag in Genf. «Wir bekämpfen daher auch die Trolle und Verschwörungstheoretiker, die falsche Informationen verbreiten und damit die Arbeit gegen den Ausbruch unterlaufen», so Tedros.

Der WHO-Chef erklärte, dass man dafür auch mit zahlreichen sozialen Netzwerken in Kontakt sei. «Wir haben sie gebeten, falsche Informationen heraus zu filtern und korrekte Infos von vertrauenswürdigen Quellen zu begünstigen.» Über Instagram und Youtube habe die WHO zudem den Kontakt zu Influencern gesucht und darum gebeten, sachliche Nachrichten über das Virus zu verbreiten. «Der Fokus liegt dabei auf der Region Asien-Pazifik», sagte Tedros.


Fünf neue Coronavirus-Fälle in Frankreich - mindestens 37 in Europa

PARIS (dpa) - Mit dem Bekanntwerden fünf neuer Infektionen in Frankreich ist die Zahl der Coronavirus-Fälle in Europa auf mindestens 37 gestiegen. Ein Kind und vier Erwachsene mit britischer Staatsbürgerschaft seien in Frankreich positiv auf das Virus getestet worden, teilte die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn am Samstag mit. Die Patienten würden in Krankenhäusern behandelt und zeigten keine Anzeichen einer schweren Erkrankung, erklärte Buzyn.

In Deutschland sind bislang 14 nachgewiesene Infektionen bekannt. Zwölf Fälle in Bayern gehen auf eine chinesische Mitarbeiterin des bayerischen Autozulieferers Webasto zurück. Auch wurden zwei aus China ausgeflogene Rückkehrer positiv getestet. Zudem gibt es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (Stand von Freitagabend) Fälle in Italien, Großbritannien, Russland, Belgien, Finnland, Spanien und Schweden.

Es wird davon ausgegangen, dass die neuen Infektionen in Frankreich von einem Briten ausgingen, der sich Ende Januar in Singapur aufgehalten hatte. Anschließend sei er in der Gemeinde Contamines-Montjoie im Département Haute-Savoie gewesen, wo er gemeinsam in einem Chalet mit insgesamt elf britischen Staatsangehörigen untergebracht war.


Coronavirus: Rund 6200 Mediziner nach Wuhan entsandt

PEKING (dpa) - Rund 6200 medizinische Fachkräfte sind am Wochenende mit 47 Charterflügen in die schwer vom Coronavirus betroffene chinesische Stadt Wuhan gebracht worden. Dies sei der vom Umfang her größte Transport medizinischen Personals seit Ausbruch der neuartigen Lungenerkrankung in China, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag unter Berufung auf die zivile Luftfahrtbehörde ACCA. Neun chinesische Fluggesellschaften hätten neben dringend benötigter medizinischer Ausstattung 34 Teams aus mehreren Provinzen befördert.


Mehr Coronavirus-Tote als durch Sars

PEKING (dpa) - Die Zahl der Coronavirus-Toten übertrifft die der Sars-Pandemie. In Berlin landen 20 Rückkehrer aus Wuhan. Das Rote Kreuz hat umfangreiche Vorbereitungen getroffen, es gibt aber auch Sorge.

Rund 20 Menschen sind aus der schwer vom Coronavirus betroffenen chinesischen Stadt Wuhan zurückgekehrt. Sie landeten am Sonntagmittag auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Außenminister Heiko Maas (SPD) äußerte sich nach der Ankunft erleichtert über die Ausreise der Deutschen und ihren Familienangehörigen. Die 16 Erwachsenen und vier Kinder seien wohlauf, sagte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD).

Die Zahl der Todesopfer durch das neue Virus ist mittlerweile höher als bei der Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Gleichzeitig ist in China die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages mit 2656 so niedrig wie seit einer Woche nicht mehr.

Eine britische Chartermaschine hatte die Rückkehrer aus Wuhan zunächst zu einem Militärflughafen in der Nähe von Oxford gebracht. «Das war ein Akt der europäischen Solidarität, der Mut macht für die Zukunft und eine enge Zusammenarbeit mit Großbritannien auch nach dem Brexit», sagte Maas. Nach dem Zwischenstopp dort flog eine Bundeswehr-Maschine die Deutschen am Vormittag weiter in die Bundeshauptstadt.

In dem Flugzeug waren auch 17 Menschen aus anderen europäischen Ländern und deren Angehörige, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Sie sollten unmittelbar mit Sonderflügen nach Luxemburg, in die Niederlande sowie nach Österreich und Rumänien weiterreisen.

Vor gut einer Woche waren bereits rund 100 deutsche Staatsbürger und Familienangehörige mit einer Maschine der Bundeswehr in Frankfurt am Main angekommen. Die Passagiere wurden unter Quarantäne gestellt - die meisten in einer Kaserne im pfälzischen Germersheim.

Mit 89 neuen Todesfällen durch die Lungenerkrankung, die Chinas Gesundheitsbehörde am Sonntag bestätigte, kletterte die Gesamtzahl der Opfer weltweit auf 813. An dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (Sars) waren 2002/2003 laut WHO 8096 Menschen erkrankt und weltweit 774 gestorben. Allein in Festland-China und Hongkong hatte es 648 Todesfälle geben.

Die Zahl der bestätigten Infektionen durch das Virus stieg am Sonntag in China um weitere 2656 auf 37 198 Fälle. Außerhalb Chinas sind bislang mehr als 300 Infektionen bestätigt, davon 14 in Deutschland. Am Sonntag wurde der erste Fall auf Mallorca bekannt.

Bis auf ein Opfer auf den Philippinen und eines in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong haben sich alle Todesfälle auf dem chinesischen Festland ereignet - die meisten in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo das Virus in der Stadt Wuhan ursprünglich ausgebrochen war. In der Provinz kamen bislang 780 Menschen ums Leben. Am Wochenende wurden rund 6200 medizinische Fachkräfte mit 47 Charterflügen nach Wuhan gebracht, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen an Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama stieg um 6 auf 70. Ein Sprecher der Reederei «Princess Cruises» konnte zunächst nicht sagen, ob unter den neu nachgewiesenen Infektionen Deutsche sind. Insgesamt waren zuletzt zehn Deutsche an Bord der «Diamond Princess» mit rund 3700 Passagieren und Crew-Mitgliedern.


Weniger Touristen aus China - Teilweise deutlicher Rückgang

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Deutschland-Tourismus bekommt die Folgen des Coronavirus inzwischen deutlicher zu spüren. Nach Angaben der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) zeichnet sich in verschiedenen Städten und bei touristischen Sehenswürdigkeiten ein zum Teil klarer Rückgang chinesischer Besucher ab. Peking hat Reisebeschränkungen verhängt, Veranstalterreisen aus dem Land wurden gestoppt. Zudem haben verschiedene Fluggesellschaften ihre Verbindungen von und nach China eingestellt. Die Folgen für den Deutschland-Tourismus lassen sich der DZT zufolge aktuell noch nicht genau beziffern.

Den Angaben zufolge kommen im Januar und Februar vergleichsweise wenig Reisende aus China nach Deutschland. Nur etwa sechs Prozent des jährlichen Übernachtungsvolumens entfielen auf diese Monate. Hauptreisezeit ist der Sommer. Allerdings rechnet die Branche auch in den nächsten Wochen mit spürbaren Rückgängen.

Die DZT verwies auf eine Analyse des Marktbeobachtungsunternehmen Forwardkey. Danach sind die Vorausbuchungen für Flüge von China nach Deutschland seit Januar stark eingebrochen. Für Februar wurde ein Minus von gut 50 Prozent und für März von etwa 49 Prozent verzeichnet (Stand 2. Februar). Die Branche hofft auf Nachholeffekte, wie es sie in der Vergangenheit nach Abflauen von vergleichbaren Epidemien gab.

Deutschland zählte zuletzt etwa drei Millionen Übernachtungen von Gästen aus China im Jahr. Das entspricht einem Anteil von 3,4 Prozent und Platz zwölf im Ranking ausländischer Reisender. Und sie lassen viel Geld in Deutschland. «Das hohe Ausgabeverhalten der Chinesen mit einem Umsatz von sechs Milliarden Euro 2018 spiegelt die wirtschaftliche Bedeutung für den Einzelhandel und die Tourismus- und Freizeitindustrie im Reiseland Deutschland wider», erläuterte DZT-Vorstandsvorsitzende Petra Hedorfer. Beliebteste Großstädte bei Reisenden aus China sind der DZT zufolge München, Frankfurt, Berlin und Köln.


Längerer Produktionsstopp in chinesischen VW-Werken

WOLFSBURG (dpa) - Die Ausbreitung des Coronavirus hat weitere Folgen für die Produktion bei Volkswagen in China. Das chinesische Volkswagen-Gemeinschaftsunternehmen Saic Volkswagen verschiebt die Wiederaufnahme der Fertigung in den meisten seiner Werke, wie Volkswagen am Samstag mitteilte. Die Produktion liege bis 17. Februar still, mit Ausnahme eines Werkes in Shanghai, welches die Fertigung am 10. Februar wieder aufnehme. Das Gemeinschaftsunternehmen FAW Volkswagen werde hingegen ab 10. Februar wieder produzieren. Lediglich die Fabrik in Tianjin bleibe bis 17. Februar geschlossen. Volkswagen arbeite daran, wieder zu normalen Produktionsprozessen zurückzukehren, hieß es. Herausfordernd seien dabei das nationale Wiederanfahren der Lieferketten sowie die Reisebeschränkungen für die Mitarbeiter.

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