Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

Foto: Freepik
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Von Storch nach positivem Corona-Test in Quarantäne

BERLIN: Die stellvertretende Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Beatrix von Storch, ist nach einem positiven Corona-Test in Quarantäne. «Am Freitag habe ich ein positives PCR-Testergebnis erhalten und mich unmittelbar in die vorgeschriebene 14tägige Quarantäne begeben», schrieb die 50-Jährige am Sonntag bei Facebook. «Mich schmerzt sehr, dass ich aus diesem Grund in der nächsten Woche nicht an den Sitzungen in Parlament und Fraktion teilnehmen kann. Das umso mehr, da wichtige Entscheidungen anstehen, die uns alle betreffen - unsere Freiheit, unser Leben, unsere Zukunft.» Die Wahl von Olaf Scholz zum Bundeskanzler werde kein guter Tag für Deutschland. Details zu ihrem Gesundheitszustand gab von Storch nicht bekannt.

Nach Corona-Infektionen hatten sich zuvor bereits die Vorsitzenden der AfD-Fraktion, Alice Weidel und Tino Chrupalla, in Quarantänen begeben.


Tausende Demonstrieren in Brüssel gegen Corona-Maßnahmen

BRÜSSEL: Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Belgien hat die Polizei am Sonntag Wasserwerfer und Tränengas gegen Protestierende eingesetzt. Eine Gruppe von Jugendlichen habe zuvor Sicherheitskräfte mit Wurfgeschossen und Feuerwerkskörpern angegriffen, berichtet die Nachrichtenagentur Belga. Einer ersten Schätzung der Polizei zufolge beteiligten sich rund 8000 Menschen am Sonntag an dem Marsch durch Brüssel. Am Nachmittag riefen die Einsatzkräfte auf Twitter dazu auf, die Demonstration aufzulösen, und kündigten die Festnahme der Störer an.

Auf Belga war zu sehen, wie Polizei mit Stacheldraht-Barrieren und Kampfmontur das Demogeschehen begleitete. Vor rund zwei Wochen war es bei einem ähnlichen Protest mit rund 35.000 Teilnehmern zu schweren Ausschreitungen und Straßenschlachten gekommen.

Auf Pappplakaten hielten die Demonstrierenden Parolen wie «Stop Vax» (etwa: Stoppt Impfungen) und «Vrijheid» (Freiheit) in die Luft. Ein großes Transparent zeigte einen gelben Stern mit der Aufschrift «Sans Vaccin» (etwa: Ungeimpft). Ein solcher gelber Stern war Juden von den Nationalsozialisten als Kennzeichnung aufgezwungen worden.


Ansturm auf Booster-Spritzen führt in Niederlanden zu Verkehrschaos

DEN HAAG: Der Ansturm auf Booster-Impfungen gegen das Coronavirus hat in mehreren niederländischen Städten zu Verkehrschaos geführt. Das Angebot von Dritt-Impfungen ohne Termin für Menschen über 60 sei deshalb in Absprache mit den Sicherheitsbehörden beendet worden, teilte der Gesundheitsdienst für Zentral-Holland am Sonntag mit. Am Samstag hatten sich lange Schlangen auf den Straßen zu Impfzentren in Leiden, Gouda und Alphen aan den Rijn gebildet. Tausende seien in der Hoffnung, eine Impfung ohne Termin zu erhalten, ins Auto gesprungen, hieß es.

In den Niederlanden sind Auffrisch-Spritzen im Moment vorrangig für ältere Menschen vorgesehen, deren vorige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Die Zahl der Corona-Kranken auf Intensivstationen ging am Wochenende nach wochenlangem Anstieg erstmals wieder leicht zurück. Wegen vieler Neuinfektionen gilt seit einer Woche ein «Abend-Lockdown»: Geschäfte, Kulturstätten, Restaurants und Sportclubs müssen bis 17.00 Uhr schließen. Nur Supermärkte sind länger offen.


Zahl von Corona-Infektionen nach Firmenfeier steigt

OSLO: Die Zahl von Corona-Neuinfektionen nach einer Firmenfeier in einem norwegischen Restaurant steigt weiter. Etwa 120 Menschen, die sich in dem Restaurant aufgehalten hätten, seien mittlerweile positiv auf das Virus getestet worden, berichtete der Sender NRK am Sender unter Berufung auf Gesundheitsbehörden. In mehr als der Hälfte der Fälle handle es sich vermutlich um die Omikron-Variante. Am Vortag hatte das Gesundheitsinstitut FHI 13 Omikron-Fälle bestätigt.

Wie NRK weiter berichtete, waren 70 der Infizierten Teil derselben Weihnachtsfeier. Zwei von ihnen sollen kürzlich in Südafrika gewesen sein. Die anderen 45 bis 50 Fälle hatten am selben Tag die Lokalität besucht. Die Behörden riefen alle Menschen auf, sich zu melden, die nach dem 26. November noch das Restaurant in Oslo besucht haben. Nach FHI-Angaben vom Samstag gab es insgesamt 19 Omikron-Fälle in Norwegen, darunter vier Menschen, die aus Südafrika eingereist waren.

In Dänemark breitet sich die Omikron-Variante mittlerweile rasch aus. Wie das staatliche Gesundheitsinstitut SSI am Sonntag mitteilte, sind bisher 183 Fälle bekannt. SSI-Chef Henrik Ullum zeigte sich besorgt. Es gebe nun Infektionen, die nicht aus Reisen zurückzuführen seien.


Mann versuchte mit Attrappe Corona-Impfung zu umgehen

BIELLA: In Norditalien hat ein Mann versucht, sich mit einer Silikon-Attrappe am Arm gegen Covid-19 impfen zu lassen, ohne das Vakzin tatsächlich injiziert zu bekommen. Er glaube nicht an den Impfstoff, aber brauche das Corona-Zertifikat zum Arbeiten, erklärte der Zahnarzt laut einem Bericht des «Corriere della Sera» (Sonntag) der Polizei. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag in einem Impfzentrum in der piemontesischen Kleinstadt Biella.

Einer Krankenschwester war die Attrappe aufgefallen. «Als ich seinen Arm freigemacht hatte, spürte ich eine gummiartige, kalte Haut und die Farbe war zu hell», erklärte die Frau dem «Corriere della Sera» später. Als sie ihn um seinen anderen Arm gebeten habe, habe sich dort dieselbe Attrappe befunden. Daraufhin meldete die Frau den Fall. «Wir haben verstanden, dass es sich nicht um eine surreale Situation handelte, sondern um einen wahrhaften Betrug.»

Der Regionalpräsident des Piemonts, Alberto Cirio, erklärte auf Facebook, der Fall sei nicht zum Lachen, denn tatsächlich sei die Lage derzeit ernst. Ihm zufolge wurde der Mann angezeigt, und die Gesundheitsbehörde wollte den Vorfall der Staatsanwaltschaft melden.


Omikron-Virusvariante erstmals bestätigt

BUKAREST: In Rumänien haben die Behörden erstmals zwei Fälle der Omikron-Variante des Corona-Virus durch Genomsequenzierung bestätigt. Dies meldete die Nachrichtenagentur Mediafax am Samstagabend unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Bukarest. Die 48-jährige Frau aus dem Kreis Brasov und der 49-jährige Mann aus dem Kreis Vaslui weisen keine Symptome auf und befinden sich in häuslicher Isolierung, wie es heißt. Beide seien am 30. November mit dem Flugzeug aus Südafrika gekommen und nach ihrer Ankunft positiv getestet worden.

Ministerpräsident Nicolae Ciuca berief in der Nacht zum Sonntag eine Sitzung der Spitzen der Gesundheitsverwaltung ein, um mögliche Maßnahmen zu erörtern. Rumänien hatte im Oktober den Höhepunkt einer verheerenden Corona-Welle hinter sich gelassen. Am Sonntag lag die Sieben-Tage-Ansteckungsrate pro 100.000 Einwohner bei 50. Nur 39 Prozent der Bevölkerung sind gegen das Coronavirus vollständig geimpft.


Britische Reisebranche kritisiert schärfere Einreiseregeln

LONDON: Mit scharfer Kritik hat die britische Reisebranche auf die erneute Verschärfung von Einreiseregeln reagiert. «Die öffentliche Sicherheit hat Priorität, aber Unternehmen werden pleite gehen sowie Reisende stranden und Lebensgrundlagen werden durch das Fehlen einheitlicher Pläne der Regierung zerstört», sagte der Chef des Branchenverbands Business Travel Association, Clive Wratten, wie die BBC berichtete. Zuvor hatte die Regierung angekündigt, dass von diesem Dienstag (7. Dezember) an alle international Reisenden über 12 Jahre frühestens 48 Stunden vor ihrer Abfahrt ins Vereinigte Königreich einen Corona-Test machen müssen.

Gesundheitsminister Sajid Javid begründete den Schritt mit der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus. Zuletzt seien immer mehr Infektionen in Zusammenhang mit Reisen festgestellt worden, sagte er. Im Vereinigten Königreich stieg die Anzahl der bestätigten Omikron-Fälle nach Angaben vom Sonntag um 50 Prozent auf 246.

Der Branchenverband Airlines UK kritisierte, die Regierung handle überstürzt, bevor ausreichend Daten zu Omikron vorliegen. «Aus Erfahrung wissen wir, dass pauschale Restriktionen Varianten nicht aufhalten», teilte der Verband mit. Die Regierung habe zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die Einreiseregeln geändert. «Es ist für alle unmöglich zu planen.» Seit kurzem müssen alle international Einreisenden unabhängig von ihrem Impfstatus nach Ankunft in Isolation, bis sie einen negativen PCR-Test vorlegen können.

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