Deutschland verschärft Reisewarnung für China

​Corona-Zwangsmaßnahmen

Leute gehen vor dem bevorstehenden chinesischen Neujahrsfest zum Pekinger Bahnhof in Peking. Foto: epa/Roman Pilipey
Leute gehen vor dem bevorstehenden chinesischen Neujahrsfest zum Pekinger Bahnhof in Peking. Foto: epa/Roman Pilipey

PEKING: Mit dem Hinweis auf mögliche drastische Maßnahmen Chinas im Kampf gegen das Coronavirus hat die Bundesregierung ihre Reisehinweise für die Volksrepublik verschärft. «Personen mit auskurierter Covid-19-Erkrankung werden, trotz negativer PCR- und IgM-Antikörpertests und grünem QR-Code, bei Einreise in sofortige mehrwöchige Krankenhausquarantäne überführt und weitreichenden Untersuchungen unterzogen», war am Donnerstag auf der Webseite des Auswärtigen Amtes zu lesen.

Dies könne auch Personen betreffen, «die aufgrund einer unentdeckten Erkrankung an Covid-19 noch Antikörper aufweisen». Gleiches könne für Reisende gelten, die mit demselben Flug einreisen wie eine Person, die positiv auf Covid-19 getestet werde. «Medizinische Maßnahmen der chinesischen Seite sind invasiv und beinhalten neben teils täglichen Blutentnahmen häufig auch Computertomografie-Aufnahmen.» Von nicht notwendigen Reisen nach China werde «abgeraten», heißt es weiter.

Die Verschärfung folgte auf in Peking kursierende, offiziell unbestätigte Informationen über die Einweisung von Einreisenden mit einem positiven Antikörper-Test, der eigentlich auf eine überwundene Erkrankung und eine mögliche Immunität hinweist. In diplomatischen Kreisen war auch von einem Fall zu hören, wobei sogar ein Reisender mit Antikörpern durch eine Impfung Probleme bekommen haben soll.

Die «Süddeutsche Zeitung» berichtete von einem Bundesbürger, der im Januar nach China eingereist sei und dabei angegeben habe, zuvor eine Covid-19-Erkrankungen überwunden zu haben. Er werde wegen eines positiven IgG-Antikörper-Tests seit Mitte Januar in einem Krankenhaus festgehalten. Der Zeitung berichtete von weiteren Fällen eines Bundesbürgers und einer Person aus einem anderen Staat.

China hat seine Grenzen seit März für Ausländer weitgehend dicht gemacht, doch können Deutsche mit gültiger Aufenthaltsgenehmigung zur Arbeit oder auch zur Familienzusammenführung einreisen. Inhaber abgelaufener Aufenthaltsgenehmigungen können ein neues Einreisevisum beantragen. Kurz vor dem Abflug sind verschiedene Tests notwendig. Nach der Ankunft wird zwischen zwei und vier Wochen Quarantäne in einem Hotel oder einer zentralen Einrichtung angeordnet.

In einer jüngsten Umfrage der deutschen Handelskammer in China beschrieben deutsche Unternehmen die Einreisebeschränkungen als ihr größtes Problem.

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