Coronavirus: Alles um die Luftfahrt

Aktuelle Meldungen um Coronavirus und Covid-19

Foto: epa/Rodrigo Garcia
Foto: epa/Rodrigo Garcia

Türkei stellt wegen Coronavirus Flüge nach Deutschland ein

ISTANBUL: Die Türkei stellt als Vorsichtsmaßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus Flüge nach Deutschland und in acht weitere europäische Länder vorübergehend ein. Ab Samstagmorgen 8.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) werde es keine Flugverbindungen nach Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Norwegen, Niederlande, Spanien und Schweden geben, sagte der türkische Transportminister Mehmet Cahit Turhan am Freitag in Ankara. Die Maßnahme gelte vorerst bis 17. April.

Bereits zuvor hatte die Türkei Flüge nach China, Iran, Irak, Italien und Südkorea eingestellt. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fällen in der Türkei stieg unterdessen nach offiziellen Angaben auf fünf Personen.


Lufthansa sagt Gedenkfeier zum Jahrestag des Germanwings-Absturzes ab

ESSEN/PARIS: Die Lufthansa hat die für den 24. März geplante Gedenkfeier zum fünften Jahrestag des Germanwings-Absturzes in Südfrankreich wegen der Corona-Krise abgesagt. Die französischen Behörden hätten aufgrund der Ausbreitung des Virus in Europa ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, das eine Veranstaltung mit vielen international anreisenden Personen in dieser Größenordnung untersage, heißt es in einem der dpa vorliegenden Schreiben an die Angehörigen vom Freitag. «Es ist uns damit zu unserem großen Bedauern nicht mehr möglich, eine Gedenkfeier durchzuführen.» An der bislang jährlich in der Absturzregion veranstalteten Feier hatten im vergangenen Jahr nach früheren Angaben der Lufthansa rund 300 Menschen teilgenommen.

Bei dem Absturz der Maschine am 24. März 2015 in den südfranzösischen Alpen waren alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Sie kamen aus 17 Nationen, die meisten aus Deutschland und Spanien. Nach Überzeugung der französischen Ermittler hatte der psychisch kranke Copilot die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht. Unter den Opfern waren auch 16 Schüler und zwei Lehrerinnen aus dem nordrhein-westfälischen Haltern.


Argentinien lässt keine Flüge aus Europa, China und USA ins Land

BUENOS AIRES: Angesichts der Corona-Pandemie lässt Argentinien keine Reisenden aus den Risikogebieten mehr in das Land. Flüge aus Europa, USA, Südkorea, Japan, China und Iran würden für 30 Tage gestoppt, sagte Präsident Alberto Fernández am Donnerstag. Passagiere, die in den vergangenen zwei Wochen aus den Risikogebieten nach Argentinien eingereist sind, müssen demnach für 14 Tage in Quarantäne. Wer sich nicht daran halte, müsse mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen, sagte der Staatschef.

Weltweit haben sich inzwischen mehr als 125.000 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. In Europa wurden in Italien die meisten Fälle gemeldet. Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der Erkrankung Covid-19 gibt es nicht. Die meisten Infizierten haben nur eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen, die binnen weniger Tage verschwindet, oder gar keine Symptome.

In Argentinien gibt es bislang 19 bestätigte Infektionen mit dem Virus. «Diese Pandemie fordert uns als Gesellschaft heraus, jede Provinz, jeden Ort, jeden Einzelnen», sagte Präsident Fernández. Um die weitere Ausbreitung zumindest zu verlangsamen, sagte die Regierung zahlreiche Großveranstaltungen ab und rief die Bevölkerung zur strikten Einhaltung von Hygienevorschriften auf. Die Preise für Mundschutz und Desinfektionsmittel wurden per Dekret festgeschrieben.


Flughafenbetreiber Fraport erwartet 2020 deutlichen Gewinnrückgang

FRANKFURT/MAIN: Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport stellt sich wegen der Flugstreichungen infolge der Coronavirus-Krise in diesem Jahr auf einen deutlichen Gewinnrückgang ein. «Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass sich die starken Verkehrsrückgänge in den nächsten Wochen und Monaten fortsetzen, ohne dass wir Ausmaß und Dauer der Rückgänge verlässlich abschätzen können», sagte Vorstandschef Stefan Schulte am Freitag bei der Bilanzvorlage in Frankfurt. Eine konkrete Prognose könne er daher derzeit nicht abgeben. Die Passagierzahl in Frankfurt werde 2020 voraussichtlich deutlich sinken. Umsatz und Gewinn dürften daher ebenfalls deutlich zurückgehen.

Im abgelaufenen Jahr steigerte Fraport seinen Umsatz um 6,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) legte um 4,5 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich blieb für die Aktionäre ein Gewinn von 421 Millionen Euro und damit elf Prozent weniger als im Vorjahr. Damals hatte ein Sonderertrag den Überschuss nach oben getrieben. Die Anteilseigner - allen voran das Land Hessen und die Stadt Frankfurt - sollen je Aktie wie im Vorjahr eine Dividende von zwei Euro erhalten. Der Vorstand will die Ausschüttung trotz des nun erwarteten Gewinneinbruchs auch für 2020 stabil halten.


Trotz Flugausfällen sollen Airlines ihre Landerechte behalten

BRÜSSEL: Trotz eines drastischen Fluggast-Schwunds und zahlreichen Flugausfällen im europäischen Luftverkehr sollen die betroffenen Fluggesellschaften ihre Start- und Landerechte behalten. Das sieht ein Vorschlag für eine neue Slot-Verordnung vor, den die EU-Kommission in Brüssel am Freitag vorlegte. Normalerweise können sich die Fluggesellschaften einer Fortschreibung ihrer Start- und Landerechte nur sicher sein, wenn sie diese in der entsprechenden Vorsaison zu mindestens 80 Prozent genutzt haben. Diese Regelung setzt der Vorschlag wegen der Virus-Krise vorübergehend aus.

Die Airlines haben wegen des Passagierrückgangs im Winterflugplan 2019-2020 und im Sommerflugplan 2020 schon so viele Flüge abgesagt, dass sie unter die 80-Prozent-Schwelle geraten, wie die Kommission zu ihrem Vorschlag erklärt. Die Buchungen für März bis Juni lägen - außerhalb Italiens - nach Zahlen des Luftfahrtverbands IATA um 40 bis 60 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums. Die Buchungen von und nach Italien hätten Anfang März um 50 Prozent niedriger gelegen; nur 40 Prozent der Sitzplätze waren besetzt. Europäische Flughäfen erwarteten 67 Millionen Passagiere weniger im ersten Quartal 2020.

Die Koordinatoren, die für jede Saison die Start- und Landerechte vergeben, sollen dem Vorschlag zufolge den Zeitraum vom 1. März bis 30. Juni 2020 so behandeln, als ob die Fluggesellschaften ihre zugeteilten Slots tatsächlich genutzt haben. Für Flüge nach China soll das auch für die Periode vom 23. Januar bis zum 29. Februar gelten. Sollte die Krise länger dauern, könnte die Kommission den Zeitraum laut Vorschlag noch verlängern. Damit die geänderte Verordnung in Kraft treten kann, müssen das Europäische Parlament und die EU-Staaten im Rat zustimmen.

Der Verkehrsausschuss des Europaparlaments will den Vorschlag rasch bearbeiten. «Es ist in niemandes Interesse, leere Flugzeuge zu fliegen, denn dadurch entstehen hohe Kosten für Umwelt und Wirtschaft», erklärte die Ausschussvorsitzende Karima Delli von den französischen Grünen. Die Slots für den Sommer 2020 seien schon 2019 festgelegt worden. Deshalb bleibe genug Zeit, sich mit dem Vorschlag zu befassen und darüber abzustimmen. Der Branchenverband Airlines for Europe sprach von einem «guten ersten Schritt». Wahrscheinlich müsse der Zeitraum aber den ganzen Sommer 2020 umfassen.


Lufthansa fliegt trotz Einreisestopps weiter in die USA

FRANKFURT/MAIN: Zahlreiche Reisende haben am Freitag vom Frankfurter Flughafen aus die letzte Möglichkeit genutzt, vor Beginn des Einreisestopps für Europäer noch in die USA zu starten. Der Flugverkehr selbst geht unterdessen weiter - wenn auch in geringerem Umfang. Die Lufthansa Group Airlines werde weiterhin Flüge aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien in die USA anbieten, kündigte das Unternehmen an. Flüge von Frankfurt nach Chicago und Newark (New York), von Zürich nach Chicago und Newark (New York), von Wien nach Chicago und von Brüssel nach Washington würden auch über den 14. März hinaus im Flugplan beibehalten.

Reisende, die am Freitag in die USA aufbrachen, berichteten von Umbuchungen in letzter Minute, um doch noch in den Urlaub reisen oder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren zu können. Nicht alle hatten Verständnis für den Einreisestopp. «Das ist ein absurdes Reiseverbot», sagte ein Italiener, der in der kommenden Woche einen neuen Job im US-Bundesstaat Colorado antreten will und mit viel Mühe einen Platz in einem der letzten Flüge buchen konnte.

Ungeachtet von den US-Verbindungen sind die Auswirkungen von Flugstreichungen, Reiseplan-Änderungen und anderen Maßnahmen für den Frankfurter Flughafen enorm. «Solche Rückgänge in dieser Intensität und Dauer haben wir noch nicht erlebt», sagt Fraport-Chef Stefan Schulte angesichts der drastisch zusammengeschnurrten Passagierzahlen.

Aktuell sind es am größten deutschen Flughafen bereits 80.000 Menschen pro Tag weniger, ein Rückgang um 45 Prozent zum Vorjahreswert. Mit dem ausgedünnten US-Angebot in den nächsten Tagen - die Lufthansa hat mehr als 80 Prozent ihres US-Programms gestrichen - werde es in den Terminals noch leerer werden.

Man werde eher Teilabschnitte als ein ganzes Terminal schließen, sagte der Flughafenchef, der wegen der Flaute bis zu 10.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken will. Auf den Außenpositionen sind bereits an die 20 nicht benötigte Jets dauerhaft geparkt, weitere kommen demnächst hinzu. Rollwege oder Landebahnen würden zunächst nicht gesperrt.


Lufthansa spricht mit Regierungen über Staatshilfe

FRANKFURT/MAIN: Die Lufthansa lotet wegen der immensen Folgen des Coronavirus die Chance auf staatliche Unterstützung aus. «Wir sprechen mit den Regierungen der Heimatmärkte über mögliche Staatshilfen», sagte ein Konzernsprecher am Freitag und bestätigte damit einen Bericht aus der Online-Ausgabe des «Handelsblatts». Neben der deutschen Regierung sei man mit den Regierungen von Österreich, Belgien und der Schweiz im Gespräch, in denen der Konzern mit seinen Tochtergesellschaften Austrian, Brussels und Swiss vertreten ist.

Der Zeitung zufolge nimmt Lufthansa-Chef Carsten Spohr an einer Runde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel teil, in der es um das neuartige Coronavirus und die Folgen etwa für die Wirtschaft gehen solle. Der Lufthansa-Konzern hat wegen des immensen Nachfrageeinbruchs und Einreiseverboten einen Großteil des Flugangebots für die kommenden Wochen gestrichen.

Dem «Handelsblatt» zufolge werden im Vorstand derzeit Szenarien durchgespielt, den Flugbetrieb eine Zeit lang sogar weitgehend einzustellen. Entschieden sei aber noch nichts. «Die Situation ist im Moment außerordentlich dynamisch», zitiert die Zeitung eine Quelle aus dem Umfeld des Unternehmens. Der Konzernsprecher wollte diese Darstellung nicht kommentieren.

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Tyler Durden 15.03.20 03:45
Wenn storniert wurde...
vonseiten der Fluggesellschaft, warum dann nicht einfach über eine andere buchen und womöglich noch Geld sparen, weil die Preise ziemlich im Keller sind. Und den Urlaub doch noch antreten...
Dean 14.03.20 13:09
Tja unser Flug Richtung BKK über Istanbul mit Turkish Airlines wurde gestern leider auch storniert. Urlaub fällt dadurch öeider flach + Stornogebühren von 500 Euro für Hotel...aber Hauptsache an deutschen Flughäfen gibt es NULL Kontrollen auf Corona und auch keine Sicherheitsvorkehrungen (Desinfektionsmittel, Mundschutzpflicht für alle, etc.)....auch wenn jetzt wieder einige kommen mit "nutzt ja sowieso nichts"....doch wenn alle diesen Mundschutz tragen, sich die Hände desinfizieren und waschen nutzt es natürlich was! Meine Prognose für Deutschland: Bevor es wieder besser irgendwann wird, wird es erstmal sehr viel schlimmer....