Corona-Zahlen auf Rekordhöhe - Corona-Kabinett tagt

Ein ultra-orthodoxer Jude trägt nach einer Nacht der Ausgangssperre im religiösen Viertel Ramot in Jerusalem eine schützende Gesichtsmaske. Foto: epa/Abir Sultan
Ein ultra-orthodoxer Jude trägt nach einer Nacht der Ausgangssperre im religiösen Viertel Ramot in Jerusalem eine schützende Gesichtsmaske. Foto: epa/Abir Sultan

TEL AVIV: Israel bekommt die Corona-Pandemie nicht unter Kontrolle: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat erstmals die 4000er-Marke überschritten. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass am Vortag 4013 neue Fälle registriert worden seien. Den dritten Tag in Folge wurde damit der jeweils höchste Ein-Tages-Wert seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Dienstag hatte es 3554 neue Fälle gegeben.

Allerdings ist auch die Zahl der Corona-Tests deutlich höher als zuvor, am Mittwoch waren es 44.969. Durchschnittlich ist jeder elfte Test in Israel positiv. Im Vergleich zu Deutschland hat Israel gegenwärtig doppelt so viele Corona-Neuinfektionen - wobei Deutschland neunmal so viel Einwohner hat.

Das israelische Corona-Kabinett wollte am Donnerstag angesichts der immer weiter in die Höhe schnellenden Zahlen über das weitere Vorgehen entscheiden. Im Raum stehen härtere Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus bis hin zu einem Lockdown über die jüdischen Feiertage. Diese beginnen in gut einer Woche.

In 40 besonders betroffenen Ortschaften gelten seit Dienstagabend bereits nächtliche Ausgangssperren. Nach Medienberichten gibt es jedoch viele Verstöße gegen die Vorschriften. Betroffen von den hohen Corona-Infektionszahlen sind vor allem arabische und strengreligiöse jüdische Wohnorte. Die meisten Corona-Kranken gibt es in Jerusalem.

Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe.

Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie bei 145.673 Menschen in Israel nachgewiesen worden. 1075 Menschen sind nach einer Corona-Infektion gestorben. Das Land hat rund neun Millionen Einwohner. 977 Corona-Patienten werden gegenwärtig im Krankenhaus behandelt, etwa die Hälfte von ihnen sind Schwerkranke.

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