Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

Foto: Frerpik
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Kanzlerkandidaten streiten über Steuerpolitik

BERLIN: Die Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen haben Unterschiede in der Steuerpolitik deutlich gemacht. CDU-Chef Armin Laschet sagte in der zweiten großen TV-Wahlkampfdebatte bei ARD und ZDF am Sonntagabend: «Steuererhöhungen sind in dieser Phase unserer Wirtschaft der falsche Weg.» Es sei jetzt eine zarte Hoffnung auf ein neues Wirtschaftswachstum nach der Corona-Krise da. Vor der Pandemie habe sich gezeigt, wenn keine Steuern erhöht würden, nehme der Staat mehr Geld ein, weil die Wirtschaft floriere und viele Menschen Beschäftigung hätten.

Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock sagte, nötige Investitionen in Schulen, Krankenhäuser, Digitalisierung und Klimaschutz müssten finanziert werden. Zugleich müssten Menschen mit geringem Einkommen entlastet werden. Als Gegenfinanzierung schlage sie vor, den Einkommenssteuersatz ab 100.000 Euro leicht zu erhöhen, was keine Unternehmen betreffe. Zudem sollte eine Vermögensbesteuerung geprüft werden, damit die Länder mehr Geld für Bildung hätten.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz nannte Vorschläge der Union zu Steuersenkungen für Menschen, die sehr gut verdienen, angesichts von Milliarden-Ausgaben in der Corona-Krise «unfinanzierbar». Mit Blick auf die Einführung einer Vermögenssteuer sagte er, es spreche wenig dagegen, wenn es etwas mehr Geld für Bildung und Polizei in den Ländern gebe. Laschet wandte sich klar gegen eine Vermögenssteuer.


Corona-Impfpflicht für Clubs in England kommt doch nicht

LONDON: Der Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung wird in England doch keine Voraussetzung für den Zugang zu Nachtclubs und größeren Veranstaltungen. Die britische Regierung hat entsprechende Pläne verworfen, wie Gesundheitsminister Sajid Javid am Sonntag der BBC sagte. Man habe sich diese Idee ausgiebig angeschaut, werde solche Pläne aber nicht weiter verfolgen.

Die Regierung hatte zwischenzeitlich geplant, eine Nachweispflicht für den Landesteil England ab Ende des Monats einzuführen. Dann hätte nur in Clubs oder zu Großveranstaltungen gehen können, wer doppelt geimpft ist. Viele Abgeordnete auch der Regierungspartei von Premierminister Boris Johnson stemmten sich aber gegen diese Pläne.

Im britischen Landesteil Schottland soll dagegen ab Oktober der Zutritt zu Nachtclubs und vielen Großveranstaltungen für Volljährige nur noch mit Corona-Impfnachweis möglich sein. Nordirland plant eine solche Regelung nicht. In Wales steht eine Entscheidung in der kommenden Woche an.


Papst Franziskus landet in Budapest

BUDAPEST: Papst Franziskus ist auf seiner 34. internationalen Reise in der ungarischen Hauptstadt Budapest angekommen. Die Maschine mit der Vatikan-Delegation und 78 Journalisten landete am Sonntagmorgen gegen 7.45 Uhr in der ungarischen Hauptstadt. Der Anlass für Franziskus' Besuch ist die Abschlussmesse zum 52. internationalen Eucharistischen Kongress, der in Budapest tagt. Aus allen Teilen der Welt sind Vertreter der katholischen Kirche zusammengekommen. Eigentlich war der Kongress schon im vergangenen Jahr geplant, die Veranstalter hatten ihn aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.

Zu der Messe auf dem berühmten Heldenplatz werden Tausende Menschen erwartet. Im Vorfeld hatte die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban die Corona-Regeln gelockert, so dass die Teilnehmenden keinen Nachweis über eine Impfung gegen oder eine Genesung von Covid-19 brauchen. Am Rande ist ein Treffen unter anderem mit Orban geplant, um das es im Vorfeld Spekulationen gab, ob es überhaupt stattfinde. Vor allem beim Thema Migrationspolitik haben Orban und der Pontifex unterschiedliche Auffassungen.

Dass ein Papst die Abschlussmesse eines Eucharistischen Kongresses zelebriert gilt als selten. Diese internationalen Treffen haben zum Ziel, die Verehrung der Eucharistie unter den Gläubigen zu fördern. Sie ist ein Kernstück im christlichen Glauben und geht auf das letzte Abendmahl Jesu zurück, in dem er der Überlieferung nach seinen Jüngern Brot und Wein gab mit den Worten: Das ist mein Leib, das ist mein Blut. Im übertragenen Sinn wird die Eucharistiefeier im Gottesdienst auch als Zeit verstanden, die sich die Gläubigen für Gott nehmen.

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