Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

Das Nationale Impfzentrum in Prag wird vorgestellt. Foto: epa/Martin Divisek
Das Nationale Impfzentrum in Prag wird vorgestellt. Foto: epa/Martin Divisek

Tausende protestieren gegen Corona-Impfpflicht

PRAG: Tausende Menschen sind am Wochenende in Tschechien gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. In Prag protestierten am Sonntag rund 4000 Teilnehmer gegen eine Impfpflicht gegen Covid-19. Sie hielten Schilder hoch wie «Wir sind keine Versuchskaninchen» und «Wir wollen einen Dialog». Bereits am Samstag hatten sich rund 2000 Menschen in der zweitgrößten Stadt Brünn (Brno) zu einer Kundgebung versammelt.

Die ehemalige Regierung unter dem Multimilliardär Andrej Babis hatte eine Impfpflicht gegen Covid-19 für alle Menschen ab 60 Jahren und bestimmte Berufsgruppen beschlossen. Sie soll im März in Kraft treten. Das neue liberalkonservative Kabinett unter Ministerpräsident Petr Fiala hat noch nicht entschieden, ob es daran festhalten oder die Impfpflicht wieder abschaffen wird.

In Tschechien sind nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC 62,4 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen Covid-19 grundimmunisiert. Das ist weniger als im EU-Durchschnitt. Knapp ein Viertel der Bevölkerung hat zusätzlich eine Auffrischimpfung erhalten. Innerhalb von sieben Tagen wurden nach aktuellen Zahlen 431 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner registriert.


Schwedische Kronprinzessin Victoria positiv auf Coronavirus getestet

STOCKHOLM: Schwedens Kronprinzessin Victoria hat Covid-19. Wie das schwedische Königshaus am Samstag mitteilte, war ein Corona-Test bei der 44-Jährigen positiv ausgefallen. Victoria ist den Angaben zufolge vollständig geimpft. Sie habe Erkältungssymptome, ansonsten gehe es ihr gut, hieß es in der Mitteilung. Die Kronprinzessin befolge die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden und isoliere sich gemeinsam mit ihrer Familie zu Hause.

Erst am Dienstag hatte der Palast in Stockholm mitgeteilt, dass König Carl Gustaf (75) und Königin Silvia (78) positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Beide wurden bereits drei Mal geimpft. Auch sie hatten nur milde Verläufe.


Corona - Griechenland verlangt PCR-Test oder Schnelltest vor Einreise

ATHEN: Griechenland verlangt von diesem Montag an wegen Corona einen negativen PCR-Test oder Schnelltest vor Reiseantritt.

Dies gilt für alle Reisenden ab fünf Jahren, die ab Montag, 6.00 Uhr Ortszeit, in Griechenland ankommen - und zwar unabhängig davon, ob sie geimpft sind oder nicht. Der negative PCR-Test darf zum Zeitpunkt der Ankunft höchstens 72 Stunden und der Schnelltest 24 Stunden alt sein. Diese Regelung gilt zunächst bis zum 24. Januar. Dies teilte am Sonntag die Behörde für die Zivile Luftfahrt und die Landesgrenzen mit. Vor Antritt der Reise müssen sich Reisende nach Griechenland zudem weiterhin anmelden (https://travel.gov.gr). In Griechenland waren sie Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen Tagen rasant gestiegen. Täglich werden im Land mit knapp elf Millionen Einwohnern gut 35.000 Neuinfektionen registriert.


Streit um Schulbeginn nach Winterferien

ROM: Vor dem Schulbeginn nach den Winterferien regt sich in einigen Regionen Italiens Unmut gegen den Plan der Regierung, trotz der aktuellen Corona-Lage am Präsenzunterricht festzuhalten. «Als Regionen haben wir um eine Verschiebung gebeten», sagte der Regionalpräsident Venetiens, Luca Zaia, im Interview der Zeitung «La Repubblica» (Sonntag). Ihm zufolge hätte man den Wiederbeginn um zwei Wochen verschieben können. Das Problem sei, dass mit dem Schulbeginn ab Montag viele Klassen in den Distanzunterricht müssten und dadurch Stunden reduziert würden.

Italiens Regierung hat stets den Präsenzunterricht befürwortet. In den Schulen gelten nun je nach Jahrgangsstufe unterschiedliche Vorgaben für den Wechsel ins Homeschooling. Maßgeblich ist dabei, wie viele Corona-Fälle es in einer Klasse gibt.

In der weiterführenden Schule müssen sich die Schüler bei einem Corona-Fall in der Klasse testen lassen und FFP2-Masken tragen. Bei zwei Fällen müssen Schüler, die keine Auffrischungsimpfung haben oder deren zweite Corona-Impfdosis oder die Genesung länger als 120 Tage zurückliegt, digital am Unterricht teilnehmen. Ab drei Fällen muss die gesamte Klasse für zehn Tage ins Homeschooling.

Der Präsident der süditalienischen Region Kampanien griff bereits vor und untersagte per Dekret den Präsenzunterricht bis zum 29. Januar. Ein Gericht prüft das Vorgehen. Sizilien verschob den Schulbeginn auf Donnerstag. Italien erlebt derzeit einen rasanten Anstieg der Corona-Fallzahlen. Laut Gesundheitsexperten steigen die Fallzahlen auch bei Minderjährigen und jungen Erwachsenen deutlich an.


Corona-Tote : Johnson beklagt «furchtbaren Tribut»

LONDON: Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich betrübt gezeigt über die hohe Zahl an Corona-Toten in seinem Land. Am Wochenende hatte die Zahl der Todesfälle bei mittels PCR-Test bestätigten Corona-Infizierten die Marke von 150.000 überschritten. Großbritannien ist das erste Land Europas, mit Ausnahme Russlands, das so viele Tote in der Pandemie zu beklagen hat.

«Das Coronavirus hat einen furchtbaren Tribut in unserem Land gefordert (...)», schrieb Johnson am Samstagabend auf Twitter. Den Angehörigen der Gestorbenen sprach der konservative Politiker sein Mitgefühl aus und fügte hinzu: «Unser Ausweg aus dieser Pandemie ist, dass jeder seinen Booster bekommt, oder die erste oder zweite Impfung, wenn noch nicht erhalten.»

Die tatsächliche Zahl der Corona-Toten im Vereinigten Königreich dürfte sogar noch höher sein. So wurde bereits auf mehr als 174.000 Totenscheinen in Großbritannien Covid-19 vermerkt. Das Land mit etwa 67 Millionen Einwohnern ist weiter fest im Griff der Omikron-Welle. Allein am Sonntag wurden rund 141.000 Neuinfektionen registriert.


Verstoß gegen Lockdown - Holländische Polizei stoppt Schiffsparty

SPAARNDAM: Die niederländische Polizei hat eine illegale Party auf einem Schiff beendet, zu der trotz des Corona-Lockdowns mit geschlossenen Bars und Diskotheken eingeladen worden war. Nachdem sie in den sozialen Medien einen Hinweis auf die Schiffsparty gefunden hatten, rückten Fahnder am Samstagabend zu der Anlegestelle in Spaarndam bei Amsterdam aus, wie die Polizei mitteilte. Sie stoppten dort ein kleines Boot, das die Gäste zu dem Partyschiff bringen sollte. Gegen 19 Gäste wurden Verfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen eingeleitet. Auf dem Partyschiff, das auf einem Kanal lag, wurden zahlreiche Bierfässer und 82 Liter der Partydroge Lachgas entdeckt.

Auf einem Firmengelände im nahe gelegenen Haarlem beendete die Polizei ebenfalls am Samstagabend eine weitere illegale Party mit rund 400 Gästen. Mehrere Einheiten seien ausgerückt, um das Event aufzulösen, teilte die Polizei mit. Nun werde gegen die Organisatoren ermittelt. Diese hatten in dem Gebäude für professionelle Akustik, eine Bar samt Preisliste, Toiletten und einen mobilen Geldautomaten gesorgt. Die Gäste hatten für die verbotene Party Eintritt bezahlt.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.